Kapitel 19

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Mittlerweile war es schon fast Ende November und es lag bereits Schnee. Der Erste war völlig überraschend gekommen und auch nicht höher als ein paar Zentimeter gewesen, doch mittlerweile schneite es mehr. Noch waren wir bei ca. 20 cm aber sie reichten aus um Liv und mich in Hochstimmung zu versetzten. Zumal der Wetterbericht schon den nächsten Neuschnee ankündigte.

Meine Fortschritte beim Reiten hatten sich sogar soweit gebessert dass wir dem nächst einen kleinen Ausritt durch den Schnee wagen würden und ich fieberte der Sache schon eifrig entgegen.

Auch die erste kleine Schneeballschlacht hatte schon stattgefunden, was allerdings damit endete das Luke Liv über die gesamte Ranch jagte um ihr Schnee in die Haare zu reiben

Gerade kamen wir lachend durch die Haustür, als Amy uns aus der Küche entgegen winkte.

"Na ihr, ich hab schon auf euch gewartet. Ich war einkaufen und hab einen ganzen Karton Backzeug mitgenommen. Was haltet ihr davon am Wochenende Kekse zu backen?"

"Oh ja! Unbedingt"
Liv quitschte los, worauf hin sich Luke und Deamon synchron die Ohren zu hielten.

"Ähm, wir schauen dann mal..."
Ich musste Lachen und verpasste den beiden, da ich genau zwischen ihnen stand einen Schubser mit dem Ellenbogen.

"Klar machen wir mit!"
Korrigierte ich die Antwort grinsend.

"Perfekt, dann würde ich sagen wir planen das fürs nächste Wochenende. Achso und habt zufällig auch Lust mir gleich in der Küche zu helfen?"

"Ähm also... Ich glaub wir müssen wieder arbeiten, eines der Paddocks hat ein Loch im Zaun, also wir sind dan mal weg."
Murmelten die beiden Spinner rechts und links neben mir und verschwanden schneller als ich wirklich realisierte was geschah durch die Haustür.

Auch Liv hatte es plötzlich furchtbar eilig und murmelte irgendwas von Dusty und Stall.

Ein wenig verwundert sah ich ihnen hinterher. Normalerweise half Liv eigentlich gerne ich der Küche...

"Hilfst du mir denn Katy?"

Schnell sah ich wieder zu Amy und nickte.
"Klar, gerne."

Hätte ich mich mal bloß auch verdrückt...

Nun stand ich, oh Wunder, alleine mit Amy in der Küche und schnippelte Gemüse.
Hätte ich mal bloß besser aufgepasst, dann hätte ich auch gewusst dass es heute, dank des kalten Wetters Gemüseeintopf für die Ranchhands gab.

Damit hätte sich das unerwartete Verschwinden der beiden also auch aufgeklärt.
Denen würde ich was erzählen. Sie hätten mich ja wenigstens warnen können.

Naja, jetzt stand ich halt mir Amy in der Küche und schnitt Zuccinis.

"Wie läuft's eigentlich zwischen dir und deinem Vater?"
Erkundigte die Indianerin sich plötzlich und sah von ihrem Berg mit Paprikaschoten auf.

"Hm..."
Brummte ich nur und ließ es lieber bleiben, auf das Wort Vater weiter einzugehen. Davon wollte ich nichts hören.
Für einen Vater brauchte es mehr als nur eine genetische Verbindung und Erziehungsberechtigung.
Da reichte auch ein neues Zimmer nicht, um mich umzustimmen.

"Nicht immer leicht mit ihm, was?"

Ich schnaufte verächtlich, was mir von Amy einen überraschten Blick einbrachte.

"Leicht ist gut. Wir haben heute beim Frühstück den Fortschritt gemacht miteinander zu reden."

Als ich Amys schockiertes Gesicht sah tat mir mein schnippischer Kommentar sofort Leid, obwohl er ja eigentlich gar nicht an sie gerichtet gewesen war.
Aber die Stimmung zwischen meinem Va... ähm Erzeuger und mir setzte mir mehr zu als sie vermutlich sollte.

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