Kapitel 32

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Nick hatte, wie eigentlich schon erwartet, tatsächlich etwas geplant, wofür er uns vor dem Essen nach drinnen geholt hatte.

Gerade waren wir mit der Umsetzung eben dieses Plans beschäftigt und versuchten den Heuboden einigermaßen wohnlich herzurichten. Die nächsten Tage würden nämlich immer ein paar von uns hier oben übernachten.

"Kannst du mal die Decken hier hoch werfen Katy?" Deamon stand am oberen Ende der Leiter und spähte nach unten auf die Stallgasse.

Der meiste Teil des Heus lagerte eigentlich in der Scheune, doch im Stall gab ebenfalls noch einen kleinen Platz dafür, nämlich als zweite Etage unter dem Dach.

Leider war der Heuboden so aber an einer Seite offen, weswegen wir noch ein wenig experimentieren mussten, damit man es unten nicht gleich bemerkte wenn hier oben Licht brannte.

"Klar, Moment!" Rief ich zurück und schnappte mir die letzten drei Wolldecken, ehe ich sie nacheinander nach oben warf. Wir mussten uns ein wenig beeilen, da bereits die Dämmerung einsetzte und wir bis dahin eigentlich schon längst fertig sein wollten.

Das war natürlich ein wenig schwierig, wenn man davor noch eine Heuschlacht veranstaltete, so wie Liv und ich es getan hatten.

"So, dass waren jetzt alle. Fehlt sonst noch was?" Rief ich nach oben und versuchte mich für einen Moment mal nicht von ihm ablenken zu lassen.

Wir hatten kaum ein Wort mehr gewechselt, bis aus das Notwendige, so wie eben grade. Dem entsprechend angespannt war auch die Stimmung zwischen uns.

Deamon verneinte meine Frage und ich nickte schweigend. Das war gut, mehr Decken und Kissen hatten wir nämlich auch nicht. Hoffentlich reichte es um Nachts nicht zu erfrieren. Das war nämlich das Hauptproblem, wenn es hier zu kalt wurde, mussten wir diese Art Stallüberwachung aufgeben.

Liv kam rein, gefolgt von Nick und schwenkte fröhlich einen Picknickkorb hin und her.

"Hallöchen! Ratet mal was Amy hier tolles eingepackt hat!" Sie stellte den Korb auf eine leere Kiste und sah erwartungsvoll nach oben.

Nick stellte sich neben sie und warf uns ebenfalls einen fragenen Blick zu. "Und wie weit seid ihr? Haben die Decken gereicht?"

Wir nickten synchron und Nick wandte sich nochmal an Deamon. "Gut, du weißt auch was du machen sollst wenn hier jemand kommt? Wo das Gewehr und alles liegt? Taschenlampen?"

"Ja, ich hab alles im Griff. Wir kriegen dass schon hin." Ich nickte zustimmend und Nick schien einigermaßen zu beruhigt zu sein, zumindest war eine der vielen Sorgenfalten auf seiner Stirn verschwunden.

Seit dem klar war, dass ich auf jeden Fall mir dabei sein sollte und zusammen mit Deamon die erste Wache haben würde, achtete er noch penibler darauf, dass alles glatt lief.

Eigentlich hatte er mich und Liv nämlich daraus halten wollen, doch nach etlichen Diskussion und ausreichend Protest hatte er schließlich zugestimmt.

Seitdem war auch ich ziemlich aufgeregt und als klar war dass Deamon und ich als erstes hier oben sein würden, war meine Nervosität nochmal um ein Vielfaches gestiegen.

Wir gingen gemeinsam zum Essen und Nick ging mit uns nochmal alle möglichen Situationen durch. Mittlerweile waren wir eigentlich schon mehr als genervt davon, da wir es in und aus wendig kannten, doch ich nahm es als Beweis dafür, dass er sich mehr Sorgen um uns, insbesondere mich, machte als er gerne zu gab.

Mit einem dicken Pullover, den ich noch über meinen vorherigen drübergezogen hatte, und einer Taschenlampe bewaffnet, ging ich schließlich hinüber zum Stall.

Country LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt