Kapitel 25

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Unbekannte P. O. V

Ich wurde von schallendes Gelächter geweckt. Stimmt ja, heute war die Feier für den Sieger des Wettbewerbs. Anscheinend war ich wieder mal in meinen Sessel eingeschlafen, das passierte mir letzter Zeit sehr oft. Aber egal, ich stand auf und ging in das anliegende Bad, um mir den Sand aus den Augen zu wischen. Im Bad angekommen ließ ich den Wasserhahn laufen, und spritze mir das kalte Wasser ins Gesicht. Als ich wieder mich in Spiegel betrachtete musste, ich feststellen das meine Narben wieder schlimmer geworden waren. Eine große Narbe zeichnete sich an meine linke Kinnhälfte ab, und ging mir fast bis zu den Wangenknochen hoch. Auch der Rest meines Körpers war mit Narben übersät. Manche waren alt, andere wieder rum waren nur ein paar Monate alt. Aber das schlimmste war, dass mich diese Schatten, oder sollte ich besser sagen Nebel verfolgte. Immer wenn ich wütend, oder einfach zu starke Emotionen hatte, kamen sie heraus, und griffen alles und jeden an, der mir zu nahekam. Mittlerweile konnte ich aber die Schatten kontrollieren, und war keine Gefahr mehr für die anderen. Ich hatte momentan immer wieder eine starke Hitze in meinen Körper, manchmal dachte ich sogar das meine Haut anfing zu brennen. Manchmal veränderte sich auch meine Augenfarbe, manchmal waren sie Pech, Schwarz wie die Nacht, wenn sich meine Kräfte über Hand nehmen. An anderen Tagen waren sie Feuer rot, sowie heute waren sie wieder dunkelblau, meine natürliche Augenfarbe. Ich war gerade dabei in mein Büro zu gehen, um den Papierkram zu erledigen, da ich eh nicht mehr schlafen konnte. Doch plötzlich sah ich auf dem Weg zum Büro eine wunderschöne Frau, die abseits des Saals stand und sich gegen eine Säule anlehnte. Man konnte schon von weiten erkennen, dass sie eine wahre Schönheit war. Aber sie hatte auch etwas Geheimnisvolles an sich, ich ging zum nächsten Balkon, um sie noch besser sehen zu können. Jetzt konnte ich auch ihr Kleid besser sehen, es war in einem königsblau gehalten worden und umschmeichelte ihre Kurven grandios. Ich musste schon sagen, sie hatte eine Wahnsinns-Figur. Plötzlich kamen zwei Männer auf sie zu und unterhaltenen sich mit ihr. Ich erkannte die zwei Männer als die Brüder Weylyn wieder, soweit ich mich entsinne, waren sie auf Platz fünf der Rangliste im Rat. Sie unterhielten sich noch eine Weile miteinander, bevor sie sich von den beiden verabschiedete, und in den Garten ging. Ich konnte sie bei den ersten Abbiegungen noch sehen, aber irgendwann verlor ich sie leider aus den Augen, und fand sie nicht mehr wieder. So als ob sie einfach von Erdboden verschluckt worden war. Auf dem Weg zum Büro drifteten meine Gedanken immer wieder zu dieser geheimnisvollen Frau zurück. Sie ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, sie war ein komplettes Rätsel für mich. Und diese Augen, die mich einfach nicht mehr aus dem Bann ließen, glichen wie Smaragde, die in der Dunkelheit leuchteten. Aber hinter ihr leuchten konnte ich auch viel Kummer und Leid erkennen. Sie versuchte es hinter ihr aufgesetztes Lächeln zu verstecken, doch ich durchschaute sie, sie hoffte das niemand bemerken würde, wie kaputt sie eigentlich im inneren war. Ich kannte dieses Gefühl nur allzu gut, in unsere Familie war es üblich eine Maske zu tragen, wenn Gäste kamen. Aber irgendwann fragte mich mein Vater, ob ich nicht die Schwert-Kunst erlernen wollte, ich sagte natürlich ja, aber wenn ich so zurückblickte, hätte ich vielleicht doch besser nein gesagt. Als mein Vater anfing mich zu trainieren, bemerkte er schnell, dass ich eine schnelle Auffassung und Reflexe hatte, mein Vater trainierte mich noch härter und länger ab da an. Meine Eltern befielten mich in die Schlacht zu ziehen, um zu beweisen, dass ich würdig war, das Oberhaupt zu werden. Aber als ich sah, wie die feindlichen Soldaten unsere Soldaten abschlachteten, kam eine solche Wut in mir hoch, dass ich fast die komplette Armee abschlachtete. Ich erinnere mich noch, wie mein kompletter Körper überströmt mit dem Blut meiner Feinde war. Es war, als ob ich in eine Art Trance gewesen war, ich konnte meine Umgebung nur noch verschwommen wahrnehmen und brachte alle um, die mir zu nahekamen. Ich konnte nicht mehr von Freund oder Feind unterscheiden, es war als wäre ich in einen Rausch verfallen. Als ich wieder zu mir kam, war alles vorbei und zerstört, und das ging vier Jahre lang so, bis ich endlich lernte mich zu kontrollieren. Nach vier langen Jahre bekamen wir endlich die Benachrichtigung uns zurückzuziehen und nach Hause zu kommen. Zu Hause wieder angekommen würden wir als Helden gefeiert, aber ich fühlte mich als Sieger, ich hatte viele Freunde verloren in der Schlacht. Manche kamen mit einem blauen Auge davon, aber manch anderer kam als Krüppel wieder zurück. Und so was nannte man einen glorreichen Sieg? Dass ich nicht lachte! Diejenigen, die so etwas behaupteten, hatten keine Ahnung von dem Krieg hinter ihren Grenzen. Jeder schmierte mir Honig, um den Mund, nur um am Ende gut dazustehen, ich hatte dieses falsche Spiel so satt und zog mich zurück auf das Land. Es ging auch alles gut, bis ich eines Tages ein Brief erhalten hatte, in dem stand, dass meine Eltern ermordet worden waren. Durch diesen Brief zerbrach etwas in mir, mit einem Mal wurde meine ganze Welt wieder auf den Kopf gestellt. Ich erfuhr, dass meine Eltern von einer Organisation umgebracht worden waren, die sich zum Ziel gemacht hatten, die königliche Familie auszurotten. Seit dem Tag an suchte ich nach jeder Information, um sie ausfindig zu machen, um mich zu rächen, für das, was sie meine Eltern angetan hatten. Aber auch nach Jahre langer Nachforschung fand ich keine nützlichen Informationen, es war fast so, als hätte die Organisation nie existiert. Ich wurde aus meinen Gedanken geworfen, als ich merkte das ich vor meine Bürotür stand, ich wollte gerade die Türklinke herunterdrücken, als ich plötzlich etwas aus der Bibliothek hörte.


Fortsetzung folgt....

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