Scarlett P.O.V
Heute stand ich früher auf als sonst, damit ich nicht schon wieder zu spät komme zum Turnier, ich bat Kieran heute wieder auf den Laden aufzupassen, solange ich weg war. Als ich an der Arena ankam, zog mich Ryna gleich wieder in unsere Kammer rein, heute würde ein easy Tag werden, da ich heute nichts machen musste, sie wollten ja nur die Schwerter heute bewerten. Ich vertraute auf Gredor's Fähigkeiten und lehnte mich entspannt zurück. Die Jury war gerade dabei das dritte Schwert zu begutachten, diese Zeit nutze ich, um meine Bandagen zu wechseln. Ich hatte nämlich keine Zeit mehr, sie heut Morgen noch zu wechseln. Als ich im Bad war, nahm ich den Verband von meinem Arm ab, und wischte mir die Brandsalbe mit einem Lappen ab. Was gar nicht so leicht war, mit messerscharfen Schuppen auf den Armen. Die Schuppen waren in der zwischen Zeit immer noch nicht verschwunden, wobei ich noch nicht einmal wusste, ob sie überhaupt jemals verschwinden würden. Es machte mir Angst nicht zu wissen, was ich eigentlich war, oder in was ich mich langsam, aber sicher verwandelte. Ich hatte alle Bücher in den letzten Tagen in meine Bücherregale durchsucht, aber nichts gefunden, was meine Symptome ansatzweise ähnelte. Sollte ich es Ryna erzählen? Ich meine, sie war meine beste Freundin und kannte fast alles aus meiner Vergangenheit, sie war immer für mich da und verurteilte mich nicht, für das, was ich früher getan hatte. Wir haben einander versprochen, immer auf den anderen aufzupassen, und keine Geheimnisse vor den anderen zu haben. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, dass mein Körper wieder anfing zu brennen. Am Anfang war es noch angenehm, aber mit der Zeit wurde es immer heißer und unerträglicher. In meinen Körper herrschte so eine Hitze, dass mein Körper anfing Rauch auszuströmen, meine Kraft ließ mit jeder Sekunde nach, ich musste mich am Waschbeckenrand abstützen, um nicht umzukippen. Langsam fühlte sich der Raum mit Rauch, der Raum glich langsam eher eine Sauna als ein Bad. Durch den Rauch in Raum konnte ich mein Spiegelbild nicht mehr in Spiegel sehen, und wischte ihn mit meinem Ärmel, soweit es ging, trocken. Aber als ich in mein Spiegelbild wieder sah, erschrak ich. Ich hatte jetzt keinen Smaragd grüne Augen mehr, sondern stechend gelbe Augen, die durch den Rauch noch intensiver strahlten. Und meine Haare waren nicht mehr braun, sondern teilweise weiß. Das weiß war fast überall in mein Haar und ließ fast nichts mehr von meiner alten Haarfarbe wissen. Ich stolperte erschrocken ein paar Schritte zurück, und stoß gegen die Wand, an der ich mich langsam runtergleiten ließ. Meine ganze Hitze war auf einmal verpufft, und ersetzte sie durch Furcht. Blanke Furcht. >>Heilige Scheiße, was passiert nur mit mir? << zog ich meine Beine enger an mich. Plötzlich ertönten die Trompeten von draußen. Das war das Signal, dass der Sieger feststand. Ich wollte eigentlich gar nicht raus, aber wenn ich nicht in den nächsten fünf Minuten auftauche, hätte Ryna mir die Hucke vollgemacht. Aber wie bitte sollte ich meine Haare und meine Augen verstecken? Ist ja nicht so, dass sie durch Magie wieder verschwinden würden. Ich war gerade dabei meine Bandagen wieder um meine Arme zu wickeln, als ich in Augenwinkel bemerkte, dass meine Haare wieder ihre normale Farbe angenommen hatten. Wie war das möglich? Noch gerade eben waren sie fast komplett weiß. Und das war nicht das Einzige, was sich geändert hatte, meine Augen hatten auch wieder ihre normale Farbe angenommen. Ich kniff mir Sicherheitshalber in die Wange, um mich zu vergewissern das, das keine Halluzinationen war, aber unglücklicherweise war sie es nicht. Es fühlte sich wie ein schlechter Traum an, aus dem ich einfach nicht aufwachen konnte. Als gerade die Tür hinter mir schloss, wurde ich von einer stürmische Ryna umarmt >> Wir haben gewonnen! Und morgen müssen wir gegen die drei besten Kandidaten kämpfen, also ist der Sieg so gut wie in die Tasche! << Schrie sie überglücklich, und erdrückte mich fast schon. Natürlich vertraute ich auf Gredor's Fähigkeiten, so einer wie ihn gab es nirgends auf der Welt. Ich freute mich zwar, dass wir gewonnen hatten, aber der Gedanke von vorhin ließ mich frösteln. Ryna bemerkte es, und blicke mich mit einem Blick aus Besorgnis und skeptisch an >> was ist los? << fragte sie besorgt. >> Es ist nichts << meinte ich trotzig und zog meinen Ärmel weiter runter, damit man meine Bandagen nicht sah. >> Verarscht mich nicht! Ich weiß doch, dass irgendwas nicht stimmt, ich kann es von deinem Gesicht ablesen! << schrie sie mich fast schon aufgebracht an. Ich wusste, dass ich nicht drumherum kam, Ryna die Wahrheit zu erzählen. Aber irgendwie wollte ich es doch nicht erzählen. Ich hatte Angst, wie sie darauf reagieren würde, und ob sie Angst vor mir hätte, ich meine, ich wusste noch nicht einmal selbst, was ich war. >> Ich zeige es dir << und sah bedrückt auf dem Boden. Ryna sagte nichts dazu, sondern nickte, und wartete geduldig, bis wir bei mir zu Hause waren. Ab da an bombardierte sie mich mit Fragen. Ich hatte keine Kraft mehr sie zu beantworten, und holte mir stattdessen ein Akku aus dem Kühlschrank, und ließ mich erschöpft in den Sessel fallen. Das kühl Akku war angenehm, auf meine Stirn, doch plötzlich war Ryna wahr ganz still geworden, und schaute mich besorgt an. >> Also, was wolltest du mir zeigen? << fragte sie mich, aus einer Mischung aus Neugier, und Besorgnis. Ich zog ohne ein Wort meinen Ärmel hoch, und wickelte langsam den Verband von meinem Arm ab. Als ich fertig war, konnte Ryna meinen Schnee weiße Schuppen erblicken, und sah mich ungläubigen an. Ryna ging zögerlich auf mich zu, und streckte eine Hand zu meinem geschuppten Arm aus. Als sie meine Schuppen berührte, war sie so vorsichtig, dass ich meinte, dass, dass es eine Feder war, und keine Hand. Ich erzählte ihr, was ich momentan wusste, und war überrascht das sie mein Schuppen sehr faszinierend fand.
Fortsetzung folgt....
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Safe me from the Darkness
FantasyScarlett Pendalon ist eigentlich eine ganz normale Besitzerin einer Taverne, doch als sie an einem Turnier teilnehmt, verändert sich ihr Leben drastisch. Ihre Vergangenheit holt sie immer mehr ein und sie musst sich eingestehen sich dieser zustellen...