Scarlett P.O.V
Seitdem ich erfahren hatte, dass mein Vater, nicht mein leiblicher Vater war, waren schon fünf Tage vergangen. Ich hatte mich gleich in unsere Bibliothek verschanzt und mich in die Bücher gestürzt, die vielleicht etwas mit Tristan zu tun hatte. Doch leider musste ich schnell herausfinden, dass die Bibliothek fast keine brauch baren Informationen über ihn hatte. Also entschieden wir uns wieder abzureisen, und unsere Koffer zu packen. Gerade als ich die letzten Sachen einpackte, klopfte es plötzlich an der Tür. Das war garantiert Liam, der sich meinen Föhn ausleihen wollte, er wollte sich unbedingt noch die Haare machen, bevor wir abreisten. Ich machte also die Tür auf, und erwartete Liam vor mir. Aber bedauerlicherweise war es nicht Liam, der vor meiner Tür stand, sondern meine Mutter. Ich setzte wieder meine Maske auf, und wartete darauf das sie etwas sagte. „Was willst du hier?", fragte ich monoton. Sie sah leicht geknickt aus, als ich das sagte, und bereute meine Wörter schon fast in den gleichen Moment. Statt eine Antwort, bekam ich ein Buch in die Hand gedrückt, „wenn du die Antwort, über all deine Fragen wissen willst" und ging wieder ihres Weges. Ich schaute ihr verwirrt hinterher, und sah auf das Buch. Das Buch war braun und hatte in der Mitte ein Drachen Kopf eingraviert. Unten und oben befanden sich Riemen, die das dicke Buch zusammen hielten. Ich konnte durch die Berührung spüren das ein Mächtiger Zauber auf das Buch lag. Anscheinend verhinderte der Zauber, dass es jemand unerlaubt öffnete. Ich fragte mich, warum Mutter mir das Buch gab, gerade jetzt, da wir abreisten. Aber egal, ich musste mich zuerst, wieder um meine Sachen kümmern. Ich konzentrierte mich wieder auf meinen Koffer, und vertiefte mich wieder in meine Gedanken. Am späten Nachmittag waren wir schließlich alle fertig, und liefen zu der Kutsche, die uns wieder nach Hause brachte. Aber irgendwie wollte ich nicht gehen, es juckte mich schon die ganze Zeit in den Finger, einfach wieder in die Halle zu gehen, um meinen Vater zusehen. Ich wollte ihn so vieles fragen, um endlich Gewissheit zu haben, was wirklich passiert war. Aber das musste ich leider an einem anderen Tag heraus finden. Jetzt musste ich mich erstmal auf Tristan konzentrieren, der dieses ganze Schlamassel zu verantworten hatte. Ich wollte gerade in die Kutsche einsteigen, als ich plötzlich bemerkte das meine Eltern hinter mir standen. Wollten sie mir noch etwas Wichtiges sagen, oder einfach nur einen bissigen Kommentar abgeben? „Ich wünsch' dir viel Glück auf deine Reise„, grinste meine Mutter leicht." Ich weiß das ich kein Recht habe das zu sagen, aber ... ich hab dich lieb. Ob du mir glaubst oder nicht, aber es ist die Wahrheit. Du wirst immer meine Tochter bleiben. So sind wir Müttern nun mal. Wir versuchen unsere Kinder bis zum Ende zu beschützen, selbst wenn es heißt das wir sterben müssen. Aber wenn ich mich mit anderen Müttern vergleiche, bin ich wohl eine ziemliche Raben Mutter. Ich habe nichts getan, um deine Vergebung zu verdienen, und noch weniger deine Liebe. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich immer an deine Seite bleiben, selbst wenn du es nicht willst« legte sie ihre Hand aufs Herz. Ich wusste nicht, was mich eher wunderte, die Worte meiner Mutter, oder die langsam aufsteigende Tränen. „Ich bin kein Mann der großen Wörter. Aber ich will, dass du weißt, dass ich manchmal keine Kontrolle, über meine Entscheidungen habe. In einem Moment bin ich noch ich selbst, und dann -als hätte ich einen Blackout gehabt, komm' ich wieder zu mir. Wäre ich damals nicht in den Ruinen gegangen, dann hättest du jetzt einen Vater, den du verdienst, und nicht Sowas wie mich. Einst kann ich dir aber versprechen. Wenn du jemals Hilfe brauchst, nimm das hier<< überreichte er mir eine Halskette. „Ich glaube, ich würde keine große Hilfe sein, wenn ich kommen würde. Und da will ich nicht in deine Nähe sein, wenn das passiert« kratze er sich am Hinterkopf. Die Kette war wunderschön, sie war rund, und komplett aus Glas. Aber der Inhalt war atemberaubend. Es schien fast so, als ob eine kleine Galaxy in der Halskette stecken würde. Ich nahm sie entgegen und band sie mir um den Hals „Dankeschön" bedankte ich mich, mit einem flüchtigen Lächeln. Es überraschte mich selbst, dass ich fast lächeln vor meine Eltern stand. Ich drehte mich wieder zu der Kutsche, und stieg ein.
Es war die Hälfte der Strecke geschafft, als ich mich wieder an das Buch wendete, das meine Mutter mir gab. Ich konzentrierte mich auf meine Magie, und versuchte verschiedene Versiegelung Methoden. Und endlich, nach langen Ausprobieren, gelang es mir das Siegel zu brechen. Das Buch schlug automatisch ein paar Seiten auf, auf denen magische Runen zu sehen waren. Die Runen leuchteten mit einer enormen Intensität, und erhellten fast die komplette Kutsche. Danach fingen die Runen an, zu flackern, und lösten sich vom Buch. Jetzt schwebten die Runen vor meinen Augen und bildeten ein verzerrtes Muster. Am Anfang fand ich alles noch sehr interessant. Aber als ich erkannte, dass die Runen die Formel für ein Portal bildeten, bekam ich Panik. Ich versuchte, noch, das Buch wieder zuzuklappen. Aber bevor mir dies gelang, erhellte sich die Kutsche bereits mit grellem Licht. Schützend legte ich meine Arme vor mein Gesicht, und kniff die Augen zusammen. Als ich sie wieder öffnete, saß ich nicht mehr in der Kutsche, sondern an einem mir fremden Ort.
Fortsetzung folgt ...
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Safe me from the Darkness
FantasiScarlett Pendalon ist eigentlich eine ganz normale Besitzerin einer Taverne, doch als sie an einem Turnier teilnehmt, verändert sich ihr Leben drastisch. Ihre Vergangenheit holt sie immer mehr ein und sie musst sich eingestehen sich dieser zustellen...