Scarlett P.O.V
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass nach all der Zeit mein Vater hier bei mir stand und mich in seine Arme hielt. Es war so ungewohnt nach all diesen Jahren jemanden wieder an mich herankommen zu lassen. Dass ich überhaupt zuließ, dass er mich umarmte, überraschte mich selbst. Normalerweise war ich alles andere als vertraulich, wenn ich jemanden Neuen kennenlernte, aber bei ihm hatte ich das Gefühl, dass ich ihn alles anvertrauen konnte. Doch ich wollte nichts übereilen und löste unsere Umarmung erst einmal, damit ich in sein Gesicht sehen konnte. Er sah glücklich aus -wenn nicht sogar erleichtert, wenn ich das behaupten konnte. >> Seit wann weißt du eigentlich von deinen Kräften? << fragte er mich plötzlich, dass ich erstmal mehrere Male blinzeln musste, damit ich seine Frage begriff. >> Schon ein paar Monaten, << wich ich seine Frage mehr oder weniger aus, wobei ich seinen Blick auswich, und meine Arme überkreuzte. >> Wie stellst du dir eigentlich vor, mir dabei zu helfen, meine Kräfte zu kontrollieren? << zog ich skeptisch meine Augenbrauen zusammen. >> Ganz einfach, du musst gegen Kaylan kämpfen, damit du an deine Grenzen kommst. Oder besser gesagt, dass deine Drachenseite sich gegen seinen behaupten kann, << platze er gleich durch die Tür ins Haus. Ich verstand nicht, warum ich gegen Kaylan kämpfen musste, schließlich hatte ich ihm auf eine gewisse Weise gern, wenn nicht sogar zu gern für meinen Geschmack manchmal. Auf der anderen Seite wollte ich ihm schon lange zeigen, was ich alles drauf hatte, aber ich war nicht erpicht darauf, gegen ihm zu kämpfen, nur um an meine Grenze zu kommen. >> Ich weigere mich gegen ihn zu kämpfen, was hätte das überhaupt für einen Sinn gegen ihn zu kämpfen? Ich meine, ich könnte auch gegen jeden anderen kämpfen. Also wieso sollte ich ausgerechnet gegen Kaylan antreten? << fragte ich laut stark. >> Es ist ganz einfach, da du und Kaylan Drachen seit holt ihr das meiste von den jeweils anderen heraus. Darüber hinaus bist du ein seltener Morgenendrache und er ein seltener Dämmer Drache, weshalb ihr euch schon fast magisch anzieht und euch immer Gegenseitig übertrumpfen wollt. Das bedeutet, wenn ihr gegeneinander kämpft, bringt ihr den jeweils anderen Drachen zu Vorschein, ob ihr es wollt oder nicht. Es liegt einfach in eurer Natur, << erklärte mein Vater mir, doch dabei fing ich an seinen Verstand zu zweifeln. Wusste er überhaupt, dass meine Kräfte weit über das normale eines jungen Drachen ging? >> Mal aus reiner Neugier, wie stark ist ein junger Drache, wenn er seine Kräfte erweckt hat? Wie würdest du den Radius der Verwüstung einschätzen? << fragte ich mit Interesse. Er wusste zwar nicht, warum ich ausgerechnet diese Frage stellte, aber er war froh, dass ich ein anderes Thema ansprach. >> Zuallererst kommt es darauf an, wie lange man davon weißt und zum anderen kommt es darauf an, mit welcher Emotion die Energie frei gesetzt wird. Ist die Emotion nicht stark, so kann eine Wand eine Delle bekommen, aber wenn die Emotion eine riesige Kugel, Wut oder Trauer ist, oder einer anderen starken Emotion kann sie sogar ein Viertel eines Waldes abholzen. Aber sag mal, wieso fragst du mich ausgerechnet das? Versteh mich nicht falsch, ich finde es toll, dass du dich für die Drachen interessierst, aber ich hab das Gefühl, dass dir das selbst mal passiert ist, << legte er seine Bedenken offen auf den Tisch. Mist, vielleicht hätte ich das Thema doch nicht ansprechen sollen, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. >> Sagen wir es mal so, ich habe fast den halben Wald abgeholzt. Aus versehen natürlich, aber ich hatte auch einen Freund dabei verletz, weshalb ich mir geschworen hatte mehr über Drachen heraus zu finden. Aber ich landete bald in einer Sackgasse, als ich auf eine Seite in Buch stieß. Der Text war hell erleuchtet, doch als ich ihn berührte, verschwanden die Wörter und, so erging es auch den anderen Seiten danach. Das komische aber dabei war, dass sie sich wie in Nebel auflösten. Es war schon fast als ob sie jemand einfach gelöscht hätte, << erzählte ich Vater, die Erkenntnisse. Er sah mich erstaunt an, bei naher schon fast überrumpelt. Hatte ich etwa was Falsches gesagt? >> Fast die Hälfte des Waldes? Hast du dich vielleicht geirrt? Normalerweise wäre dieser Radius von Zerstörung nur bei fast ausgewachsenen Drachen möglich, << legte er seine Hand an sein Kinn und sah mich nachdenklich an. >> Wie genau meinst du das, mit fast ausgewachsenen Drache? << fragte ich verwirrt. >> Es ist nämlich so, wenn jemand seine Kräfte zum ersten Mal erweckt, ist der Drachen-Teil, der in dem Körper wohnt, noch ein Jungtier, fast noch ein Baby. Der Drache wächst mit den Erfahrungen, die man in Leben gemacht hat und somit geht er mit dem Alter mit. Am Anfang sind es meistens nur Visionen oder auch den einen oder anderen Ausbruch von Emotionen. In dieser Vase sind Drachen sehr empfindlich, da der Körper sich an den Drachen gewöhnen müssen. Normalerweise bemerkt sich der Drache in einem, wenn sich die Augen verändern, aber bei dir ist es anders, nicht wahr? << ruhte sein Blick auf mir. Ich nickte nur und dachte nochmal an das erste Mal nach, als sich der Drache bemerkbar machte. >> Das erste Mal als er sich bemerkbar machte, war beim Turnier. Ich wollte meine Bandagen frisch machen, und meine Brandwunden wieder mit der Salbe einreiben, damit sie besser abhielten.
Am Anfang war auch alles gut, aber mit der Zeit war eine solche Hitze in meine Körper, dass ich für einen Moment dachte von innen zu verbrennen. Mein Spiegelbild, das mir immer so vertraut war, war plötzlich das Gesicht einer, Fremde. Meine Augen waren nun gelb, beinahe schon Gold und meine Haare waren weiß wie frisch gefallener Schnee. Dazu kam noch meine neue monströse Kraft. Danach ging meine Kraft rasant hoch, dass ich sie nicht mehr halten konnte, in dem Zeitraum war ich in den Wald, den ich fast abholzte. Das einzige, was mir half, meine Kräfte einigermaßen in Schach zu halten war das kämpfen. So konnte ich wenigstens meine Energie, aber auch meine Ausdauer und Kraft langsam einschätzend. Bedauerlicherweise konnte kein Schwert mit meiner neuen Kraft mithalten, jedes Mal, wenn ich sie mit voller Kraft schwang, zerbrachen sie. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage << kreuzte ich meine Arme mürrisch übereinander. Er war anscheinend von meiner ausführlichen Antwort mehr als zufrieden, aber schnell huschte über sein Gesicht Sorge und Verwirrung. >> So wie du es beschreibst, ist dein Drache sehr stark und wächst schneller als gedacht. Es wirkt fast so als ob der Drachen-Teil in dir zu schnell wächst für deinen Körper, << listete er seine Sorgen auf. >> Und was kann ich dagegen tun? << fragte ich beunruhigt. >> Du könntest jemand mit deines Kalibers kämpfen, damit der Drachen-Teil sich mit deinem Menschlichen-Teil harmoniert << schoss gleich seine Antwort heraus. >> Lass mich raten, der richtige Kandidat wäre Kaylan, nicht wahr? << ließ ich meine Stimme bedrohlich klingen. Er zuckte nur seine Schulter und sah mich entschuldigt an. >> Wie genau soll ich gegen ihm kämpfen? << fragte ich frustriert. >> In dem ihr gegen einander kämpft, mit allem, was ihr habt! << äußerte er sich laut stark. Ich war frustriert, dass ich keine andere Möglichkeit hatte meine Kräfte zu kontrollieren, als gegen Kaylan zu kämpfen. >> Wo sollen wir kämpfen << ließ ich einen frustrierten Seufzer aus. >> Dafür müssen wir eine kleine Reise machen, damit niemand von euren Kräften zu Schaden kommt <<, sah er mich ernst an.
Fortsetzung folgt ...
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Safe me from the Darkness
FantasyScarlett Pendalon ist eigentlich eine ganz normale Besitzerin einer Taverne, doch als sie an einem Turnier teilnehmt, verändert sich ihr Leben drastisch. Ihre Vergangenheit holt sie immer mehr ein und sie musst sich eingestehen sich dieser zustellen...