Scarlett P.O.V
Am nächsten Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die durch die Baumkronen durch kamen. Meine neuen Flügeln lagen immer noch Schützen über mich, und hielten mich schön warm. Ich streckte mich, und ging wieder zu dem See, um mich frisch zu machen. Meine Hörner, und auch der neue geschuppte Schweif -der mir am Ende meiner Wirbelsäule wuchs, waren noch da. Auf meiner Schulter, und auch am Hals, waren kleine weiße Schuppen zu sehen. Meine Augen waren in eine schöne Citrin Farbe, aber meine Pupillen waren zu gefährlichen Schlitzen geformt. Jetzt erst, prasselten die Ereignisse des letzten Abends auf mich ein, und meine Gefühle überschlugen sich. Mir war plötzlich mit einem Schlag bewusst, was ich war, und diese Erkenntnis machte mir Angst. Klar ich kannte die Geschichten von ihnen, doch ich hätte nie erwartet, dass dieser Prinz und ich, zu der gleichen Rassen gehörten.
Den Drachen.
Jedes Mal, wenn ich daran dachte, was ich war, wurde mir schlecht. Ich hatte das Gefühl das ich von einem unsichtbaren Druck, erdrückt wurde. Aber was noch schlimmer war als das, war es, Ryna und meine Freunde zu erklären, was ich war, oder besser gesagt, was ich schon immer war. Allein dieser Gedanke ließ mich erschaudern. Ich musste mir was überlegen, um meine wahre Natur zu verbergen, damit nicht alle in Alarmbereitschaft gerieten, die mir zu nahe kamen. Aber wie sollte ich das den anstellen? Ich hatte nie gehört, wie sich Drachen in ihre normale Form zurückverwandeln konnten, oder besser gesagt, welcher Trick dahinter steckte. Mein Herzschlag wurde immer schneller, bis ich dachte, dass es mir gleich aus der Brust hüpfte. Ich verlangsamte mein Atem, so weit es ging, und beruhigte mich langsam wieder. Als ich wieder ruhig Atmen konnte, konzentrierte ich mich darauf, wie sich meine Gestalt wieder veränderte, und in meine normale Form zurückging. Und tatsächlich, kurz danach hörte ich lautes knacken, und merkte regelrecht, wie mein Körper kleiner, und leichter wurde. Als ich meine Augen wieder öffnete, hatte ich keinerlei Anzeichen, dass ich noch vor einer Minute, ein halber Drache war. Ich stieß ein erleichterten Seufzer von mir. Zum Glück hatte das geklappt, sonst hätte ich ein ernsthaftes Problem gehabt. Ich durchsuchte den kleinen Beutel, in dem ich das Schwert, sowie ein paar Bücher, und das eine oder andere Artefakt war. Aber ich suchte ein ganz bestimmtes Buch, das Buch enthielt alle Informationen, die ich brauchte, um mich besser kennenzulernen, aber auch vielleicht, die eine oder andere Fähigkeit zu erlernen. Ich lehnte mich in der Nähe eines Baumes an, und hatte den Blick zum See gerichtet, das war der perfekte Moment, um dieses rätselhafte Buch zu lesen. Als die Sonne unterging, bemerkte ich plötzlich, wie spät es war, und machte mich auf den Weg nach Hause. Doch der Gedanke daran, dass ich mich hier in Ruhe waschen konnte, ließ mich innehalten. Ich ging wieder zum See, und begann langsam meine Klamotten auszuziehen, und tauchte in das schöne kühle Wasser ein. Im Wasser ging ich nochmal den Ablauf des gestrigen Abend ab, und dachte nochmal über alles nach. Aber egal wie lange ich auch nachdachte, dieser Prinz ließ mich einfach nicht mehr los. Als wir unser Spiel beendet hatten, kam mir plötzlich dieser intensive, und unwiderstehliche Wald und Kiefernholz Geruch in die Nase. Ich war von diesem Geruch so überwältigt, dass ich ihm einfach zu Boden riss, und mich auf ihn saß. Allein dieser Gedanke ließ mich erröten vor Scharm, ich hatte so was noch nie gemacht, dieses Gefühl war völlig neu für mich. Aber ich war nicht die einzige, die sich nicht mehr zurückhalten konnte. Als er mich an das nächste Regal schleuderte, funkelten seine Augen in ein gefährliches Rot, aber irgendwie fand ich seine Augen, nur noch anziehender als zuvor. Er kniff mich die ganze Länge meines Halses ab, und hinterließ Abdrücke von seinen scharfen Zähnen. Aber als er am Ende richtig zu beißen wollte, erwachte ich aus meine Starre, und trat ihm zwischen den Beinen. Was ihm schließlich auch aus seiner Trance brachte. Aber als er mir sagte, dass ich ihm wahnsinnig machen würde, bekam mein ganzer Körper eine Gänsehaut. Dieses Gefühl, als wir uns berührten, fühlte sich so richtig an, und das schlimmste war, dass ich mehr wollte. Ich wollte ihm fühlen, berühren, und einfach für immer bei ihm sein. Er brauchte mich, und ich brauchte ihm, er war wie das fehlende Puzzleteil, das in mein Leben gefehlt hatte. Plötzlich hörte ich ein Knacken im Unterholz, was keine hundert Meter von mir entfernt war. Ich zog meinen Dolch aus meine Klamotten raus, und wickelte ein Badetuch um meine Brüste, sodass nur noch knapp meine Knie zu sehen waren. Mein Dolch lag sicher in meine Hand, und machte mich für den Angreifer bereit, um nicht überrascht zu werden. Kurze Zeit später kam ein Mann aus den Schatten der Bäume geschlichen.
Der Prinz.
Was zum Teufel machte dieser verfluchte Prinz hier? Sollte er nicht was Besseres zu tun haben, als mir hinterher zu schleichen? Aber Moment, wusste er etwa wer ich war? Und wenn ja, dann würde diese Auseinandersetzung nicht schön werden, vermutlich würde ich in den nächsten Kerker geworfen, oder schlimmer noch, ich werde getötet. Aber halt, es sah so aus als ob er nach jemanden suchte. Dann hatte er anscheinend, mich noch nicht bemerkt, welch ein Glück. Ich wollte gerade untertauchen, als er plötzlich mich mit einem entschlossenen Blick anstarrte, und auf mich zukam. Wieso war ich momentan immer der Pech Vogel? Nichts lief, seit dem ich ihm sah. Na toll, und was sollte ich jetzt machen? Ich ging also weiter in den See hinein, wo es tiefer war, und hörte erst auf, bis nur noch mein Kopf zu sehen war. Als er am Rand des Sees angelangt war, bemerke er jetzt erst, dass ich halb nackt war, und nur mit einem Tuch bedeckt war. Er drehte sich schnell um, und tat so als ob die Bäume plötzlich sehr interessant waren. Einst musste man ihm lassen, Manieren hatte er.«Was willst du? „Fragte ich ihm. „Ich suche nach jemanden", entgegnete er. „Und nach wem genau?", fragte ich. „Tja, das ist es ja, ich weiß nicht ihren Namen. Und ihren Familienname erst recht nicht« sagte er halbwegs traurig. Ich hatte irgendwie Mitleid mit ihm, ich meine, er sucht so verzweifelt nach mir, und findet trotzdem nichts, was ihm weiterhilft. „Vielleicht kann ich dir ja weiterhelfen" meinte ich zu ihm. „Das bezweifle ich aber sehr stark, solche Haare hast du noch nie zuvor gesehen, glaub mir. Wenn ich ihre Harre beschreiben müsste, dann würde ich sie als Schnee beschreiben, so stark leuchteten ihre Haare in den Mondlicht. Und ihre Augen erst, sie leuchteten in eine Citrin Farbe« listete er auf. Ihm zuzuhören, wie er mich beschrieb, machte mich verlegen. Ich musste ihn irgendwie ablenken, damit ich unbemerkt davon schleichen konnte. »Ich hab sie zwar nicht persönlich gesehen. Es gibt aber Gerüchte, dass sie in der Stadt Lumenra leben soll. Sie soll anscheinend sehr schwer zu finden sein. Prinzlein« meinte ich belustigt zu ihm, und suchte nach einem Stein im See, um ihn abzulenken. Er erstarrte, und drehte sich langsam zu mir um. „Wie hast du mich genannt?", fragte er verwirrt. „Ich nannte dich Prinzlein, das Wappen auf deiner Hose hat dich verraten. Also musst du der Prinz dieses Landes sein, oder besser gesagt, der König dieses Landes« grinste ich ihm schelmisch an. Er guckte mich kurz verdutzt an. Fasste sich aber schnell wieder, und schenkte mir ein herzhaftes Lachen. Bei seinen lachen erwärmte sich mein Herz. „Du erinnerst mich an jemanden, den ich vor kurzem kennengelernt habe. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt, ich bin der dritte König Zacharias. Und der erst geborene aus dem Hause Wylan. Aber du kannst mich auch einfach Kaylan nennen« Ich war von seinen Namen so überrascht, dass ich gar nicht mitbekam das er mich was gefragt hatte. „Sorry, was hast du noch mal gesagt?", fragte ich ihm. „Ich hab nach deinen Namen gefragt", erwiderte er. „Mein Name ist Scarlett. «Antwortete ich ihm« woraufhin er mich anlächelte. Ich deutete darauf hin, dass er sich wieder umdrehen sollte, damit ich mich umziehen konnte. Am Ende des Sees angekommen, fing ich an, mich anzuziehen. Als das auch fertig war, nahm ich mir den Stein, und warf ihn in Richtung des Waldes, »Du bleibst hier, es könnte vielleicht ein Räuber sein« zog er sein Schwert raus. Ich reagierte nur mit einem »alles klar«. Als er endlich weit genug weg war, rannte ich so schnell wie möglich weg, in der Hoffnung das er mich nicht wieder finden würde.
Fortsetzung folgt.......
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Safe me from the Darkness
FantasyScarlett Pendalon ist eigentlich eine ganz normale Besitzerin einer Taverne, doch als sie an einem Turnier teilnehmt, verändert sich ihr Leben drastisch. Ihre Vergangenheit holt sie immer mehr ein und sie musst sich eingestehen sich dieser zustellen...