Kapitel 32

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Scarlett P.O.V

Als ich vor meinen Familien Tor stand, kamen mir wieder viele Erinnerungen hoch. Die meisten waren schlecht, aber es gab auch ein paar gute. >> Ist das dein Haus? << fragten mich die drei Nervensägen neben mir. >>Jap, das ist es. Aber glaub mir, nur das Haus wird euch nicht zerfleischen wollen << meinte ich finster, und betätige die Klingel am Tor. Kurze Zeit später kam ein Butler, in seiner Butler Montur ans Tor. >> Was ist euer Anliegen? << fragte er gelangweilt und hochnäsig. Wow, der war ja mal unhöflich. >> Das Oberhaupt ist zurück, öffne sofort das Tor. Damit ich mit meinen Eltern reden kann << entgegnete ich ihm mit aufrechter Haltung. >> Darüber hat mich niemand in Kenntnis gesetzt. Ich muss das erst mal überprüfen, ob sie tatsächlich das Oberhaupt sind << entgegnete er. Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein! Mir wurde das langsam zu bunt, und zeigte ihm das Amulett, das ich um den Hals trug. Es war das Wappen meiner Familie, und nur das Oberhaupt dürfte es tragen. Das Wappen zeigte eine große Schnee-Eule, die auf einem Ast saß. Im Hintergrund sah man einen großen Wald. Der Butler machte große Augen >> Verzeiht meine Unhöflichkeit, Oberhaupt. Ich habe euch nicht erkannt << verbeugte er sich als Entschuldigung. >> Schon gut, ich war ja auch lange nicht mehr da. Also nochmal, wo sind meine Eltern, << meinte ich diesmal viel ernster. >> Hier entlang, ich zeige euch, wo sie sind << und öffnete das Tor. Ich bedankte mich bei ihm, und folgten ihm ins Haus. Es hatte sich überhaupt nichts verändert, es war alles noch so wie ich es verlassen hatte. Selbst die Spuren unseres letzten Kampfs waren noch zu sehen. Es waren mehrere Mauern von unserem Kampf betroffen, und ein paar mussten sogar ersetzt werden, weil sie zu schlimm demoliert worden waren. Tja, was sollte ich sagen. Wenn sich mein Vater und ich stritten, blieb kein Stein auf dem anderen. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht bemerkte, dass wir vor einer großen weißen Tür stehen blieben. Und ich wusste nur allzu gut, wo sie hinführte. >> Ich hab eine Bitte an euch, kommt nicht in die Halle, um nach dem Rechten zu sehen. Es könnte unschön werden, was ihr sehen werdet. Und egal, wie laut es wird, bleibt in euren Zimmern. Das gilt auch für die anderen, << warnte ich den Butler vor. >>Natürlich, ich werde es ihnen ausrichten << und verschwand in den Korridor. >> Dann wollen wir mal << wandte ich mich nervös zu meinen Freunden und betraten gemeinsam die Halle. Als wir die Halle betraten, starrten uns alle, aus ihren gehässigen Augen an. Dieses Gefühl, des verachtende, kannte ich nur zu gut. Jedes Mal, wenn ich diese Halle betrat, fühlte ich mich fehl an Platz an. Aber nicht dieses Mal. Dieses Mal, hatte ich Freunde, die hinter mir standen, und egal was auch passieren würde, sie würden immer hinter mir stehen. Und diese Erkenntnis, machte mich nur noch stärker, in mein Vorhaben.  Überall hörte ich Getuschel, und Gerüchte in dem Raum. >>Das Oberhaupt ist zurückgekehrt! << schrie plötzlich jemand aus eine Ecke der Halle. Ich überhörte es gekonnt, und lief weiter auf dem Podest zu, auf dem meine Eltern standen. Die Halle war in einen weißen Marmor gehalten worden, und war mit feinsten Schriften, und Gravierungen verziert. Von dem Podest verlief ein blauer Läufer, der an den Rändern mit silbernen Streifen verziert worden war. Und durch die großen Fenster, links und rechts, kam genug Sonnenlicht in die Halle, um alles hell zu erleuchten. Meine Eltern belächelten mich schon fast, als sie sahen, in welcher Begleitung ich war. >> Wie schön, dass du hier bist, Freya. Wir dachten schon, dass du nicht mehr kommst << begrüßte mich meine Mutter. >> Benutzt diesen Namen nicht! << zischte ich wütend. Und für einen Moment, dachte ich, dass sie einen traurigen Gesichtsausdruck hatte. Doch der traurige Ausdruck, verschwand wieder, in der nächsten Sekunde, und zog sich wieder hinter ihrer kalten, und gefühllose Maske zurück. Ich hatte schon fast vergessen, wie gut doch, meine Mutter schauspielern konnte. Und mein Vater beobachtete mich die ganze Zeit aus eiskalten Augen an, so als ob ich etwas Abscheuliches war, das er zu korrodieren versuchte. >> Wir haben dich hier hergerufen, da du deinen Titel abgeben sollst << kam mein Vater gleich zum Punkt. Ich war schon überrascht, dass er das fast vor den ganzen Ratsmitgliedern verkündigte. >> Und warum sollte ich das machen? Ich bin euer einziges Kind und habe somit das Recht, das Oberhaupt zu sein. Egal ob nun Mann oder Frau << stellte ich klar. >> Das seh ich anders, Freya und das weißt du. Deshalb hab ich jemanden mitgebracht, der den Titel des Oberhaupts meines Erachtens würdig ist, das nächste Oberhaupt zu werden << beendete er seinen Vortrag und bat jemanden rein. 

Ein junger Mann, mit einem scharfen Gesichtsausdruck betrat die Halle, dabei schweifte seinen Blick flüchtig über die Menge. Seine Nuss braune Augen streiften die meinen, und blieben eine Sekunde zu lang, an meinen Augen hängen. >> Was guckst du so? << fragte ich ihm gereizt. Er machte große Augen, und verbeugte sich vor meinen Vater. „Ihr habt mich gerufen, Sir Syrinx" und wartete auf die Antwort meines Vaters. >> Ich habe dich hier hergerufen, Aiden, damit du meiner Tochter ihren Titel als Oberhaupt entreißt << verkündigte er durch die Halle. Das konnte er doch nicht ernst meinen, oder? Ich meine, er konnte ja alles verlangen, aber das war doch einfach nur noch lächerlich, so lächerlich, dass ich anfing zu lachen. Am Anfang, klang es noch wie ein leises Kichern, aber mit der Zeit wurde es immer lauter, und wurde mehr und mehr zu einem hysterischen lachen. Mein Lachen schalte durch die ganze Halle. Und langsam bemerkte ich, dass ich von allen Leuten erschrocken angesehen wurde. >> Ich bin nicht verrückt. Aber ich werde die Regeln festlegen, als Oberhaupt hab ich schließlich die Befugnis das zu tun. Also Aiden, du willst mir meinen Titel entreißen? Schön, ich erwarte dich morgen früh auf dem Trainingsgelände, wo wir uns duellieren werden. Natürlich werden die hier anwesenden Damen und Herren, uns zusehen, wenn wir kämpfen, damit nicht jemand auf falsche Gedanken kommt, dass, das alles vorgetäuscht war. Ach, und eines noch. Glaub ja nicht, nur weil ich eine Frau bin, dass ich es dir einfach machen werde, << beendete ich meinen Vortrag. Und blickte allen Leuten mit einem Eis kalten Blick an, selbst meinen Vater. Er war leicht überrascht von meinem Blick, erwiderte aber nichts darauf. Ich drehte mich von meinen Eltern weg, und liefen direkt auf die große Tür zu. Die ich mit einem gewaltigen Ruck zuknallen ließ.



Fortsetzung folgt ...

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