:part-10:

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3:24Uhr. Ich kann nicht schlafen. Ich bin nicht müde. Ich bin hellwach.
Hoseok schnarcht leicht neben mir, ist schon seit ein paar Stunden im Land der Träume.

Seufzend richte ich mich auf, schleiche vorsichtig zur Tür rüber und raus auf den Flur.
Hier war es dunkel. Nur das Licht von Draußen fällt schwach durch das Fenster.

Leise gehe ich die Treppe runter und durch das Wohnzimmer in die Küche. Vielleicht sollte ich mir einen Tee oder so machen. Etwas warmes, leichtes.
Das Licht lasse ich aus.

Da ich so oft hier bin, weiß ich, wo was ist, hole still die Sachen raus. Vor mich hinsummend, nehme ich mir einen Teebeutel für Pfefferminz Tee und lehne mich gegen die Ablage.
Meinen Kopf in die Hände stützend, atmete ich tief durch.
Ich sollte Heute oder Morgen mal Zuhause vorbeischauen.

„Taehyung?", fragte eine Stimme vor mir, ließ mich zusammenzucken und hochschauen; Namjoon.
„Du hast mich erschreckt.", meinte ich leise, hielt mir die Hand auf die Brust.
„War nicht meine Absicht. Machst du Tee?", „Pfefferminz. Willst du auch?", fragte ich sanft. Der Ältere nickt.
„Möchte Jimin auch?", „Er ist nichtmehr da.", winkte der Junge ab und kam neben mich, sah dem Wasser beim kochen zu.
„Wieso lässt du ihn nicht hier schlafen?", wollte ich wissen.
Namjoon drehte sich zu mir, sah mich an, dann zurück zum Wasser, schüttet es in eine Kanne, „Ich kann nicht einschlafen mit Körperkontakt. Und mein Bett ist zu klein, dass wir uns nicht berühren würden.", erklärte der Junge ehrlich.
Ich nickte verständnisvoll.

„Und wieso bist du noch wach?", Joon goss etwas von dem Tee in eine Thermosflasche, was mich die Augenbrauen zusammenziehen ließ.
„Kann einfach nicht schlafen. Zu viele Gedanken.", „Worüber denkst du denn nach?", „Unwichtig.".

Der Junge schmunzelte und nickte, gab den restlichen Inhalt der Kanne in eine Zweite Flasche.

„Weißt du was ich mache, wenn ich nicht schlafen kann?", „Mir Tee klauen?", mit verschränkten Armen musterte ich meinen Gegenüber.
Dieser schüttelte den Kopf, „Rausgehen.", er nahm die zwei Thermosflaschen in die Hand und reichte mir eine, „Und du kommst mit.".

Es war keine Frage. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht nein sagen konnte; keine Wahl hatte.
Aber mich interessierte es nicht. Ich mochte die Stadt nachts und mit Namjoon müsste ich mir auch keine Sorgen machen, dass mir etwas zustößt.

Und ich weiß, ich weiß; Joon regete micz oft auf und so, aber trotzdem vertraute ich ihm. Es war klar, dass er mir nichts schlimmes antun würde, so war er nicht.

Wir zogen unsere Schuhe an, ließen die Jacken drinnen und traten raus an die frische Luft.

Es ist so friedlich. Die Straße wird schwach beleuchtet von den einzelnen Laternen, keine Menschen, keine Autos.
Der Himmel war klar; man konnte Sternen sehen, wegen den nicht vorhandenen Wolken.
Sterne und den Mond auch.
Kalt war es auch nicht, eher angenehm warm.

„Na komm.", Namjoon stoß mir leicht in die Seite und ging nach Links, die Straße entlang.
„Wohin gehen wir?", „Wiese.", antwortete der Junge kurz.

Hier in der Nähe gab es eine große Wiese, auf der stehen Bänke. Ich ging nie dorthin, weil es eher ein Treffpunkt für Leute war, die rauchten und Drogen nehmen oder was auch immer. Ich hielt mich einfach fern.
Namjoon muss es ja wissen, wie es dort ist.
Und wie gesagt vertraute ich ihm genug, mitzugehen.

„Sag mal, liebst du Jimin?", fragte ich in die Stille, da niemand von uns sprach. Wir waren inzwischen schon fast da.
„Jimin?", Namjoon warf mir einen komischen Blick zu, „Nein. Immernoch nicht. Wir ficken nur. Mehr sind wir nicht.", „Frag ja nur.", murmelte ich.
„Wieso? Willst du was von ihm?", der Ältere sah auf mich hinab. Ich schüttelte schnell meinen Kopf, „Ne. Nur wie gesagt, er hat mir angeboten, dass ich Erfahrung mit ihm sammeln kann und ich wollte dich nicht verletzen dadurch.".
„Erstens; Tust du nicht. Zweitens; Hast du mir das schonmal gesagt und ich hab's vergessen oder hast du es mir einfach nur nie gesagt? Denn das ist neu für mich.", Joon setzte sich auf eine der Bänke.

„Keine Ahnung.", ich seufzte, „Aber ich weiß auch noch gar nicht, ob ich zusagen soll. Mein erstes Mal soll nicht einfach so was ohne Bedeutung sein.".
Der Junge nickte und schraubte seine Flasche auf, um den warmen Tee zu trinken. Hier war es genauso still wie in der Stadt, nur man konnte die Sterne viel besser sehen, da es keine Lichtquellen gab.

„Ah, okay. Vielleicht schlaf mit diesem Jungkook. Er will das bestimmt auch.", der Ältere legte seinen Kopf in Nacken und sah in den Himmel.
„Bis jetzt seh ich ihn immernoch als Freund. Da würde ich ja eher mit Hobi schlafen.", Augen verdrehend, umklammerte ich meine Teeflasche etwas. Sie wärmte meine Hände schön.

„Dann tu das. Schlaf mit Hoseok. Der muss auch mal flachgelegt werden.", Namjoon lachte leicht, stieß mir mit dem Ellebogen sanft in die Seite, „Nein, nein. Aber mach es nicht, wenn du dir unsicher bist. Ich weiß, dass es Jimin wirklich nicht juckt, was du darüber denkst. Für ihn ist es nur ein geschenkter Orgasmus.", „Sag sowas nicht.", „Es ist nur die Wahrheit.", der Junge trank seinen Tee weiter.
Seufzend ließ ich meinen Blick über unser Umfeld wandern.

„Hattest du denn wenigstens schon deinen ersten Kuss?", fragte Namjoon schließlich. „Nein.", beschämt, schüttelte ich den Kopf.
Der Andere richtete sich leicht auf, „Echt nicht? Willst du ihn denn haben?", „Du meinst... jetzt?".

Aren't you glad to meet me? ;Taejoon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt