:part-34:

112 9 1
                                        

Ich schluckte.
„Namjoon.", „Hm?", der Junge legte seinen Kopf schief und grinste leicht.
Mein Blick wanderte runter auf seine Lippen.
„Taehyung.", hauchte er, was mich aufschauen ließ.
„Deine Antwort.", verlangte mein Gegenüber leiser.

Meine Antwort? Ich wusste sie nicht.
Mein Kopf war gerade gefüllt mit vielen Gedanken; guten und schlechten.
Namjoon zu küssen würde mich mit Hoseok nicht weiterbringen.
Tu ich es doch, könnte das meine und Joons Bindung verfestigen.
Was wollte ich lieber?
Meinen besten Freund oder seinen Bruder?
Ich meine... Hobi muss doch überhaupt nichts wissen von den ganzen Sachen, die ich und der Ältere machen.

Ohne weiter nachzudenken, legte ich meine Lippen auf Namjoons, schloss den Abstand zwischen uns.
Seine Hand blieb an meinem Kiefer, die Andere legte sich auf mein Oberschenkel.
Ich ließ meine an die Wangen des Jungen wandern.
Der Kuss ließ mich sprachlos; er fühlte sich Anders an, als der mit Jimin.

Joons Hände verschwanden kurz von meinem Körper, bevor er mich an den Schultern runter drückte; zwischen meine Beine kam.
Ich lag nun unter ihm, sah hoch in seine Augen.

Wir hatten den Kuss gelöst, blickten Einander nur still an. Nervös schluckte ich, als sich Namjoon über die Lippen leckte und zu mir runter beugte.
„Ich nehm das als ein ja.", grinste er.
Meine Hände verschränkten sich hinter seinem Nacken, zogen den Jungen wieder in einen Kuss.
Eine deutlichere Antwort gibt es wohl kaum.

Der Ältere fuhr mit seinen Fingern meinen Oberkörper runter und wieder hoch, bevor er seine Hand an meine Hüfte legte.
Die Andere hatte er neben meinen Kopf gestützt.

Das Küssen dauerte eine Weile (ich schätze es auf 5 Minuten), bevor ich meinen Kopf zur Seite drehte.
Es ließ mich sprachlos daliegen, während ich meine Atmung wieder regelmäßig hinbekam.
Namjoon schaute währenddessen auf mich hinab, schmunzelte und setzte sich wieder auf.

„Fuck.", hauchte er, „Taehyung, du weißt echt nicht, was du mit mir tust, hm?".
(Klischee Satz aber scheiße, es war echt attraktiv es von Joon zu hören).
Verunsichert richtete ich meinen Blick zu ihm, legte meinen Kopf schief, „Was meinst du?".
Der Junge stützte sich wieder über mich, fuhr mir durch die verwuschelten Haare, „Du bist noch Jungfrau, oder?".
Ich weitete meine Augen, „Hier? Namjoon, ich glaube nicht, dass... Dein Bruder, die Umgebung; wir sollten nicht-.", mein Gegenüber unterbrach mich mit einem Lachen, „Du denkst gerade echt an meinen Bruder?".
Ich biss mir auf die Unterlippe; blieb still.

Der Junge richtete sich wieder auf, strich sein Shirt glatt, „Ist egal. Komm.", er reichte mir seine Hand.
Ich ergriff sie, stellte mich hin.
Meine Beine fühlten sich so an, als würden sie gleich nachgeben.

„Gehen wir?", Namjoon packte die ganzen Dosen in seine Tasche.
„Bist du wütend?", ich zog meine Fleecejacke an, da es etwas kühl wurde, -tat meine Hände in die Taschen.
Der Ältere sah mich an, warf seine Sachen über die Schulter, „Was? Wieso?", „Weil ich Jungfrau bin. Jimin wollte auch nichts mit mir machen deshalb.", gestand ich.
Es entstand eine kurze Stille zwischen uns.

Mein Gegenüber lächelte, legte seinen Arm um mich und schritt mit mir zu den Treppen, dass wir wieder rauskonnten.
Eine Antwort bekam ich nicht.
Hab ich gerade alles kaputt gemacht?

Wir gingen still die Straßen entlang (genau wie den Rest des Weges schon).
Als wir jedoch irgendwann an einer Garage entlangliefen, fing Namjoon an zu sprechen; „Nächstes mal können wir auch hier in der Nachbarschaft Graffiti sprühen.".
Ich zog meine Augenbrauen zusammen, „Ist das nicht illegal?", „Darfst nur nicht erwischt werden.", „Und wenn ich doch erwischt werde?", „Dann ist das dein Problem. Deshalb solltest du es ja auch nicht werden.", Joon lachte leicht.
„Also würdest du mich wirklich zurücklassen, wenn wir von der Polizei gejagt werden?", seufzend schaute ich auf meine Hände runter.
„Bei sowas ist jeder auf sich allein gestellt, Tae. Ich würd es bei jedem machen, sogar-. Nein, doch nicht bei jedem.", den letzten Teil murmelte er; ich verstand ihn kaum.
Es brachte eine Frage in mir auf, aber ich wollte nicht schon wieder hängen gelassen werden, weshalb ich sie schnell aus meinem Kopf schlug.
Er meinte vermutlich eh Hoseok...

„Wir sind da.", bemerkte der Ältere und öffnete das Gartentor.
Ich nickte und griff nach dem Schlüssel in der Tasche.
„Was machst du Morgen?", fragte Namjoon und kam mit mir vor die Haustür.
„Wieso?", ich schaute zu ihm hoch.
„Können ja was machen.", er zuckte mit den Schultern.
„Wollte vielleicht bei Yoongi vorbeischauen. Muss ihm nur schreiben und... fragen natürlich.", meinte ich, wandte meinen Blick ab und drehte den Schlüssel vorsichtig in der Tür.
„Dann sehen wir uns.", Namjoon zwinkerte mir zu.

Verwirrt wanderte mein Blick zurück zu ihm, was ich jedoch nicht vermutete, war der Kuss, den Namjoon mir gab.
Ich weitete meine Augen, konnte spüren, wie mein Gesicht wärmer wurde.

„Bis dann.", hauchte der Ältere leise und ging die paar Treppenstufen runter und zurück zum Bürgersteig.

Der Schock ließ mich ein paar Sekunden einfach vor der Tür stehen und ins Nichts starren.
Was- Was sollte das gerade?

Schnell öffnete ich die Haustür und schloss sie; dachte nicht daran meine Schuhe auszuziehen sondern lief direkt hoch in mein Zimmer.

Meine Tür fiel ins Schloss als ich mich gegen sie lehnte und tief durchatmete.
Mein Gesicht war immernoch leicht errötet, ich biss mir auf die Unterlippe, um mir ein Lächeln zu verkneifen.

Ich fühlte mich wie ein Kleinkind, als ich mich angezogen aufs Bett fallen ließ und leicht lachte.
Behutsam fuhr ich mit den Fingerspitzen über meine Lippen.
Wieso machte mein Kopf so ein großes Ding draus, dass ich Namjoon geküsst habe.

Seufzend richtete ich mich auf, fuhr durch meine Haare und griff nach dem Handy, welches durch den Fall aus der Tasche und neben mich, gerutscht ist.

Du
Jimin
Du glaubst nicht, was gerade passiert ist

Aren't you glad to meet me? ;Taejoon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt