:part-42:

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Ich musterte Jungkooks friedliches Gesicht.
Er ist eingeschlafen, ein paar Minuten nach dem Blowjob.
Seit ich bei dem Anderen angekommen bin, sind schon paar Stunden vergangen.
Ich wusste nicht, wie lange ich hier schon so saß.

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe rum.
Ich wollte nicht hier sein.
Ich konnte mir sein Gesicht nicht länger angucken.

Wahrscheinlich war der Junge gerade glücklich; dachte, dass er endlich das hat, was er wollte.
Er lag falsch.
Es war ein Fehler von mir, das mit ihm zu tun.
Außerdem war es auch einfach nur Unfair.
Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, als ich ihn geküsst hab zum ersten Mal.

Komfort.
Das war das Einzige, was ich in dem Moment wollte.
Also nutze ich den Jüngeren aus, damit ich bekam, was ich wollte.

Enttäuscht stützte ich mein Kopf in meinen Händen ab.
Ich saß neben dem schlafenden Jungkook; seufzte und versuchte alles, um nicht zu weinen.

Namjoon.
Ich wollte ihn sehen.
Am liebsten jetzt.

Langsam griff ich nach meinem Handy und klickte auf meinen und Namjoons Chat.

Du
Hi

Keine Antwort.
Vielleicht war er noch mit Jimin beschäftigt?
Oder schon am schlafen.

Antworte. Antworte. Antworte.

Namjoon
Was willst du?

War er wütend auf mich?
Bitte nicht.
Ich brauchte ihn gerade.
Wieso war er wütend?

Du
Bitte
Ich kann das gerade nicht
Namjoon bitte

Meine Nachrichten machten für den Älteren wahrscheinlich überhaupt keinen Sinn, aber mir war es egal.

Antworte. Antworte. Antworte.

Namjoon
?
Ist alles gut Taehyung
Soll ich dich holen kommen?

Ich lächelte leicht und blinzelte Tränen weg.
Es war das, was ich hören wollte.

Du
Ja

Namjoon
Steh in 10 vor der Haustür.

Mein Handy wegpackend, stand ich leise auf.
Schließlich wollte ich Jungkook nicht wecken.
Es tat mir Leid, ihn so alleine zu lassen.
Vorallem nachdem, was passiert ist.
Es war absolut dumm von mir.

Ich schaute ihn ein letztes mal an; sein entspanntes Gesicht. Er schlief so ruhig und zufrieden.
Es tat mir weh, zu wissen, was ich getan habe.
Ich verdiene Jungkook nicht.
Obwohl er mir doch so gut tun könnte.

Leise schlich ich die Treppen runter und zog meine Schuhe an; machte mich aus der Haustür und setzte mich an den Straßenrand.

Es war eine normale Sommernacht; klarer Himmel, warme Luft, keine Autos.

Seufzend spielte ich mit meinen Fingern.
Es war wirklich falsch, was ich gerade tat.
Wieso konnte ich mich nicht einfach zusammenreißen und bei Jungkook bleiben?
Ich wollte ihn nicht verletzen.
Wieso fühl ich mich so komisch?

Einerseits wollte ich mit Jungkook glücklich sein; es versuchen mit dem Jüngeren.
Aber irgendwie fühlte es sich so unglaublich verkehrt an... und dann konnte es doch auch nicht das Richtige sein, oder?

Mein Kopf war ein einziges Chaos; nichts machte mehr Sinn. Am liebsten würde ich ihn ausschalten.

Ich hörte ein Auto ranfahren; Namjoon.
Er hielt an und öffnete von Innen, die Tür auf meiner Seite.

Schnell stand ich auf und stieg ein; lehnte mich rüber zu ihm und umarmte den Älteren.
Sein Geruch gab mir sofort Komfort, da ich mich so an ihn gewöhnt hatte.
Ich fühlte mich sicher bei ihm.
Meine Hände verfestigten den Griff in seinem Shirt.
Verwirrt legte der Junge seine Arme um mich.

„Taehyung, was ist los? Was denkst du dir bitte?", schmunzelte er. Ich hörte tortzdem noch etwas Sorge bei ihm raus.
„Ich hab was dummes gemacht, Namjoon.", gestand ich leise und versteckte meinen Kopf in seiner Halsbeuge und schloss meine Augen.
„Was hast du angestellt?", der Junge streichelte mir über den Rücken.
„Jungkook. Ich hab ihn verletzt. Namjoon, ich will das nicht.", „Möchtest du wieder rein?", „Ich möchte bei dir bleiben.".

Stille.

Hoseoks Bruder zog mich sanft von ihm weg, legte seine Hand in meinen Nacken.
„Sieh mich an.", meinte er.
Ich schaute langsam in seine Augen.
„Was ist passiert? Du verhältst dich merkwürdig. Erzähl mir die Wahrheit.".

Meine Augen fingen an zu brennen.
Namjoon kümmerte sich um mich.
Ich war glücklich, es zu wissen.

„Ich und Jungkook... Wir haben... Ich hab ihm einen Blowjob gegeben und ich wusste nicht wieso-!", mein Hals schnürte sich zu, „Ich- Es fühlte sich richtig im Moment an, a- aber ich hab es danach direkt bereut. Und jetzt verletz ich ihn, indem ich einfach abhaue. Was soll er denn denken?!", Hysterie überkam mich.
Namjoon nickte und hörte mir aufmerksam zu.
„Ich dachte... Ich dachte, dass es mir Komfort bringen wird und das tat es auch. Aber weil ich nur an mich denke, hab ich Jungkook verletzt. Diese Aktion ist s- so dumm!", Tränen liefen meine Augen runter.
Wieso weinte ich?
Wieso hab ich Namjoon geschrieben?
Ich sollte bei dem Jüngeren sein.
Gott, ich war hoffnungslos.

Gerade machte nichts Sinn.
Ich wusste, dass es falsch von mir war, abzuhauen. Der Abend lief doch so gut.
Aber irgendwie wollte ich Namjoon vorziehen.
Egal, wie sehr es Andere verletzte.
Namjoon.

„Taehyung, alles wird gut. Du kannst zurückgehen, wie gesagt. Oder am besten schreib ihm eine Erklärung. Jungkook wird enttäuscht sein, das weißt du selber. Es ist deine Entscheidung ob du danach für ihn da sein wirst oder nicht.", Namjoon seufzte.
Nervte ich ihn gerade?
Wahrscheinlich fand er das alles kindisch.
Ich hätte ihm nicht schreiben dürfen.

„Sorry.", ich wischte mir über's Gesicht und lößte mich aus dem Griff meines Gegenübers, „Ich bin so dumm. Sorry, dass ich dich hierhin geholt hab.", „Taehyung.", „Du kannst mir auch nicht helfen. Ich tu Jungkook ja bewusst weh.", „Taehyung.", „Gott. Ich bin ein grausamer Mensch.", traurig stützte ich meinen Kopf in meine Hände und schüttelte ihn.
Eine neue Welle von Tränen überkam mich.

Namjoons Hand war wieder auf meinem Rücken.
„Wollen wir einfach fahren, hm?".
Ich nickte.
Jungkook... Es tut mir so Leid.

Aren't you glad to meet me? ;Taejoon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt