:part-33:

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Namjoon zeigte mir verschiedene Arten, wie ich gerade Linien ziehen kann; generell, wie ich sicher werde mit der neuen Technik vom Zeichnen.
Er ließ mich mit einfachen Figuren üben, schließlich versuchte ich mich auch mal mit verschiedenen Farben.

Ich bemerkte, dass Graffiti mir wirklich Spaß machte. Früher hätte ich das nie gedacht; sah Namjoon nur komisch von der Seite an, als er sein Hobby erwähnte.
Aber jetzt konnte ich ihn gut verstehen; es war entspannend.
Man konnte seiner Kreativität einfach freien Lauf lassen ohne, dass man beurteilt wurde.

Der Ältere schien gerade ein großes Projekt anzufangen, jedoch hatte ich nur Augen für meine Sachen.
Wenn er fertig wäre, könnte ich zu ihm gehen.

Nach einer weiteren halben Stunde tat so langsam mein Arm weh.
„Ich setzt mich kurz an Rand.", gab ich dem Jungen bescheid.
„Kein Ding. Ich komm auch gleich zu dir.", antwortete er.

Danach schlurfte ich rüber zum Rand, gegen den ich mich mit dem Rücken lehnte.
Von hier aus beobachtete ich Joon (,konnte aber nicht sehen, was er zeichnete; musterte nur seine Bewegungen).

Er schien das alles so gut zu können, was kein Wunder war, da er schon seitdem ich denken kann, sich an Graffiti probierte.
Der ganze genaue Zeitpunkt war seitdem er 13 Jahre alt war (glaube ich). Zumindest, als er die Pubertät angefangen hat, fing Namjoon an sich für solche Sachen zu interessieren. Da hatte er auch seinen Style geändert; trug viel Schwarz.

Seine Mutter dachte (oder hoffte), dass dieses Rebellieren nur eine Phase war, jedoch behielt Joon es bei. Bis heute noch.

„Tae.", der Ältere kam zu mir rüber.
Ich schaute zu ihm hoch und lächelte schwach, „Hm?", „Bleib so sitzen.", meinte er.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen, bewegte mich kein Stück.

Namjoon schüttelte die Spraydose kurz und fing an meinen Körper zu umranden. Dabei passte er natürlich auf nicht meine Klamotten dreckig zu machen.

Als er fertig war reichte mir der Junge die Hand, welche ich als Hilfe nahm um aufzustehen.
Ich schaute zu dem Fleck wo ich saß; mein Umriss in den Rand eingezeichnet.

Leicht musste ich lachen, „Und was sollte das jetzt?". Der Andere zuckte mit den Schultern, „Dann hab ich immer eine Erinnerung an heute Nacht.".
Mein Blick traf seinen und wir lächelten uns still an.

Ich wusste nicht, wieso sich Namjoon so lieb verhielt und warum er das sagen würde.
Früher hätte er über mich drüber gesprüht, das schwör ich.
Naja; er hätte mir aber auch niemals von dem Ort hier erzählt.

„Hey uhm... Hast du noch mit Hobi geredet?", durchbrach ich die Stille.
„Er hat mich zuerst ignoriert.", fing Joon an und setzte sich auf den Boden. Ich kam neben ihn.
„Aber dann ist er drauf eingegangen. Ich hab ihm gesagt, dass es mir Leid tut und ich nichts von dir will; dich nur angeguckt hab um die Situation etwas spannender zu machen. Schließlich seid ihr ja beste Freunde bla bla.", meinte er dann.
Ich nickte, „Und hat er auch irgendwas gesagt?", „Er hat mir Recht gegeben... Ihr seid beste Freunde und er möchte nicht, dass ich das kaputt mache.", erklärte Namjoon.

Hm. Irgendwie tat mir es Leid, dass Hoseok so denkt. Egal was zwischen mir und seinem Bruder passiert, würde ich niemals unsere Freundschaft da mit reinziehen.
Es waren Zwei Sachen die nicht voneinander abhängig waren und es auch nie sein würden.

„Aber... du möchtest was von mir oder? Also mehr als was freundschatliches.", fragte ich leise.
Namjoon schmunzelte, „Ich hab es dir doch schonmal erklärt, oder? Ja.".
Ich nickte.
„Und du?", die Hand des Älteren legte sich um meinen Kiefer und drehte meinen Kopf zu ihm.
Wir waren uns echt nah.
„Sag mir die Wahrheit.".

Aren't you glad to meet me? ;Taejoon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt