:part-32:

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Namjoon
Kim
Ey komm raus
Ich warte
Taehyung
???
Hallo

Ich sah flüchtig auf mein Handy, griff es schnell und zog mir ein lockeres Shirt drüber.
Leise stolperte ich die Treppen runter; meine Eltern schliefen schon immer sehr früh.
Beim Schuhe anziehen, nahm ich noch eine dünne Fleecejacke mit.

Mein Handy vibrierte fast durchgehend in meiner Hosentasche, ich stöhnte genervt und checkte, ob ich einen Schlüssel dabei hatte.
Danach machte ich unsere Haustür auf und trat raus.

Dass Namjoon direkt vor meiner Tür stand, hätte ich nicht erwartet, weshalb ich kurz zusammenzuckte.

Der Junge hielt sein Handy in der Hand, schaltete es jetzt aus und sah mich vorwurfsvoll an, „Kim.", „Nenn mich nicht so.", ich verdrehte meine Augen und drückte mich an ihm vorbei.
„Weißt du, dass du zu spät bist? Du meintest doch, du wirst draußen stehen und warten.", „Mi mi mi. Tut mir Leid, dass der Herr sich gedulden musste.", ich machte unser Gartentörchen auf und ging auf den Bürgersteig.

Der Ältere hatte eine größere Tasche um seine Schulter hängen und hob eine Augenbraue, „Du bist echt frech, weißt du das? Sprich nicht so mit deinem Hyung.".
Seine Meinung ließ mich etwas lachen, ich drehte mich zu ihm, „Und was machen wir heute Nacht?".
Der Themawechsel schien der Stimmung gut zu tun; Joons Gesichtsausdruck wurde freundlicher, „Graffiti.".
Er fing an in Richtung Wald zu gehen; ich folgte ihm.

„Sag mal, ist das Schwimmbad eigentlich noch gefüllt? Also mit Wasser.", fragte ich.
Der Ältere schüttelte seinen Kopf, „Es ist schon seit mehreren Jahren nichtmehr benutzt worden, deshalb wurde alles abgepumpt und das restliche Wasser ist ausgetrocknet durch die Sonne.".
Ich nickte.
„Wieso? Wolltest du Schwimmen gehen?", der Junge sah zu mir runter, ich zuckte nur mit den Schultern; „Hätte nichts dagegen.", „Dann können wir ja mal gucken, wie lange du aushältst und nach dem Graffiti zu einem See gehen. Ich kenn einen schönen mit klarem Wasser.", antwortete der Größere.
„Hört sich gut an.", meinte ich und sah mich um.

Die Straßen waren so leer wie immer; aber es war noch nicht ganz Nacht, weshalb uns Vereinzelt Autos entgegen kamen.
Die Sonne war jedoch schon fast weg.

Der restliche Weg verbrachten wir in Stille, was (ich persönlich) ziemlich peinlich fand.
Nichts war unangenehmer, als ruhig nebeneinander herzulaufen.
Ugh.

Ich überlegte also, wie ich Namjoon auf unsere Beziehung ansprechen könnte.
Außerdem sollte ich auch Hoseok etwas berücksichtigen. Deshalb war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt was sagen soll.

Der Ältere und ich bogen in den Wald ein, gingen ein kleines Stück, bevor wir bei der alten, verlassenen Brücke ankamen.

„Hier bist du letztens eingeschlafen.", erinnerte mich der Junge und schmunzelte.
Als ob ich das vergessen könnte.
Ich fuhr durch meine Haare, „Danke, dass du das aufbringst. Nächstes mal: sei einfach still.".
Namjoon schüttelte lachend seinen Kopf, „Was denn? Ich finde, es war sehr nett von mir, dass ich dich in der Nacht den ganzen Weg nach Hause getragen habe.", „Ist es auch. Danke.", murmelte ich.

„Sag mal; was ist, wenn die Polizei kommt?", wollte ich wissen.
Joon musterte mich und hob eine Augenbraue, „Im Wald? Polizei?", „Ja halt... Wenn uns jemand erwischt.", verdeutlichte ich.
Der Ältere zuckte mit den Schultern, „Dann hoffe ich, dass du gut rennen kannst.".
Ich öffnete meinen Mund leicht, „Würdest du mich zurücklassen?", „Ja.", meinte er ohne Überlegung.
Empört schaute ich zu ihm hoch, „Ernsthaft?".
Namjoon lächelte mich nur unschuldig an.
Ich hoffte, dass er nur einen Witz machte.

„So.", er blieb stehen, „Wir sind da.".

Vor uns erstreckte sich eine riesige Lichtung; groß genug, dass der Wald ein ganzes Schwimmbecken aufdeckte.
Ich schätze es auf gute 50 Meter.
Drum herum war nicht mehr außer Gebüsch und die überwachsenen Steinwege.
Die türkise Farbe war schon an vielen Stellen abgesplittert oder verblasst.
Der Boden des Beckens war frei von Gestrüpp.
An ihm und den Wänden fand man viel Graffiti wieder.
Der Mond erhellte die Lichtung; ließ einen genug sehen, dass man nicht über Pflanzen stolperte.

Ich weitete meine Augen; es sah echt cool aus.
Ich konnte gut nachvollziehen, weshalb Namjoon hierher kommt, wenn er mal Auszeit vom Leben braucht.

„Folg mir.", Joon zog mich mit sich zu einer Treppe, welche ins Schwimmbecken führte.
Ich ging mit ihm die paar Stufen, musterte die ganzen Kunstwerke, an den wir auf dem Weg in die Mitte, vorbeiliefen.

„Es ist wirklich-... unglaublich.", lobte ich und drehte mich einmal um mich selbst.
„Danke. Aber erzähl wirklich niemanden von hier. Es wissen nur paar Leute, dass das Becken noch vorhanden ist, da man vor paar Jahren sagte, dass alles abgerissen wurde.", meinte Joon.
Ich nickte hastig, „Natürlich werd ich das nicht tun, versprochen.".
Mein Satz ließ den Älteren lächeln, welcher seine Tasche jetzt neben sich fallen ließ und sich zu ihr runter kniete; sie öffnete.
„Gut. Jetzt schau zu und lerne.".

Aren't you glad to meet me? ;Taejoon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt