:part-43:

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Die Laternen warfen ein sanftes Licht in Namjoons Auto.
Wir saßen still nebeneinander.
Ich hatte mich an sein Fenster angelehnt und starrte raus.

„Wie war es mit Jimin?", fragte ich leise.
„Nichts Besonderes.", der Andere sah weiterhin auf die Straße.
„War es wenigstens schön?", ich stieß Luft aus, verdrehte die Augen.
„Wieso interessiert es dich, Taehyung?", Namjoon schien strenger im Tonfall.
Ich zuckte mit den Schultern, „Bereust du es, mit ihm zu schlafen?".

Stille.
Oh

„Es ist kompliziert.", gestand der Ältere.
„Wieso tust du es dann immernoch?", wollte ich wissen.
„Es ist wie mit Jungkook. Komfort. Mehr ist es nicht. Und mehr wird es auch nie sein.", „Wieso brauchst du denn Komfort? Hast du Probleme?", ich setzte mich gerade hin und sah zu ihm rüber.
„Probleme? Jeder hat Probleme, Taehyung.", lachte Joon sanft.
„Was sind deine?", interessiert biss ich mir auf die Unterlippe.
„Meine? Wieso möchtest du es aufeinmal wissen?".

Ich möchte dir Komfort geben.
Ich möchte diese Person für dich sein.
Ich möchte dir helfen.
Ich möchte, dass es dir gut geht.

„Nur so. Darf ich nicht fragen?", ich stützte meinen Ellenbogen an der Seite vom Auto ab und mein Kopf auf meine Hand.
Namjoon zuckte mit den Schultern, „Du wirst es eh nicht verstehen.", „Lass es mich doch versuchen.".
Erneut fiel Stille über uns.

„Sorry.", murmelte ich, „Wollte dich nicht drängen oder so.", „Wieso brauchst du den Komfort, Tae? Ich hätte nicht im Sinn, dass du Probleme haben kannst. Du hast dich wieder mit Hoseok vertragen, Yoongi würde alles tun, dich in seiner Band zu haben, du hast nette Eltern, die dir wirklich alles erlauben und du hast Sommerferien. Was gibt es da für einen Haken?", sprach Joon plötzlich.

„Liebe.", hauchte ich und machte mich in dem Sitz klein.
Wieso hab ich das nur ohne vorher zu denken, gesagt?
„Liebe.", wiederholte der Ältere und nickte, „Ist nicht immer schön.".
„Ja.", ich fuhr durch meine Haare, „Du sagst es.".

Namjoon schaute kurz zu mir rüber, dann zurück auf die Straße, „Wen liebst du denn?".
Dich.

„Ich weiß nichtmal, ob es überhaupt Liebe ist. Vielleicht ist es auch einfach nur ein starker Crush oder so.", ich zuckte mit den Schultern.
Der Andere schmunzelte, „Ach? Erklär mir, wie du dich um die Person fühlst. Ich bin gut im Differenzieren.", lobte er sich selbst.

Seine Bemerkung ließ mich etwas lachen, „Okay, uhm...".
Wie sollte ich es nur in Worte fassen, was ich spürte?
„Ich fühl mich wohl um die Person rum.", „Mhm.", „Ich möchte oft bei ihr sein, egal mit wem ich bin. Also ich würde sie immer vorziehen, weil ich einfach alle meine Sorgen vergesse. Dann sind es nur ich und sie. Nichts Anderes. Und ich werde traurig an den Gedanken, dass alles irgendwann enden muss, weil ich das nicht möchte. Am liebsten würde ich alles aufgeben und durchgehend mit ihr sein. Es ist eine Sicherheit; so eine Art Schutz, die ich um sie rum, spüre. Ich fühle mich geborgen und gewollt. Alle Probleme die ich habe, sind weg.", erklärte ich ruhig.

Inzwischen stand das Auto schon vor meinem Haus.
Wir stiegen jedoch nicht aus; blieben sitzen um zu reden.

„Hört sich für mich sehr nach Liebe an; nicht Crush, hm?", meinte Namjoon und grinste mich an, „Ist das deine erste Liebe?".
Ich nickte.
Also war es klar; ich liebte ihn.

„Oh.", der Ältere hob seine Augenbrauen, „Ich weiß noch wie es mit meiner erste Liebe war.", er lehnte sich zurück, „Mag die Person dich denn zurück?".
Schulterzuckend, schaute ich den Jungen an, „Ich hab keine Ahnung.", „Frag sie doch. Das erste mal so starke Gefühle für einem zu haben, kann wirklich schmerzhaft enden.", „Echt?", Verzweiflung machte sich in mir breit.
„Ja. Bei mir lief es auch nicht ganz glatt. Man kommt nie wirklich drüber hinweg; es ist zu besonders. Du wirst die Person angucken und immerwieder wird ein Funken sich in dir breitmachen, der die alte Liebe wieder aufdeckt.", erklärte er, „Jemanden zu lieben kann unglaublich schön sein. Schön oder schmerzhaft. Was dazwischen gibt es nicht wirklich, denk ich.".

„Bist du über die Person hinweg, die die Erste war?", fragte ich.
Namjoon ignorierte meine Frage, „Also ich sag dir; rede mit dem Glücklichen.", er schmunzelte, „Kommunikation kann vieles lösen.".
Ich nickte still und ließ meinen Kopf hängen.
Er sagte es so, als wär das Ganze leicht.

„Möchtest du mir jetzt einen Namen verraten?", Joon beugte sich runter zu mir, sodass ich ihn ansah.
Ich richtete mich wieder auf und lachte beschämt, „Nein.", „Ach komm schon. Ich werd es eh irgendwann herausfinden. Ich bin dein Hyung.", bemerkte der Ältere selbstsicher.
„Pff.", ich verdrehte meine Augen.

Unser Gespräch schien ein Ende genommen zu haben, da Namjoon nach dem Türgriff reichte und nach draußen an die frische Luft trat.
Ich folgte ihm hoch bis zu den Stufen von meiner Haustür.

„Und schreib Jungkook. Jetzt gleich am Besten, damit er direkt eine Erklärung hat, wenn er aufwacht.", merkte Hobis Bruder an.
Ich nickte und öffnete leise die Tür.
Um ehrlich zu sein, hab ich den Jüngeren schon vergessen. Mit Namjoon zu reden, hat mir gut getan.

Gerade drehte sich der Junge weg und wollte gehen, als ich meine Stimme hob; „Namjoon?", „Hm?", er schaute mich an.
Überlegend, ob ich ihn wirklich darauf ansprechen sollte, kaute ich auf meiner Unterlippe rum.
„Liebst du jemanden?", fragte ich.
Der Ältere seufzte leise und lächelte sehr schwach,
„Ja.".

Aren't you glad to meet me? ;Taejoon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt