Wir entschieden uns dazu, den Abend in meiner Wohnung zu verbringen, da sie einfach näher lag und wir daher nicht so weit laufen mussten.
Dort angekommen, zogen wir uns unsere Jacken und Schuhe aus, wobei ich meine Mütze anließ. Louis machte es sich auf meiner Couch bequem, während ich uns schnell Instant- Nudeln zubereitete und mich anschließen neben Louis fallen ließ. Mit einem Film verbrachten wir eingekuschelt in einer Decke den Abend. Da wir uns eine Decke teilten, saßen wir ziemlich nah beieinander.Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meiner. Lächelnd nahm ich seine in die Meine und sah ihn nun an. Auch er drehte seinen Kopf und sah in meine grünen Augen. Der Raum erfüllte sich mit Wärme und augenblicklich verbreitete sich ein wohliges Gefühl in meinem Körper.
Louis kam mir immer näher, bis er seine Lippen schließlich mit meinen vereinte. Dieses Gefühl, diese Berührung, hatte ich seit einem guten halben Jahr nicht mehr gefühlt. In meinem Bauch herrschte förmlich eine Gefühlsexplosion und ich spürte, wie die Schmetterlinge wild umher flatterten.
Louis legte seine warmen Hände sanft auf meine Hüfte und fuhr langsam auf und ab. Der Kuss wurde immer intensiver und der Raum immer heißer. Eine Hand legte ich auf seine Wange, während ich mit der anderen die Decke auf den Boden schmiss. Louis lehnte sich stärker gegen mich, sodass er nun mit seinen Beinen gespreizt auf mir saß. Ich verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken, um ihm noch näher sein zu können, obwohl dies schon fast unmöglich war.
Langsam glitt er seine Hände zu meinem Bauch und öffnete den ersten Knopf meines Hemdes. Ich zuckte zusammen und fühlte mich wie auf einem Schlag total unwohl. Louis unterbrach den Kuss und lehnte sich etwas zurück, sodass wieder ein wenig Abstand zwischen uns kam und sah mich nun verwirrt an.Was ist los?" fragte er, während er auch seine Hände von meiner Hüfte nahm.
„Es tut mir leid, Lou. Ich kann das noch nicht." sprach ich leise und fühlte mich schuldig.
„Wie meinst du das? Willst du das Ganze doch nicht?" flüsterte er und setzte sich wieder neben mich. Sofort spürte ich die fehlende Wärme.
„Nein, Lou. Bitte denk nicht sowas. Ich fühle mich gerade einfach noch nicht bereit dazu. Bitte versteh das." In meinen Augen bildeten sich Tränen, die ich versuchte, weg zu blinzeln.
„Natürlich. Tu nichts, was du nicht möchtest. Aber woran liegt das, Harry? Fühlst du dich nicht wohl?" hakte er nach. Ich verstummte und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich wollte ihm doch nicht schon wieder das Herz brechen.
„Du fühlst dich nicht wohl?" Keine Antwort war ihm wohl Antwort genug. Meine Tränen konnte ich nun auch nicht mehr aufhalten. Sofort nahm Louis mich in seine Arme und ließ mich so lange nicht los, bis ich mich beruhigt hatte.
„Es ist okay, Haz." flüsterte er, während er mit seiner Hand sanft über meinen Rücken strich. Hoffentlich spürte er dabei keine Rippen...
„Harry ich weiß, dass du dich in diesem halben Jahr stark verändert hast. Aber trotzdem bist du noch der Harry, der mir von der ersten Sekunde an den Kopf verdreht hat. Du hast keinen Grund, dich unwohl fühlen zu müssen. Du bist noch immer genauso schön wie auch vor dem Krebs. Auch die Mütze musst du nicht anbehalten. Ich werde dich niemals verurteilen." sprach er beruhigend auf mich ein. Mittlerweile hatten wir uns von der Umarmung gelöst. Louis hielt allerdings meine Hände und malte beruhigend Muster auf meinen Handrücken.
„Wir gehen ganz kleine Schritte, Harry. Sobald du dich bereit fühlst, nimmst du deine Mütze ab und dann steigern wir uns in minimal kleinen Schritten. Aber auch nur so sehr, wie du dich auch wohl fühlst. Stress dich zu nichts, wir haben alle Zeit der Welt." Er lächelte, während er das alles sagte. Ich nickte. Ein Lächeln konnte ich nun auch nicht mehr zurück halten.„Danke, Lou." Schon nach dieser kleinen Ansprache, fühlte ich mich wieder viel wohler.
Wir kuschelten uns wieder aneinander und schauten den Rest des Filmes. Ich war wirklich froh, dass Louis so viel Verständnis dafür hatte und mich zu nichts drängte. Niemals hätte ich mir bei diesem Zusammenstoß erdenken können, dass das alles jemals passieren würde.
„Willst du heute Nacht hier bleiben?" fragte ich ihn, als der Film endete. Mittlerweile lag mein Kopf auf seinen Beinen, während er mir den ganzen Film durch die Haare kraulte.
Ich hob meinen Kopf, um ihn ansehen zu können. Dieser nickte lächelnd. Innerlich sprang ich Saltos, so glücklich war ich.
Ich entschied mich dazu, duschen zu gehen, denn ich war wirklich müde. Also stand ich auf und machte mich auf den Weg ins Badezimmer.
„Ich leg dir Tücher raus, dann kannst du auch noch duschen gehen, wenn du möchtest." sprach ich zu Louis. Dieser nickte und griff anschließend nach seinem Handy. Ich verschwand im Bad und zog mir meine Klamotten samt Mütze aus. Im Spiegel betrachtete ich meinen nackten Körper. Wo vorher mehr Muskeln waren, war nur noch Haut, wobei vereinzelt Knochen hervor schienen. So würde ich mich niemals vor Louis zeigen wollen. Wenn ich mich schon unwohl fühlte, während nur ich mich sah.
Ich stieg in die Dusche und wusch meine Haare. Danach wickelte ich ein Handtuch um meine Hüfte und lief in das gegenüberliegende Zimmer, welches mein Schlafzimmer war. Als ich gerade die Tür öffnete und den Gang betrat, lief Louis die Treppen hinauf und sah mich halbnackt. Sofort eilte ich ins Badezimmer und schloss die Tür. Ich wollte doch nicht, dass er mich so sah. Ich dachte, er wäre noch auf der Couch...„Harry..." sprach er durch die geschlossene Tür.
„Haz, du brauchst dich nicht unwohl fühlen." Ich hörte, wie er sich auf den Boden setzte.
„Du bist wunderschön. Bitte glaub mir doch." Dieser Satz breitete eine Gänsehaut aus. Hatte er das wirklich gesagt?„Sag das noch mal." Ich wollte sicher gehen, dass ich es richtig verstanden habe.
„Du bist wunderschön. Ich habe mich in dich verliebt, Harry. In deine Augen, in dein Lächeln, in deine unfassbar liebevolle Art. Du bist perfekt." Ich brauchte kurz, um die Worte sacken zu lassen. Nach ein paar Minuten Stille öffnete ich die Tür. Louis saß im Schneidersitz vor der Tür und schaute zu mir auf. Ich war noch immer nur im Handtuch bekleidet. Weder eine Mütze, noch ein T-Shirt hatte ich an. Besonders wohl fühlte ich mich nicht, trotzdem schien es für mich das einzig Richtige in diesem Moment zu sein.
Louis erhob sich und nahm mich in eine liebevolle Umarmung. In meinem Kopf schwirrten so viele Dinge. Es war alles ein totales Durcheinander. Ich konnte nicht mehr richtig denken und erinnerte mich immer wieder an diese drei magischen Worte. Und dann nahm ich nahm all meinen Mut zusammen...„Ich liebe dich, Lou." flüsterte ich in seine Halsbeuge. Nachdem ich diese Worte aussprach, realisierte ich auch, was ich eben tat.
Louis riss sich sofort aus der Umarmung und sah mich nun geschockt an. Was habe ich eben nur getan...
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𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson
FanfictionHarry, Florist und ziemlich zufrieden mit seinem bescheidenen Leben. Er hat sich mit seiner Homosexualität angefreundet und akzeptierte es, denn für ihn waren alle Menschen gleich. Dann gab es Louis. Der bekannte Musiker Louis Tomlinson, der eines T...