7~Wendung

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„Du spielst Gitarre?" fragte Louis, als ich mein Wohnzimmer erreichte.

„Ja." lächelte ich.

„Kannst du irgendwelche Lieder zu denen du singen kannst?" fragte er und schaute mich erwartungsvoll an. Ich stellte die Kiste ab, nahm meine Gitarre und setzte mich gegenüber von Louis.

„Ja, aber ich habe das Lied gestern erst zu Ende geschrieben, also sei nicht zu streng mit mir." sagte ich, während ich das Kapodaster an die richtige Stelle platzierte. Louis saß lächelnd im Schneidersitz vor mir und wartete, bis ich anfing zu spielen.
„Sweet creature
Had another talk about where it's going wrong
But we're still young
We don't know where we're going
But we know where we belong
And oh we started
Two hearts in one home
It's hard when we argue
We're both stubborn
I know, but oh
Sweet creature, sweet creature
Wherever I go, you bring me home
Sweet creature, sweet creature
When I run out of road, you bring me home
Sweet creature
We're running through the garden
Oh, where g bothered us
But we're still young
I always think about you and how we don't speak enough
And oh we started
Two hearts in one home
I know, it's hard when we argue
We're both stubborn
I know, but oh
Sweet creature, sweet creature
Wherever I go, you bring me home
Sweet creature, sweet creature
When I run out of road, you bring me home
I know when we started
Just two hearts in one home
It gets harder when we argue
We're both stubborn
I know, but oh
Sweet creature, sweet creature
Wherever I go, you bring me home
Sweet creature, sweet creature
When I run out of road, you bring me home
You'll bring me home." sang ich. Ich legte meine Gitarre auf die Seite, sodass Louis und ich uns nun gegenüber saßen.

Als ich zurück zu Louis schaute, merkte ich, wie er mich musterte. Völlig perplex von seinen himmelblauen Augen, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Und seine perfekten Lippen. Gott, diese Lippen... Wie gerne ich diese jetzt mit meinen verbinden wollte. Ich hatte so einen Drang, diesem Mann nahe zu sein, dass ich Schwierigkeiten hatte, mich unter Kontrolle zu halten.
Langsam senkte ich meinen Kopf, um nicht in Versuchung zu geraten, ihm näher zu kommen. Plötzlich spürte ich eine warme Hand an meinem Kinn, die meinen Kopf langsam hob. Ich sah wieder in diese blauen Augen, welche immer ein kribbelndes Gefühl in mir auslösten. Ich schaute hinab auf seine Lippen, sah aber ruckartig wieder in seine Augen, da ich wusste, dass es nicht richtig war, was in meinen Gedanken vorging.
Er hat eine Freundin, denk gar nicht erst daran, Harry. Trotzdem schaute ich immer wieder von seinen Augen hinab zu seinen Lippen. Ich konnte nicht anders. Es war, als ob mich jemand von einer Klippe schupsen würde. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten und legte meine Lippen auf seine. Louis zuckte nicht zurück. Wir bewegten unsere Lippen synchron. Doch dann drückte ich ihn schnell von mir weg.

„Scheiße! Es tut mir so leid Louis - Fuck!" fluchte ich und wandte mich immer mehr von ihm ab.

„Das muss es nicht, Harry." sagte Louis ruhig, was mich wirklich überraschte.

„Du hast eine Freundin, verdammt!" schrie ich schon fast und sprang von der Couch auf.

„Beruhig dich, Harry. Eleanor und ich sind nur Freunde." lachte Louis leicht.

„Das Internet sagt aber etwas anderes." antwortete ich und lief nervös umher. „Außerdem hast du das doch selbst gesagt!"

„Du hast gegoogelt?" lachte er und runzelte seine Stirn.

„Lenk nicht vom Thema ab." sagte ich, jedoch mit ernstem Ton, denn fremdgehen war wirklich das aller Letzte.

„Also, Harry. Ich glaub' ich muss hier mal was klarstellen. Eleanor und ich sind nur beste Freunde. Das Management hat uns aber vorgeschrieben, dass wir uns als Pärchen ausgeben sollen, um einige Gerüchte aus der Welt zu schaffen. Im Promi Business läuft leider auch nicht immer alles rund." erklärte mir Louis.

„Welche Gerüchte?" fragte ich neugierig und setzte mich wieder auf die Couch.

„Zum Beispiel, dass ich auf Männer stehen würde oder zumindest bi bin."

„Stimmen die Gerüchte denn?" fragte ich, um Gewissheit zu bekommen.

„Weiß nicht." murmelte Louis leise und schaute zu mir auf.

„Du... du bist bi?" fragte ich erschrocken.

„Kann sein, ich weiß es nicht. Ich habe meine ganze Jugend nicht verstanden, was falsch mit mir war, als alle meine Freunde immer über Frauen geredet haben. Um ehrlich zu sein, war ich mir nie zu hundert Prozent sicher, ob ich wirklich bi bin. Aber als wir zusammengestoßen sind..." Louis machte eine kurze Pause und schaute mich an.
„Als ich dir zum ersten Mal begegnet bin, hat es etwas ganz Komisches in mir ausgelöst. Du hast irgendetwas mit mir gemacht, Harry. Auch, wenn ich es nie akzeptieren wollte. Und um ehrlich zu sein, schwirrst du mir seit dem Zusammentreffen durchgehend durch den Kopf." Louis' Augen wurden glasig. Er schaute hinab, um vermutlich seine Tränen zu verstecken.
Völlig erstarrt von dem, was ich eben hörte, schaute ich ihn einfach nur an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Ein leises 'Oh' war alles, was über meine Lippen kam.

„Kannst du mir versprechen, dass du das für dich behältst? Wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass ich bi bin, kann ich meine Karriere vergessen." bat er mich besorgt.

„Natürlich. Von mir erfährt keiner etwas. Ich weiß ja selbst, wie es ist, es verstecken zu wollen." sagte ich freundlich, um ihm die Sorgen zu nehmen.
„Tut mir leid, Louis. Ich wollte dich wirklich nicht küssen. Es ist nur... Ach vergiss es. Ich hätte es nicht tun dürfen." beendete ich. Louis schien selbst etwas überfordert mit der Situation zu sein, denn er nahm mehrmals an, etwas zu sagen, jedoch kam im Endeffekt kein Ton heraus. Um diese Stille zu durchbrechen, stand ich auf und lief zu der Kiste.
„Also..." sprach ich etwas nervös und schüttete den Inhalt der Kiste auf den Boden.
„Gefällt dir davon irgendwas?"

„Die hier sind schön." sagte er und deutete auf ein buntes Gesteck. Ich hob es auf, schnitt es noch etwas zurecht und übergab ihm den fertigen Blumenstrauß.

„Das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe. Danke, Harry." sagte er und lächelte zufrieden.

„Es war mir eine Ehre, dir den Strauß fertigen zu dürfen." sagte ich und legte meinen Kopf leicht schräg.
Wir umarmten uns. Wohlgemerkt, länger und intensiver, als ich es mit Freunden gewohnt war. Louis lächelte mir noch einmal zu, bevor er aus meinem Blickfeld verschwand. Ich schloss die Tür, lehnte mich daran und rutschte langsam hinab, bis ich auf dem Boden saß. Habe ich gerade wirklich Louis Tomlinson geküsst?

𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt