„Mia, mein Schatz!" fiepte ich, als ich bei meiner Schwester klingelte und Gemma sie auf dem Arm hielt.
„Du darfst bei uns bleiben!" Ich verteilte tausende Küsse in ihrem Gesicht und wollte sie nie wieder abgeben. Ich musste sie vor allem nie wieder abgeben. Mia war jetzt meine Tochter und vielleicht sogar bald schon unsere Tochter.
Das klang viel zu schön, um wahr zu sein.„Ihr habt es geschafft?" fragte Gemma mit großen Augen. Ich nickte und sofort schossen mir wieder Tränen in die Augen. Ich konnte es einfach nicht begreifen. Es würde endlich wieder bergauf gehen.
„Ja, Gemma. Wir haben es geschafft... Endlich." Sie schrie und rannte wie ein kleines Kind mit hoch gestreckten Armen durch das Haus. Ich lachte und legte Mia sanft in ihren Kinderwagen, um meine Schwester anschließend in eine Umarmung zu ziehen.
„Oh ich freu mich so für euch!" Sie war wirklich die beste Schwester.
„Hast du es schon Mum erzählt?"„Nein, dazu bin ich noch nicht gekommen." Dann klingelte es an der Tür, welche Gemma daraufhin freudestrahlend öffnete.
„Und?" hörte ich sofort die Stimme meiner Mutter.
„Mama!" Mit einem breiten Grinsen im Gesicht rannte ich ihr in die Arme. Meine Freude sprach wohl für sich.
„Ich bin zweifache Oma?" fragte sie mich ungläubig.
„Ja, Mama." lachte ich und drückte sie noch fester. Ich hatte seit Monaten nicht mehr eine solch große Freude verspürt. Das war wirklich unglaublich.
„Ich bin so stolz auf euch." stotterte sie mit verweinten Augen und drückte Louis und mich in ihre Arme. Ich konnte mich mit meiner Familie wirklich glücklich schätzen. Sie hatten mich immer unterstützt. Von den ersten Schritten, die ich gelaufen bin, bis zu einem -für mich großen Schritt- dem Outing.
Ich öffnete die Haustür meiner Wohnung und trat mit meiner Familie ein. Als Louis die Tür hinter sich schloss, stellte ich Mia samt Babyschale sofort auf dem Sofa ab und drückte Louis in eine Umarmung. Wir haben es geschafft. Wir haben es endlich geschafft...
„Danke Lou. Du hast mich immer unterstützt und mich keine Sekunde alleine gelassen." nuschelte ich in seine Halsbeuge, wobei bei mir allmählich Tränen aufstiegen. Wie viele Tränen wohl insgesamt schon vergossen wurden, durch diesen heutigen Tag? Und wie viele Umarmungen wohl zustande gekommen sind?
„Ich liebe dich." hauchte er gegen meine Brust. Als Antwort legte ich meine Lippen sanft auf seine. Ich hätte wirklich nicht glücklicher sein können. Ich hatte Mia adoptiert und bald würde ich schon mit Louis zusammenziehen. Dann wären wir endgültig eine Familie. Was auf dem Papier stand, interessierte mich herzlich wenig. Innerlich war mir klar, dass Mia und Louis meine eigene, kleine Familie waren.
„Ich muss sofort Niall anrufen! Der freut sich bestimme tierisch." Ich nickte und schnell schnappte sich mein Freund sein Handy.
„Niall! Du glaubst nicht, was passiert ist! Harry hat endlich Mia adoptiert! Wir dürfen sie behalten!" sagte er mit lauten und zugleich erfreuten Ton. Aus dem Hörer ertönte ein lauter Schrei, woraufhin Louis erschrocken sein Handy von seinem Ohr nahm.
„Ich will Mia's Stimme auch noch weiterhin hören, aber wenn du mir so ins Ohr schreist, verlier ich mein Gehör." lachte Louis. Verwirrt sah er dann auf sein Telefon.
„Aufgelegt." sagte er etwas enttäuscht.„Vielleicht ist sein Akku leer oder er hat kein Netz." Ich zuckte mit dem Schultern und befreite Mia aus den dicken Winterklamotten, um sie anschließend einen süßen Strampler mit kleinen bunten Tieren anzuziehen. Meine kleine Mia...
„Ich hab' dich so lieb." quiekte ich mit hoher Stimme und verteile unzählige Küsse auf ihrem kleinen Bäuchlein.
Dann klingelte es an der Tür.„Ich geh schon!" schrie Louis aus der Küche und ich machte mich auf den Weg aus dem Schlafzimmer in das Wohnzimmer, um zu sehen, wer es war.
Als Louis die Tür öffnete, trat ein energischer Niall herein und drückte Louis sofort in eine feste Umarmung.„Louis ist jetzt Daddy!" rief er in übernatürlich hohem Ton. Dieser Mann freute sich gefühlt mehr, als wir alle zusammen. Was natürlich nicht möglich war, da die Freude meinerseits schlichtweg unmöglich war, zu toppen.
„Noch nicht ganz." Fragend betrachtete Niall Louis und schlug sich einmal euphorisch ins Gesicht.
„Stimmt ja. Ihr seid ja noch nicht verheiratet." Er hatte natürlich Ahnung, von dem ganzen Thema, da er ja selbst zwei Kinder adoptiert hatte.
„Harry!" rief er nun und drückte auch mich in die Arme, als ich im Wohnzimmer angekommen war.
„Du bist jetzt Daddy!" Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Es war einfach zu lustig und zugleich süß, wie er sich freute.
„Das stimmt wohl." Wir lösten uns aus der Umarmung.
„Tee?" fragte ich knapp. Niall nickte als Antwort, woraufhin ich mich gleich an die Arbeit machte, für uns alle schwarzen Tee zu kochen.„Lou, schaust du mal, ob Mia schon schläft?" Er nickte und lief die Treppen hinauf. Ich stellte die heiße Tassen auf dem Esstisch ab und setzte mich zugleich, was Niall mit gleich tat.
„Wie geht's Liam und seinen Kindern?" fragte ich, um etwas smalltalk aufzubauen.
„Gut. Außer, dass Louisa Fieber hat, ist alles paletti." antwortete er. Louis durchbrach unser Gespräch, indem auch er sich an den Tisch setzte.
„Schläft schon." sagte er und nahm sich seinen Tee.
„Danke." lächelte er und schlürfte daran, wobei er jedoch schnell merkte, dass er noch viel zu heiß war und schmerzerfüllt zischte.„Lou, ich hab' den doch grade erst gemacht." Lachend musterte ich meinen Freund, welcher mich mit einer beleidigten Schnute anstarrte.
„Ich liebe dich auch." Er streckte mir die Zunge heraus und wandte sich stattdessen an Niall.„Wie geht's Liam, Louisa und Emily?" Emily? Warum hat denn jeder gottverdammte Name dieser Familie den Namen von toten Freunden oder meine Cousine? War das irgendwie ein Zeichen oder sowas?
„Louisa hat Fieber, aber sonst ist alles gut. Wann wollt ihr denn jetzt eigentlich zusammenziehen. Schließlich steht euch jetzt nichts mehr im Wege." Er hatte recht. Endlich stand uns nichts im Weg und wir konnten tun, was wir uns immer gewünscht hatten.
„Vielleicht schaffen wir es ja morgen schon, die restlichen Kartons in mein Haus zu bringen. Dann fehlen nur noch die Möbel, die irgendwo hin müssen." Louis sah mich wieder an.
„Was willst du mit den Möbeln eigentlich machen? Willst du welche mitnehmen?" Ich überlegte, doch mir fiel nicht ein, welches Möbelstück ich unbedingt mitnehmen müsste. Ich war bereit, für etwas komplett neues, für ein neues Leben und einen neues Lebensabschnitt.„Eigentlich will ich davon keine behalten. Nur die Sachen für Mia müssen logischerweise mit." antwortete ich und trank einen Schluck von dem, mittlerweile abgekühlten Tee.
„Perfekt. Dann schaffen wir das bestimmt morgen." Der Gedanke, dass ich vielleicht morgen schon bei Louis einziehen würde, ließ meine Mundwinkel in die Höhe schießen.

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𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson
ФанфикHarry, Florist und ziemlich zufrieden mit seinem bescheidenen Leben. Er hat sich mit seiner Homosexualität angefreundet und akzeptierte es, denn für ihn waren alle Menschen gleich. Dann gab es Louis. Der bekannte Musiker Louis Tomlinson, der eines T...