Louis hatte eine Freundin. Was mich nicht überraschen sollte, denn er hatte alles, was sich jeder wünschte. Dennoch lief mir ein kalter Schauer den Rücken hinab und es fühlte sich an, als hätte sich mein Magen um 180 Grad gedreht.
Ich konnte mich nicht bewegen und war wie erfroren. Die Temperatur ist auf gefühlte 5 Grad gefallen.„Harry, kommst du?" rief meine Cousine, was mich aus der Starre riss.
Ich drehte mich nur still um und lief hinaus an die frische Luft, um mir nichts anmerken zu lassen. Ich hasste es, über meine Gefühle zu sprechen. Deshalb verhielt ich mich möglichst normal. Emily würde morgen wieder verreisen und bis dahin musste ich es aushalten. Schlafen würde sie sowieso mit ihrem Verlobten in einem Hotel. Antoine hatte nämlich in New York ein Fußballspiel.Wir liefen mitten durch das schneebedeckte New York. Es war wunderschön. Stockdunkel und der schimmernder Schnee, welcher durch die ganzen Lichter besonders gut zum Vorschein kam, ließ mich in eine andere Welt verfallen. Meine Gedanken schwirrten nur so durch den Kopf.
Wie konnte es zu solch einer Situation während des Konzertes kommen, wenn er doch eine Freundin hatte?Als wir dann endlich das Hotel erreicht hatten, wartete schon Emily's Verlobter auf sie und wir verabschiedeten uns. Ich lief den Weg Richtung zu Hause, immer noch verloren in meinem Gedanken. Louis hatte eine Freundin und ich hatte gedacht, dass der Moment während des Konzertes schon alles ausgesagt hätte. Ausgelaugt packte ich meine Schlüssel aus der Tasche meines Anzugs und öffnete die Tür meiner Wohnung. Ich ließ mich auf mein Sofa fallen, wobei ich mir die Tränen nicht mehr verkneifen konnte. Es lief eine Träne nach der anderen meine Wangen hinunter. Auch, wenn ich es noch so sehr versuchte, mich aufzuraffen. Es ging nicht.
„Sei nicht albern Harry, du hättest nichts anderes erwarten können." flüsterte ich zu mir selbst und nach einiger Zeit schien ich mich etwas beruhigt zu haben und schlenderte langsam in das Badezimmer, wo ich mir meine Kleidung auszog und in die Dusche stieg. Das kalte Wasser ließ mich erst zusammenzucken. Als es jedoch angenehm warm wurde, schloss ich meine Augen und sah nur Louis. Seine blauen Augen. Seine perfekt geformten Lippen und sein etwas zerzaustes Haar. Eine Gänsehaut breitete sich in mir aus. Minuten vergingen und ich verharrte in der Dusche. Mit meinen Händen fuhr ich mir durch das Gesicht, um mich aus meinem Tagtraum zu retten. Ich drückte etwas Shampoo auf meine Handfläche, wusch meine Haare und anschließend mit etwas Seife meinen Körper. Fertig geduscht ging ich mit einem Handtuch bedeckt in mein Schlafzimmer und suchte mir frische Klamotten aus. Eine graue Jogginghose und ein weißen T-shirt wurden meinen Wünschen gerecht und ich zog mich an. Müde tappte ich ins Wohnzimmer, um mich anschließend auf meine Couch fallen zu lassen. Ich schaltete den Fernseher an, um die Nachrichten zu sehen. Hauptsächlich ging es dabei um die WM und die anstehenden Spiele. Also schaltete ich auf YouTube, um mir hier etwas interessantes anzusehen. Ich scrollte durch die Startseite, aus Hoffnung, etwas spannendes zu finden und wurde sogleich fündig.
„Louis Tomlinson - New album" las ich und klickte, ohne zu zögern, drauf, obwohl ich wusste, dass es mir nicht gut tun würde. Bei dem Anblick spürte ich ein eigenartiges Kribbeln in meinem Bauch. Das hatte ich vorher nie gefühlt. Bei keiner Person.
Ich schaltete den Fernseher aus, lief in das Schlafzimmer und ließ mich auf mein Bett fallen.
Um mich etwas abzulenken, klappte ich mein MacBook auf und ging auf die online Seite meines Blumenladens. Ich erledigte noch ein paar Kleinigkeiten und schrieb ein paar Infos von mir auf die Seite, damit mich die Menschen kontaktieren konnten. Dann lud ich die Seite hoch. Sie war dafür gedacht, dass man auch online Blumensträuße bestellen konnte und nicht extra in den Laden musste. Mittlerweile war es 23 Uhr. Deshalb wusch ich mir schnell meine Zähne, zog mein Oberteil aus und legte mich schlafen. Im Bett eingekuschelt, konnte ich jedoch kein Auge schließen, obwohl ich hundemüde war. Der Satz „Meine Freundin wartet auf mich." ging mir durchgehend durch den Kopf. Zwanghaft versuchte ich, nicht mehr daran zu denken. Irgendwie schaffte ich es auch, denn wenig später war ich auch schon eingeschlafen.Ein unangenehmes Dröhnen riss mich aus dem Schlaf. Genervt schaute ich auf mein Handy, wobei ich bemerkte, dass mich Emily anrief.
„Ja?" sprach ich in verschlafener Stimme durch den Hörer.
„Hast du etwa noch geschlafen?" lachte Emily in ihr Handy.
„Ja, bis du mich geweckt hast."
„Tut mir leid, Schlafmütze. Ich komm' noch kurz vorbei, wenn's okay ist. Antoine und ich fahren schon in ungefähr zwei Stunden." sagte sie, wobei ich ein Lächeln heraus hören konnte.
„Klar, gerne. Ich warte auf dich." beendete ich den Anruf.
Nach ein Paar Minuten stand ich auch endlich auf und begab mich ins Badezimmer, wo ich mich meiner morgendlichen Routine unterzog und in frische Kleidung schmiss. Langsam lief ich in das Wohnzimmer, denn ich war noch immer ziemlich müde. Als mich das Klingeln der Tür aus meinem Tagtraum riss. Zügig lief ich zur Tür, wo ich meine Cousine begrüßte. Sie setzte sich auf die Couch, während ich mich in die Küche begab, um uns einen Tee zu machen.
„Möchtest du Blaubeeren oder Trauben?" rief ich aus der Küche in das Wohnzimmer.
„Blaubeeren wären nicht schlecht!" sagte Emily laut genug, sodass ich es verstehen konnte.
Mit einer Schüssel Blaubeeren und zwei Tassen Tee gewappnet, lief ich wieder zurück zu Emily, wobei ich den Tee und die Schüssel auf den kleinen Tisch vor der Couch abstellte.„Also Harry, Antoine und ich haben uns gestern über die Hochzeit unterhalten. Sie wird, denke ich, in circa einem Monat stattfinden. Den genauen Ort geb ich dir noch früh genug bescheid." erzählte mir meine Cousine.
„Super, ich freu mich drauf... Kaum zu glauben, dass du schon verlobt bist. Vor kurzem haben wir noch mit Schlamm gespielt oder uns gefreut, wenn wir es mal einen Tag ausgehalten haben, uns nicht zu streiten und nun heiratest du schon." lächelte ich und erinnerte mich an tausende Momente, die mir mit ihr einfielen.
„Ich hab's bis heute nicht realisiert. Das kannst du mir glauben." sagte Emily gerührt, wobei ihre Augen glasig wurden.
Die nächste Stunde verbrachten wir damit, über Momente von früher zu reden. Dabei kam ein Lachanfall nach dem anderen. Ich hatte schon ganz vergessen, wie es ist, zu lachen bis einem die Luft ausging.
„Harry, es ist schon echt spät. Unser Flieger geht in zwei Stunden, ich sollte langsam gehen." sagte Emily, wobei man ihre Enttäuschung gut heraus hören konnte.
„Natürlich. Schreib mir, wenn ihr angekommen seid, ich hab' dich lieb." sprach ich zu Emily, wobei ich sie in eine Umarmung zog.
„Ich dich auch, Harry." flüsterte sie in meine Halsbeuge.
Kurz nachdem ich die Tür schloss, klingelte mein Arbeitshandy.„Sunflower Harry hier, was kann ich für Sie tun?"
„Harry?" sprach diese Stimme, welche meine Beine weich werden ließ.
Ich bekam kein Wort mehr heraus und wusste nicht, was ich sagen sollte.
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𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson
FanficHarry, Florist und ziemlich zufrieden mit seinem bescheidenen Leben. Er hat sich mit seiner Homosexualität angefreundet und akzeptierte es, denn für ihn waren alle Menschen gleich. Dann gab es Louis. Der bekannte Musiker Louis Tomlinson, der eines T...