62~Socken

996 81 9
                                    

Zu Hause angekommen fielen wir alle direkt müde ins Bett. Dieser Tag war einfach zu nervenaufreibend und ich war froh, endlich wieder zu Hause zu sein.

Dementsprechend früh wachte ich dann auch auf. Draußen ging gerade erst die Sonne auf und neben mir schlummerten mein Freund und mein kleiner Sonnenschein noch friedlich vor sich hin. Also entschied ich mich kurzerhand dazu, aufzustehen und auch endlich mal ein Frühstück zuzubereiten, da ich sowieso nicht mehr einschlafen würde und für Louis konnte ich schließlich auch mal etwas Gutes tun.

Ich scrollte etwas im Internet und suchte nach einem Rezept, welches sich gut als Frühstück eignete. Kurz darauf wurde ich auch fündig und entschied mich für Waffeln.
Ich schaltete das Radio ein, um etwas wacher zu werden und wie es der Zufall so wollte, lief natürlich ein Lied von Louis. Sogar das Neue.
Mit guter Laune bereitete ich den Teig vor und heizte das Waffeleisen vor. Während der Teig darin aufging, schnitt ich etwas Obst in kleine Stücke zurecht und schmierte eine Scheibe Brot mit Frischkäse.
Nach etwa einer Dreiviertelstunde war das Frühstück fertig und der Tisch gedeckt, also öffnete ich leise die Schlafzimmertür und sofort schossen meine Mundwinkel in die Höhe, als ich sah, wie Louis im Bett lag, Mia auf seinem Bauch, und wie ein verrückter vor sich hin babbelte. Als er mich jedoch bemerkte, bildete sich auch auf seinen Lippen ein strahlendes Lächeln.

„Schau mal Mia wer da wach ist." Sie blickte ebenfalls zu mir und lachte laut. Plötzlich riss ich meine Augen auf und sah ungläubig zu Louis.

„Oh mein Gott Louis! Da sind Zähne!" schrie ich mit lautem Ton. Dieser lachte nur vor sich hin und schaute mich amüsant an.
„Du hast Zähne, meine Kleine!" wandte ich mich nun ihr zu und hob sie durch die Luft. Ich verteilte unzählige Küsse auf ihrer Wange und gab ihr einen Kuss auf ihre kleine Nase. Ich würde dieses Wunder nie mehr weg geben wollen. Nie wieder...

„Hier riecht's aber lecker." sagte mein Freund und atmete tief durch die Nase ein.

„Ich dachte, ich wäre auch mal mit Frühstück dran." kicherte ich und verließ zusammen mit Mia das Schlafzimmer.
Ich setzte sie in ihren Hochstuhl und mich anschließend neben sie. Ihr Essen stellte ich vor ihr ab, damit sie es alleine naschen konnte und nahm eine Waffel für mich, woraufhin ich etwas Puderzucker darüber streute.

„Mmh, das sieht aber lecker aus." sagte Louis und strich sich metaphorisch Kreise auf den Bauch.

„Louis Tomlinson wurde am Vortag vor einem Jugendamt zusammen mit einem Mann gesichtet. Hatte er einen Partner und wollte mit ihm ein Kind adoptieren? Gerüchte, die nur er selbst beantwortet kann. Bisher hatte sich der junge Sänger nicht geoutet oder anderweitig eine Beziehung bestätigt." sprach eine Sprecherin aus dem Radio. Ich schluckte schwer das Essen hinunter und sah verunsichert zu meinem Gegenüber. Erst hatte er große Augen, doch dann zuckte er einfach nur mit seinen Schultern. Fragend sah ich ihn an und wartete auf eine Reaktion seinerseits.

„Mir egal, was die denken. Ich habe schon seit Wochen nicht mehr sozial Media benutzt und das tut mir echt gut." antwortete er kalt.

„Lou..." sprach ich leise und senkte meinen Blick. „Denkst du nicht, es wird langsam Zeit?"

„Zeit für was?" Tat er mit Absicht auf Ahnungslos?

„Lou ich will endlich Sachen mit dir und Mia unternehmen können, die normale Familien auch können. Spazieren gehen, in den Park gehen, auf den Spielplatz gehen, ohne, dass ich bei jedem Menschen, der uns entgegen kommt, Angst haben muss, dass sie dich erkennen. Ich will endlich ein freies Leben mit dir führen können. Wir sind fast nur zu Hause. Das tut Mia doch nicht gut..." sprach ich meine Gedanken von der Seele. Auch Louis schien nun etwas angeschlagen zu sein und wenn ich mich nicht irrte, wurden seine Augen etwas glasig.

„Ich will das doch auch Harry. Aber..." Er atmete tief durch und schaute mit seinen himmelblauen Augen in meine. „Ich kann das noch nicht. Ich verspreche dir, ich werde es öffentlich machen. Ich weiß, dass es nicht gut ist für Mia. Wir können ja heute eine kleine Runde spazieren gehen und ich decke mein Gesicht einfach gut ab. Aber bitte... gib mir noch etwas Zeit." Ich nickte und würde am liebsten jetzt schon das Haus verlassen um etwas schönes mit meinen zwei Lieblingsmenschen zu unternehmen. Aber das ging ja nicht...

„Ich sollte bald wieder arbeiten gehen Lou. Ich muss meine Miete irgendwie bezahlen und das alles drum und dran." durchbrach ich die unangenehme Stille.

„Zieh zu mir."

„Was?"

„Zieh zu mir."

„Wie, jetzt?" Er lachte auf und trank einen Schluck von seinem Tee.

„Erstens habe ich viel mehr Platz und so kann Mia dann ein eigenes Zimmer haben. Ob sie nun bei uns aufwächst oder nicht, sie wird bestimmt sowieso viel Zeit bei uns verbringen. Zweitens, meine Pause endet bald und die Studios und das alles sind nicht weit von mir." Ich lächelte leicht und der Gedanke, mit ihm zusammen zu ziehen, breitete ein wohliges Gefühl in mir aus.
„Fühlst du dich überhaupt wohl im meinem Haus?" Natürlich tat ich das. Ja, das Haus war ziemlich groß. Für meinen Geschmack vielleicht sogar etwas zu groß. Aber das störte mich nicht weiter, solange ich ihn und Mia bei mir hatte. Das war das Einzige, was für mich zählte.

„Natürlich, Lou."

„Du kannst ja auch alles so gestalten, wie du es möchtest. Ich meine, ich liebe diesen Style von dir und wie wir beide wissen, hab' ich einfach nicht so eine Hand dafür, was Deko und Gestaltung angeht. Ich würde mich über etwas Veränderung freuen." lächelte er und sah mir in die Augen, als würde er in meine Seele sehen können. Auch ich strahlte nun bis über beide Ohren. In meinem Kopf malte ich mir schon aus, wie ich den Eingangsbereich dekorieren würde und welche Sticker ich im Badezimmer aufkleben würde. Auch in dem Bad hier klebten ein paar Sticker, wie „stay golden" oder „darling, du siehst super aus!". Ich liebte einfach diese positiven Sprüche.

Wir aßen den Rest und ich verzog mich in das Schlafzimmer, um ein paar online Bestellungen zu überarbeiten. Mein Laden hatte zwar zu, aber online bekam ich noch immer Anfragen und jetzt fühlte ich mich endlich bereit, wieder zu arbeiten. Mit Mia würde es nur nicht so gehen, wie vorher, vorausgesetzt das Jugendamt stimmt für uns, aber trotzdem vermisste ich es tierisch, Blumensträuße zu binden und neue Ideen auszuprobieren.

„Harry kommst du mal?" hörte ich die Stimme aus dem Wohnzimmer schreien. Widerwillig schmiss ich die Decke zur Seite und begab mich die Treppen hinab. Dort stand Louis mit einer kleinen Tüte in der Hand und sah mich freudestrahlend an.
Verwirrt über dieses Paket erhöhte ich mein Schritttempo.

„Was ist das?" fragte ich total verwundert. Er streckte mir die Tüte entgegen, woraufhin ich die Schleife löste und etwas weiches hinauszog.
„Oh mein Gott Louis!" schrie ich mit aufgerissenen Augen.
„Du hast mir meine Lieblingssocken gekauft!" Überglücklich presste ich meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte er den Kuss und musste währenddessen lachen.
„Gott, wie ich dich liebe! Danke, Lou!" Meine Socken, welche voller Regenbogen Flaggen und Einhörnern verziert waren, waren ja letztens kaputt gegangen, was kein Wunder war, so oft wie ich sie trug.
„Wo hast du die her? Die sind doch längst ausverkauft."

„Ich hab' halt so meine Kontakte." lachte er und verband unsere Lippen erneut zu einem Kuss.

𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt