𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson

33~Dinner

„Hast du Lust, heute auf ein Dinner zu gehen?" fragte mich Louis.

„Ernsthaft, Lou? Wir hatten gerade Sex und du denkst an Essen?" lachte ich. Louis zog daraufhin eine peinlich berührte Grimasse.
„Ich würde gerne mit dir essen gehen." Ich legte meine Hand auf seine Hüfte und gab ihm einen sanften Kuss. Louis lächelte wie ein kleines Kind als wir uns wieder lösten. Er stand auf, worauf ich widerwillig brummte, da mir seine Nähe jetzt schon fehlte.

„Ich geh' duschen." sprach er mit einem schmutzigen Lächeln. Ich folgte ihm ins Badezimmer und konnte dabei meinen Blick nicht von seinem Hintern lösen.

Wenig später waren wir frisch geduscht und in sauberen Klamotten. Eventuell waren wir zu zweit duschen und ganz vielleicht ist es dort auch zu einer zweiten Runde gekommen.

Vermummt stiegen wir in sein Auto. Louis saß am Steuer und nahm daraufhin den Schal von seinem Gesicht. Er schaltete das Radio ein und sorgte somit für eine angenehme Stimmung im Auto.
Keine zwanzig Minuten später parkte er das Auto vor einem bunt bemalten Gebäude ab.

„Ein Kumpel von mir arbeitet hier. Niall. Du wirst ihn mögen." Er verließ ohne ein weiteres Wort das Auto und öffnete mir wie ein Gentleman die Tür.
Gemeinsam liefen wir dieser riesigen goldenen Türe entgegen. Es sah schon von außen total gemütlich und einladend aus. Louis hatte seinen Schal im Auto gelassen und auch ich war nicht mehr vermummt. Hier waren kaum Menschen und dunkel war es schließlich auch schon.
Als wir das Restaurant mit der Aufschrift 'Niall's Chippy' betraten, musste ich etwas schmunzeln. Ich meine, Chippy? Wer kommt denn auf sowas? Umso mehr freute ich mich allerdings, ihn kennenzulernen.

„Louis!" schrie eine Stimme durch das ganze Restaurant.

„Hi Niall." begrüßte er ihn. Das war also Niall. Er sah wirklich sympathisch aus.

„Mit wem habe ich die Ehre?" fragte er und hielt mir freundlich seine Hand entgegen.

„Harry." Ich nahm seine Hand lächelnd an.

„Freut mich, dich kennenzulernen Harry. Ich bin Niall." Mit einer Handbewegung bat er uns, ihm zu folgen.

Er führte uns in eine wunderschön dekorierte Ecke, die total abseits von den restlichen Gästen war. Etwas perplex von dieser privaten Ecke nahm ich auf dem Stuhl gegenüber von Louis platz. Niall legte uns jeweils eine Karte auf den Tisch und verließ dann den Raum.
Ich sah zu Louis, welcher überaus konzentriert die Speisekarte musterte. Unsicher schaute ich durch dieses Zimmer. Es war alles so wunderschön eingerichtet und neben dem Tisch befanden sich noch zwei Sofas. Wir hatten die perfekte Aussicht auf die Stadt, die nur so bunt vor sich hin leuchtete. Auf unserem Tisch befand sich noch eine brennende Kerze, die das alles noch gemütlicher schienen ließ.

„Kein Hunger?" riss mich Louis aus meinen Gedanken. Mein Magen knurrte nur so vor sich hin, jedoch fühlte ich mich ein kleinen Wenig eingeschüchtert durch die ganze Aufmerksamkeit, die einem hier geschenkt wurde. Ich meine, wir hatten sogar extra einen Bereich für uns zwei. Ich kenne so etwas einfach nicht.

„Doch, doch." versicherte ich ihm und öffnete die bunt gestaltete Speisekarte. Louis drückte die Karte jedoch hinunter und musterte nun mein Gesicht, welches vorher von dem Stück Pappe verdeckt war.

„Was ist los, Haz?"

„Wir haben extra eine eigene Ecke nur für uns. Meinst du nicht, das ist ein wenig übertrieben?" fragte ich nun ehrlich.

„Schatz ich kenne Niall sehr gut. Er hat die Ecke immer frei für besondere Gäste." Schatz. Er hat Schatz gesagt. Er hat diesen Kosenamen noch nie zuvor benutzt. Meine Wangen wurden in einem Schlag total warm. Auch Louis schien zu bemerkten, was er eben sagte. „Scheiße, ging dir das zu schnell?" Ich schüttelte schnell meinen Kopf.

„Ich liebe dich, Lou." Ich beugte mich über den Tisch, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen, als Niall unseren Moment zerstörte.

„Na ihr kleinen Turteltäubchen, habt ihr euch schon entschieden?" Verwirrt und zugleich schockiert sah ich zu Louis. Es wusste noch keiner davon, dass er etwas mit einem Mann hatte. Oder doch?

„Kannst du uns noch fünf Minuten geben?" fragte Louis, woraufhin Niall nickte und uns wieder alleine ließ.

„Er weiß davon?" sprach ich nun zu Louis. Dieser nickte. Ehrlich gesagt überraschte es mich ein wenig, da er ja immer so mit seiner Sexualität zu kämpfen hatte oder sie nie akzeptieren wollte.

„Niall ist selbst schwul. Er ist schon seit fast neun Jahren mit seinem Mann verheiratet und die beiden haben sogar schon ein Kind. Bei ihm wusste ich, dass er mich nicht verurteilen würde und das Verhältnis zwischen uns war schon immer sehr locker." erklärte er mir. Es beruhigte mich tatsächlich ein bisschen und meine Atmung wurde wieder regelmäßiger.

„Haben sie das Kind adoptiert?" fragte ich nun, denn ich wollte später auf jeden Fall auch Kinder. Aber bei einer Beziehung mit einem Mann ist die ganze Geschichte schließlich nicht so einfach und unkompliziert.

„Ja, Francesca. Die kleine ist zuckersüß. Sie ist letzte Woche vier geworden." Auf seinen Lippen bildete sich ein großes Lächeln. Aus Reflex schossen auch meine Mundwinkel in die Höhe.
„Was willst du denn jetzt essen?" Ich sah wieder auf die Karte und entschied mich für Tortillas. Louis bestellte Paella und noch eine Flasche Wein.

„Louis?" Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm die Frage wirklich stellen sollte, aber ich wollte es einfach wissen. Er schaute auf und sah mich fragend an.
„Willst du eigentlich mal heiraten?" Er grinste und nahm meine Hand, welche sich auf dem Tisch befand.

„Ich denke schon. Also ich würde zumindest schon gerne heiraten, aber ich richte mich da ganz nach dir." sagte er sanft. Er richtet sich nach mir...

„Ich würde schon gerne heiraten." gab ich zu. Ich wollte auch Kinder haben aber über dieses Thema wollte ich mit Louis noch nicht sprechen, da ich nicht weiß, wie er das alles aufnehmen würde.

Niall unterbrach erneut unser Gespräch und servierte uns unser Essen. Es sah wirklich appetitlich aus. Er schenkte uns noch etwas Wein in die Gläser und wünschte uns einen guten Appetit. Dann ließ er uns alleine und machte sich wieder an die Arbeit.