Die Sonnenstrahlen blendeten in mein Gesicht, weshalb ich nicht mehr schlafen konnte. Kurze Zeit später klopfte es auch schon an der Tür. Ich hatte gehofft, Louis würde mich besuchen. Zu meiner Enttäuschung waren es allerdings nur Ärzte und Krankenschwester und machten die morgendliche Visite. Keine drei Minuten später waren sie dann aber auch wieder weg. Also schnappte ich mir mein Handy und sah zu meiner Überraschung unzählige Nachrichten von meiner Familie und Freunden. Bis ich alles beantwortet hatte, verging eine halbe Ewigkeit.
Eine Schwester betrat das Zimmer und brachte mir Frühstück. Zur Auswahl gab es ein trockenes Brot mit einem Stück Butter und etwas Marmelade. Mein Appetit war nicht sehr zu spüren, weshalb ich noch etwas warten wollte, bis ich größeren Hunger bekommen würde. Also nahm ich wieder mein Handy und Kopfhörer und wollte in ein paar Lieder von Louis reinhören, da ich nie wirklich Musik von ihm gehört hatte, abgesehen von dem Konzert.
'Miss you' war das erste Lied, welches mir vorgeschlagen wurde. Also klickte ich drauf. Seine Stimme könnte man als Engelsstimme bezeichnen. Ich fragte mich wirklich, über wen das Lied geschrieben war. Ich googelte die Lyrics und sang leise mit. In meinen Gedanken war ich in einer ganz anderen Welt. Nicht im Krankenhaus. Nicht im Bett. Ich war in einem anderen Universum. Der Gedanke des Kusses kam wieder hoch und ich musste Lächeln. Ein angenehmes Kribbeln durchquerte erneut meinen Körper. Dann öffnete ich meine Augen wieder und plötzlich stand da Louis. Genau neben mir und schaute mich sichtlich amüsiert an. Schnell zog ich die Kopfhörer heraus und setzte mich aufrecht hin.„Schon mal was von Anklopfen gehört?"
„Ich habe drei Mal geklopft, aber du warst anscheinend in einer anderen Welt." antwortete er und lachte. Beschämt senkte ich meinen Kopf, denn meine Wangen liefen tomatenrot an.
„Hast du gerade meinen Song gesungen?" fragte er und stellte eine Schachtel mit bunten Donuts und eine Glasdose auf den Tisch.„Nein." sagte ich ironisch und lächelte.
„Ich hab' Pancakes gemacht und Donuts gekauft." sagte er und drückte mir die Dose in die Hand.
„Du, Louis Tomlinson, hast Pancakes gemacht?" fragte ich ungläubig.
„Ob du's glaubst oder nicht, aber ich bin auch nur ein Mensch." sprach er ironisch und stellte einen Stuhl neben mein Bett. Dann verließ er das Zimmer. Etwas enttäuscht, dass er schon ging, öffnete ich die Dose. Ein unglaublich appetitlicher Geruch drang durch meine Nase. Dann kam Louis mit zwei Tellern und Besteck zurück und wir aßen gemeinsam die Pancakes und Donuts. Das Essen war wirklich unglaublich gut.
„Danke, Louis. Danke, dass du mich nicht alleine lässt. Das musst du aber alles echt nicht machen. Ich meine, du bist ein vollbeschäftigter Mann. Ich kann es verstehen, wenn du mich nicht andauernd besuchen willst. Du kannst ruhig gehen." Ich wollte ihm einfach nicht zur Last fallen.
„Harry, ich bin wirklich gerne bei dir. Denn in deiner Nähe kann ich irgendwie abschalten und merke nichts von dem Stress, den ich sonst immer habe. Also mach dir mal darüber keine Gedanken. Werd lieber schnell wieder gesund." sprach er und räumte das Geschirr zur Seite.
„Hast du die Ergebnisse schon?" fragte Louis nervös.„Nein, aber ich sollte sie demnächst bekommen." antwortete ich, während ich mit meinen Fingern herumspielte. Louis nickte. In der Luft lag eine unangenehme Stille. Das Klopfen an der Tür unterbrach das Schweigen und ein Arzt mit zwei Schwestern betraten das Zimmer.
„Guten Morgen, Mr. Styles. Wie geht es Ihnen?" fragte er zwingend, ohne mir große Aufmerksamkeit zu schenken. Die Akte in seiner Hand schien interessanter zu sein.
„Mir geht's schon viel besser." antwortete ich monoton.
„Also. Ihre Ergebnisse sind da. Bei keinem Test waren auffällige Werte. Der Grund für Ihre Ohnmacht ist also immer noch ungeklärt. Wenn es Ihnen wirklich wieder so gut geht, wie Sie sagen, dann können Sie heute schon nach Hause. Bei jeder kleinsten Veränderung oder Auffälligkeit sollten Sie sich aber an einen Arzt wenden. Wenn Sie sich nicht wohl fühlen, oder Ihnen schwindelig ist, rufen Sie bitte einen Arzt. Außer der Dehydration und der Mangel an Nahrung, ist nichts auffällig gewesen. Sie sollten aber jeden Tag zwei Hauptmahlzeiten zu sich nehmen, um einen gewohnten Rhythmus zu bekommen." sprach er in einem ernsten Ton.
„Okay, vielen Dank." antwortete ich überfordert.
Wir besprachen noch einige Dinge, wobei Louis nie von meiner Seite wich. Nach dem ganzen Papierkram packten wir meine Sachen und verließen gemeinsam das Krankenhaus.
„Danke, Louis. Ich kann aber nicht so ganz nachvollziehen, warum du mich besucht hast. Also versteh' mich nicht falsch, aber du bist ein Promi und ich nur ein einfacher Mann. Du hast doch sicher besseres zutun." sprach ich misstrauisch.
„Harry. Nur weil ich Musiker bin, heißt das noch lange nicht, dass du dich in meiner Gegenwart wertlos fühlen musst. Ich fühl' mich einfach verdammt wohl bei dir und außerdem solltest du in einem Krankenhaus nicht den ganzen Tag alleine sein." antwortete er.
Still überquerten wir die Straße und liefen mitten durch New York. Er begleitete mich nach Hause. Den ganzen Weg haben wir kein Wort mehr miteinander gesprochen, obwohl so vieles durch meinen Kopf schwirrte, was ich loswerden wollte. Glücklicherweise hat ihn aber kein Fan angesprochen, denn er war so vermummt, dass nicht einmal ich ihn erkennen konnte. Ich schloss die Tür meiner Wohnung auf und Louis stellte meine Tasche auf den Boden ab.„Danke, dass du meine Tasche getragen hast." sagte ich dankend zu Louis. Dieser nickte nur lächelnd und setzte sich auf meine Couch, was mich ziemlich überraschte, denn ich dachte er würde direkt gehen. Er hatte bestimmt viel nachzuholen.
Ich ging in die Küche und machte uns Tee. Dann gesellte ich mich zu ihm und atmete erschöpft aus. Als ich zu Louis schaute, merkte ich, dass dieser bereits zu mir sah.„Harry... Warum hast du die letzten Tage so wenig getrunken und gegessen?" fragte er leise. Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern, denn ich hatte wirklich keine Ahnung. Der Appetit blieb irgendwie die letzten Tage aus, aber ich habe nie wirklich darüber nachgedacht und dann eben einfach nichts mehr gegessen.
„Hast du Lust, zusammen etwas zu singen?" fragte er, um die Stille zu zerbrechen, denn im Raum lag irgendwie eine unangenehme Spannung.„Klar, wieso nicht." antwortete ich und holte meine Gitarre.
„Wie wärs mit 'Miss you'?" fragte ich spaßeshalber. Auf Louis' Lippen breitete sich ein großes Lächeln aus und nickte schnell als Antwort.„Is it my imagination?
Is it something that I'm taking?" begann er zu singen. Diese himmelblauen Augen und diese Engelsstimme lösten in mir eine riesige Lust nach Louis' Nähe aus. Ich befeuchtete Lippen, die von der Gier trocken wurden und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Dann lachte Louis laut auf. Schnell warf ich meinen Blick auf die Akkorde und hätte fast meinen Einsatz der nächsten Strophe verpasst.„Shit, maybe I miss you." beendete ich den Song. Louis lächelte und schaute mir in die Augen. Er sah so aus, als würde er über etwas nachdenken. Dann kam er mir etwas näher und presste plötzlich lustvoll seine Lippen auf meine. Ohne mich von ihm zu lösen, legte ich schnell meine Gitarre, welche sich zwischen uns befand, auf die Seite. Mit Lust gefüllt fielen wir in einen leidenschaftlichen Zungenkuss. Louis legte seine Hände sanft auf meine Hüften. Seine Berührungen ließen in mir eine kaum auszuhaltende Hitze aufsteigen. Ich legte meine Hände um seinen Hals und lehnte mich langsam zurück, sodass er fast auf mir lag. Mit einer Hand glitt Louis unter mein T-Shirt und berührte nun meine nackte Haut. Eine wohlige Gänsehaut durchfuhr meinen ganzen Körper.
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𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson
Fiksi PenggemarHarry, Florist und ziemlich zufrieden mit seinem bescheidenen Leben. Er hat sich mit seiner Homosexualität angefreundet und akzeptierte es, denn für ihn waren alle Menschen gleich. Dann gab es Louis. Der bekannte Musiker Louis Tomlinson, der eines T...