31~Pancakes

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Nach einer gefühlten Ewigkeit, zeigte sich auch endlich eine Reaktion von Louis.

„Ich liebe dich auch, Harry." sagte er leise und legte seine Lippen sanft auf meine. In meinen Augen bildeten sich Tränen. Dieser Moment war einfach so magisch.

„Danke für alles, Lou. Du verschönerst jeden einzelnen Tag von mir und gibst mir das Gefühl, dass ich etwas Besonderes bin und irgendwie auch einen Wert habe." sprach ich leise. Louis wischte sanft mit seinem Finger eine Träne von meiner Wange und nahm mich anschließen in seine Arme. Ich war ihm wirklich so dankbar für alles, was er für mich tat. Nach der ganzen Geschichte mit dem Krebs war meine Welt so farblos und trüb. Louis machte sie aber wieder kunterbunt. So bunt, wie sie noch vor sieben Monate war. Vor der ganzen Sache...

„Vielleicht weil du etwas ganz besonderes bist und wertvoller als jeder noch so seltene Diamant?" Sein Lächeln wurde etwas breiter.
„Harry, ehrlich. Du kannst dir nicht vorstellen, wie du mein Leben verändert hast. Ich bin durch dich so viel glücklicher... irgendwie erfüllter." Wir verharrten noch einige Zeit in der Umarmung, bis wir wenig später frisch geduscht und eingekuschelt in meinem Bett lagen. Dieses war glücklicherweise groß genug, dass wir beide gemütlich drauf passten.

„Lou?" murmelte ich verschlafen.

„Hm?" Er war mindestens genauso müde, wie ich. Ich setzte mich auf und lehnte mich an die Lehne des Bettes.

„Hast du während deiner Tour Drogen genommen?" fragte ich unsicher. Von der Müdigkeit war plötzlich nichts mehr zu spüren und auch Louis setzte sich nun aufrecht hin.

„Wie kommst du auf so etwas?" Ich merkte, dass er mich ansah, konnte wegen der Dunkelheit allerdings nicht viel erkennen.

„Internet." Für einige Sekunden blieb es still. Ich wurde immer nervöser, denn je länger er schwieg, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass es stimmte.

„Nur einmal." sagte er dann monoton. Ich schaltete die kleine Lampe auf meinem Nachttisch an, sodass ich ihn nun erkennen konnte.

„Lou..." Ich seufzte und schloss meine Augen. Ich hatte viele Freunde, die mit Drogen zu kämpfen hatten und nicht jeder hat den Kampf gewonnen. Umso mehr Angst hatte ich, auch Louis zu verlieren. Denn das konnte ich sicherlich nicht verkraften. Daran würde ich zerbrechen...

„Es war wirklich nur einmal. Das erste und das letzte Mal. Versprochen." sprach er leise und nahm meine Hände in seine. Es fühlte sich an, als wären ganz viele kleine Stromschläge auf meiner Hand, als er mich berührte.

„Warum?" Ich sah zu unseren verschränkten Händen, welche sich zwischen uns befanden. Die Wärme von meinen Fingerspitzen gelang durch meinen ganzen Körper. Wie schaffte er das nur?

„Mir wurde an dem Tag einfach alles zu viel, Harry. Für mich gab es in diesem Moment nur diesen einen Ausweg, sonst wäre mein Kopf noch explodiert. Es war, als würden tausende Stimmen in meinem Kopf deinen Namen schreien. Irgendwann habe ich es dann einfach nicht mehr ausgehalten." Erneut schloss ich meine Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Ich hatte wirklich nicht daran gedacht, dass es meine Schuld sein könnte.

„Es tut mir leid." flüsterte ich. Eine einzelne Träne kullerte aus meinem Auge.

„Nein, Harry." Mit seinem Finger strich er sanft die Träne von meiner Wange und hob meinen Kopf an, sodass ich ihn wieder ansah.
„Ich liebe dich und ich würde alles für dich tun. Es ist nicht deine Schuld. Lassen wir die Vergangenheit einfach Vergangenheit sein, okay?" Ein kleines Lächeln fand den Weg auf seine Lippen. Ich nickte und gab ihm einen gefühlvollen Kuss.

„Ich liebe dich auch." flüsterte ich lächelnd.
„Gute Nacht, Lou." Ich gab ihm noch einen kurzen, unschuldigen Kuss und legte mich anschließend wieder hin. Auch Louis kuschelte sich wieder ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Louis noch friedlich neben mir. Ich würdigte ihm noch einige Blicke, bevor ich möglichst leise aufstand und mich in die Küche begab, um uns Pancakes zu machen. Meine würden zwar niemals so lecker wie die von Louis werden, aber ich gab mir Mühe. Ich holte eine Pfanne aus der Schublade und ließ darauf ein kleines Stück Butter zergehen. Dann nahm ich einen Löffel des Teigs und verteilte diesen gleichmäßig zu einem Kreis. Überraschenderweise klappte dies ziemlich gut, obwohl ich nie zuvor Pancakes gemacht habe.
Plötzlich spürte ich zwei warme Hände auf meinen Seiten. Ich drehte meinen Kopf und drückte Louis einen Kuss auf die Lippen.

„Guten Morgen, Hazza." lächelte er.

„Guten Morgen. Gut geschlafen?" fragte ich und wand mich wieder dem Frühstück zu. Louis murmelte ein 'mhm' und stellte sich anschließend neben mich.

„Das sieht echt lecker aus." Er lehnte sich an die Küchentheke und beobachtete meine Kochkünste.

„Hoffentlich sind sie das auch." Peinlich wäre es, wenn die Pancakes nicht schmecken würden.

„Kann ich dir irgendwie helfen? Den Tisch decken oder so?" fragte er.

„Den Tisch kannst du gerne decken. In dem oberen Schrank ist das Geschirr und darunter, in der Schublade, das Besteck." sprach ich und deutete mit einem Nicken in die Richtung.

Das Frühstück war sogar tatsächlich recht lecker. Zusammen räumten wir ab und mit einem Lappen wischte ich noch schnell den Tisch ab.
Wir machten es uns auf der Couch bequem und schauten 'Seaspiracy'. Die Dokumentation war wirklich berührend und schockierend zugleich. Ich hatte schon vor Jahren aufgehört, Fisch zu essen und auch Louis verzichtete so gut es ging auf tierische Produkte.
Nach der Dokumentation blieben uns noch zwei Stunden, bis Louis gehen musste, da er heute einen Termin im Studio hatte. Zu gerne würde ich ihn dort hin begleiten. Wir durften uns aber natürlich nicht zusammen vor seinem Manager zeigen. Zumindest so lange nicht, bis er sich geoutet hat. Apropos Outing.

„Louis? Wirst du dich eigentlich jemals outen? So vor deinen Fans." nervös spielte ich mit meinen Fingern herum. Ich wollte mich wirklich nicht bis zu meinem Lebensende verstecken müssen und nicht das Leben führen können, welches ich mir mit ihm wünschte. Frei sein. Das war mein größter Wunsch. Mit Louis. In der Öffentlichkeit Händchen halten können, ohne schlimme Folgen haben zu müssen.

„Ich denke schon. Aber jetzt noch nicht. Aber ich werde es noch tun. Ich will mich mit dir zeigen können. Dich in der Öffentlichkeit meinen Freund nennen dürfen und deine Hand auf den Straßen halten können." Er stoppte kurz und sah nun zu mir.
„Aber jetzt kann ich das noch nicht. Vielleicht nach der nächsten Tour. Die ist in einem halben Jahr schon." Ich atmete erleichtert aus. Es hätte ja schließlich sein können, dass er sich niemals würde outen wollen, weil er davor zu sehr Angst hätte. Es wäre verständlich, sich in so einer kaputten Welt nicht outen zu wollen. Durch Liam hat man ja gesehen, was das mit einem Menschen machen kann.
Ich kuschelte mich an Louis und genoss einfach nur seine Nähe. Meine Mütze hatte ich seit gestern nicht mehr aufgesetzt und ich fühlte mich tatsächlich gar nicht so unwohl, wie ich es Anfangs dachte.
Im Fernseher lief irgendeine Talkshow, die mich allerdings nicht ansatzweise interessierte. Dieser Mann hatte meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

𝚂𝚞𝚗𝚏𝚕𝚘𝚠𝚎𝚛 ~ Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt