{Jungkook}
Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen habe und in den Flur meines Hauses getreten bin, verschwindet mein Lächeln und ein monotoner mit Angst erfüllter Gesichtsausdruck macht sich auf mir breit. Ich hoffe, er schläft und bemerkt mich nicht. Ich hoffe, er ist nicht wieder betrunken. Betrunken wie jedes Wochenende.
Langsam und meine Schritte bedacht gewählt verlasse ich den kleinen Vorraum, in dem sich unsere Garderobe befindet und schleiche leise durch die Küche, welche direkt an dem Raum mündet.
Bis jetzt erblicke ich noch keine offenen Flaschen und nehme auch nicht den Geruch von Alkohol und Schweiß wahr, was mich ein wenig erleichtert. Trotzdem gehe ich mich hoher Vorsicht weiter, da man nie weiß, in welcher Ecke er heute denn liegen könnte.
Doch auch als ich das Wohnzimmer betrete, finde ich ihn nicht vor, was mich etwas verwundert.
Wo ist er denn? Er geht abends nie weg...Aber genau in dem Moment, in dem ich die Tür meines Zimmers öffnen möchte, höre ich schon diese raue, tiefe Stimme hinter mir, die mich jedes Mal aufs Neue zusammenzucken lässt.
„Warum so spät?", fragt mich mein Vater, wobei ich mich zu ihm umdrehe und ihn genauestens betrachte. „Jimin's Appa hat heute Geburtstag. Ich war eingeladen..."
Brummend nickt er und streicht sich über seinen Dreitagebart. „Wieso bist du Samstag nicht nach Hause gekommen?"
„Als ob dich das interessiert", meine ich kurz, da es die Wahrheit ist. Er redet kaum mit mir, warum sollte es ihn also beschäftigen, wann ich daheim bin?„Jungkook, ich hab dich was gefragt."
Unbemerkt verdrehe ich meine Augen. „Ich war auf einer Party mit Jimin. Und er war das erste Mal richtig betrunken, da konnte ich ihn nicht allein lassen..."
„Mhm...", murmelt er und nickt wieder.Kurze Zeit ist es still zwischen uns. Wir beide jedoch widmen dem jeweils anderen keinen einzigen Blick, sondern starren wirr in der Gegend umher.
Doch ich merke, dass irgendwas faul ist. Irgendwas stimmt hier nicht. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Warum ist hier weit und breit kein Alkohol zu sehen? Nicht mal der Geruch, der am Freitagmorgen noch so dicht in der Luft hing, ist jetzt noch zu riechen.„Hast du getrunken?", frage ich, wonach er mich mit etwas geweiteten Augen ansieht. Doch er schüttelt den Kopf. „Nein... ich", sagt er leise, „hatte Besuch."
„Besuch?", hebe ich meine Augenbrauen überrascht und lehne mich an meine Zimmertür. „J-Ja, das... Jugendamt war da. Es geht um deine Mutter."Ich seufze.
Wie oft wir das Thema haben. Wie oft es mich tagelang wach hält. Wie oft er genau deswegen immer trinkt. Wie oft wir daran zerbrechen.
„Was wollten sie?", möchte ich wissen, doch innerlich will ich es einfach abgehakt haben. Es nervt mich. Es macht mich fertig.
„Sie strebt immer noch an dem Sorgerecht. Die Männer vom Jugendamt haben gesagt, sie würde wieder vor Gericht gehen und hätte nun mehr stichhaltige Gründe. Jungkook, sie will mich bis aufs Blut unterdrücken... Sie macht solange weiter, bis ich verliere", säuselt er voller Verzweiflung und bekommt sogar Tränen in den Augen.Was ich in solch einer Situation mache? Genau. Ich unternehme nichts. Ich nehme ihn weder in den Arm noch tröste ich ihn. Meine Mutter ist zwar eine miese Schlampe, aber er ist auch nicht besser. Er kann mich anschreien und fertig machen und nebenbei darüber trauern in welch einer Zwickmühle er feststeckt.
„Was soll ich denn machen, huh? Ich kann nichts dafür, dass es dir scheiße geht und sie mit ihrer neuen Vorzeigefamilie ein besseres Leben führt. Ja, sie soll verdammt nochmal aufhören, mich haben zu wollen. Sie hat doch ihre perfekte, kleine Tochter Yeosa und ihren reichen, perfekten Ehemann. Ich hab es satt immer wieder von ihr hören zu müssen. Aber helfen kann ich dir nicht", werde ich immer lauter und wütender.
Sie war doch diejenige die früher so besessen von Alkohol und Drogen war. Doch durch Geld und Bestechung lässt sich vieles beheben, wenn der neue Ehemann gute Kontakte hat.
„Warum hab ich überhaupt einen Sohn wie dich? So untreu und egoistisch!", zischt er und ballt seine Hände zu Fäusten. „Damit du deinen ganzen Frust und deine Aggressionen an mir auslassen kannst. Sei froh, dass ich wenigstens bei diesen Sachen kein Wort gegenüber den Beamten verliere!", meine ich voller Provokation, doch lasse meine Stimme gesenkt.
Einen Moment blickt er mich noch zornig an, ehe er aber seine Finger von seinen Handflächen befreit und mich passiv aggressiv mustert. „Geh in dein Zimmer", murrt er.
Ich aber spare mir eine weitere vermeidbare Aussage, da ich zu müde bin, um zu streiten.
Ich nicke nur monoton, öffne die Tür zu meinem Zimmer und schließe sie wieder, sobald ich reingegangen bin.Genervt stülpe ich mir das nach Schweiß und Deo riechende Hemd über den Kopf und werfe es zu Boden. Seit Samstag Abend trage ich es nun schon und habe, glaube ich, sogar damit geschlafen. Denn dies war kein wirklich auffallender Aspekt dieses Wochenendes, sondern eher der Fakt, dass Jimin und ich nun etwas am Laufen haben.
Im Moment aber beschäftigen mich wieder zu viele Dinge, die mir den Kopf zerbrechen. Schulstress, meine ach so tolle Familie, Frauen und Jimin.
Ich lerne zwar kaum für die Schule, aber dennoch bekomme ich jeden Tag von den Lehrern, meinem Vater und meinem besten Freund zu spüren, wie falsch das ist. Über Eomma möchte ich nicht nachdenken. Wenn ich sie überhaupt so nennen kann. 'Meine Mutter'. Eher meine Erzeugerin. Diesen Titel hat sie eher verdient.Ich versuche mich wirklich von all diesen Problemen abzulenken, indem ich einfach auf Partys mit wildfremden Mädchen rummache oder sogar mit der ein oder anderen Sex habe. Es beruhigt mich einfach und lässt mich diesen ganzen Scheiß vergessen. Alkohol, Drogen, toxische Freunde, die dir ein falsches Bild von Zuneigung vermitteln schaden einem.
Aber ich habe noch keine gottverdammte Person getroffen, die bedeutungslosen Sex negativ dargestellt hat.Jimin jedoch gibt mir teilweise das Gefühl, er sei nicht ganz einverstanden damit. Damit, dass ich es liebe, seine Lippen auf meinen zu spüren und damit, dass ich mit ihm schlafen möchte. Aber ich bin mir sicher, wenn wir nun öfter solche Dinge austauschen, werde ich ihn schneller unter mit stöhnen sehen, als dass mein Vater mich wieder anschreien wird.
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Meinungen zu Jungkooks Vater? Und was haltet ihr von seiner Mutter?
Mal sehen, wann Jimin endlich aufhört so versteift zu sein...
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Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}
Fanfiction» 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒕𝒆𝒍𝒍 𝒎𝒆 𝒔𝒆𝒙 𝒊𝒔 𝒐𝒏𝒍𝒚 𝒑𝒉𝒚𝒔𝒊𝒄𝒂𝒍 « Die beiden Schüler Jungkook und Jimin führen eine unzertrennliche Freundschaft und das schon seit dem Kindergarten. Jedes noch so kleine Geheimnis ist dem anderen offenbart, sodass e...