{Jungkook}
Sanft und gefühlvoll habe ich ihn an meine Brust gebettet. Ganz ruhig liegt er da, atmet gleichmäßig und sieht in die Richtung der Tür. Ich hingegen blicke aus dem Fenster, doch meine Gedanken schweifen dabei nicht davon. Nein. Stattdessen sind sie genau hier. Genau hier bei Jimin. Bei der Person, die mir am meisten bedeutet. Und ich konnte es ihm endlich sagen. So glücklich und erfüllt habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht gefühlt. Geliebt. Von der Person, zu der man nicht anders verspürt.
Himmlisch, göttlich, atemberaubend. Egal wie man es nennt, ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken und dabei ein freudiges Schmunzeln auf den Lippen zu tragen.„Jungkook, dein Herz fährt Achterbahn", flüstert Jimin niedlich, wobei er seinen Kopf so dreht, dass sein Kinn nun auf meiner entblößten Brust liegt. Ja, wir sind Beide halb nackt. Doch wir taten nichts Verwerfliches, nichts Sündhaftes.
Leicht lächle ich ihn an und fahre mit meiner Hand von seinem glatten Rücken hoch zur linken Seite seines Kopfes, wonach er sich sofort kichernd an meine Hand lehnt, wie als wäre er eine edle Katze, die eben ihren samten Körper an ein Bein schmiegen würde.
„Dann fahren wir jetzt wohl zusammen Achterbahn", schmunzle ich, da ich sein von Liebe erfülltes Herz direkt an meiner Haut pochen spüre.Schüchtern und mit rot gefärbten Wangen rutscht er höher zu mir, sodass sich unsere Nasen beinahe streifen. Lieblich sieht er auf meine Lippen hinab, was ich ihm sofort nachahme und seine plumpen, wie Pfirsich aussehende Lippen keine Sekunde später erblicke.
Ich will diese küssen. So sehr.Als hätte er nun mein Verlangen gehört, beugt er sich etwas weiter zu mir, streift somit seinen Körper erneut an meinen, wobei diese sowieso schon aneinander geschweißt wurden, und legt seinen Mund so unsagbar zag auf meinen, als wolle er mich in eine Wanne voll Federn tunken, die ein Feuerwerk in mir auslösen. Ein Feuerwerk aus Daunen. So weich fühlen sich seine Lippen an. Diese Lippen, die nur mir gehören.
Doch in dem Moment, in dem ich meinen Mund öffnen und mit der Zunge in ihn gleiten wollte, löst er sich von mir und sieht mich mit großen Augen an.
Erwartungsvoll mustere ich sein Antlitz und merke mir dabei jedes noch so kleine Detail, um mich wirklich an alles erinnern zu können, wenn uns etwas trennen sollte. Und dieses Etwas ist nicht mehr weit von uns entfernt.„Ist was?", frage ich und gleite mit meiner Hand wieder seinen Rücken hinunter, welcher nun auch gänzlich von der Decke befreit ist. „Ich sehe in deine Augen und es ist, als stünde dort etwas, was ich nicht lesen sollte", antwortet er mir rätselhaft.
Wirklich. Vorerst verstehe ich nicht, was er damit meint, doch dann durchdringt es mich schneller als Licht. Hat er mich durchschaut?„Ich...", seufze ich und bin nun bereit, es ihm zu sagen. Aber nicht alles. Das kann ich nicht, Nicht jetzt, wo doch alles so verdammt perfekt ist.
„Ich habe gestern mit Appa geredet."
Ich dachte zuerst ernsthaft, er würde sich jetzt neben mich legen, mich mit keiner Hautstelle mehr berühren oder dergleichen, um sich vollständig auf meine Worte zu konzentrieren wie ein Therapeut. Aber dies macht er nicht. Er bleibt weiterhin auf mir liegen und sieht mich so verständnisvoll an, weshalb es mir beinahe fremd vorkommt. Doch ich realisiere eben etwas. Ich sehe ihn an und realisiere, dass er nicht mehr in der Position ist, wenn es ernst wird auf Abstand zu gehen und dann zu reden. Ich verstehe nun, dass das zwischen uns jetzt keine platonische Sache mehr ist. Nicht nur Sex und dann wieder Freunde. Es ist eine Beziehung.Und er macht mir in diesem Moment klar, dass er es todernst meint.
„Warst du deswegen so komisch heute?", fragt er mich zögerlich, was ich mit einem Nicken bejahe. „Er hat sich beschwert... Wegen mir, weil ich ja nicht bei ihm bin, sondern ständig bei euch", beginne ich, muss aber immer wieder meinen Blick von ihm abwenden, da es doch etwas heikel ist, über ihn zu reden. „Aber das warst du doch schon immer?"
„Ja, aber... er war allgemein komisch, mit dem, was er gesagt hat. Er meinte auch, er würde Eomma vermissen."
Unglaubwürdig weitet Jimin seine Augen und zieht seine Brauen etwas höher. „Wie lange sind sie jetzt schon getrennt?" „Ungefähr zehn Jahre...? Ich weiß es nicht genau... Wieso?"Augenblicklich seufzt er und sieht mich bekümmert an. „Wenn man zehn Jahre einer Frau hinterher jammert und sein Leben immer noch nicht auf die Reihe bekommt, wird das die Zukunft sicher auch nicht mehr regeln können..."
„Ich weiß. Ich weiß. Hoffnung habe ich sowieso keine mehr... Hab' ich ihm auch gesagt", meine ich dann und fühle wie sich ein dunkles, schweres Gefühl in mir breit macht.„Also...", sagt Jimin, „habt ihr gestritten?" Langsam nicke ich ohne ihn anzusehen. Das kann ich einfach nicht, denn ich fühle mich, als hätte man mich jeglicher Kraft beraubt. „I-Ich war so wütend... und ich", stammle ich und versuche dabei keine Nässe in meine Augen geraten zu lassen, „w-wurde laut. Er auch. Und i-in meiner ganzen... ganzen Raserei, habe ich ihm von m-mir erzählt."
Nun sehe ich mit gläsernen Augen und bebenden Lippen in seine besorgte Mimik. „Shhh, Baby. Ist okay", versucht er mich leise zu beruhigen, spitzt seine Lippen und haucht mir darauf einen kleinen Kuss auf die Stirn. Kurz schniefe ich, ehe ich fortfahre.„N-Nein, Jimin." Eine Träne kullert meine Wange hinunter. „Ich hab ihm vom echten Jungkook erzählt. Der, der sich an jedem zweiten Mädchen vergriffen hat, seit drei Jahren keine Jungfrau mehr ist und... jetzt eine Beziehung hat... m-mit dir..."
Keinen Moment später stockt er. Er sieht mich an mit einem Blick, der Überforderung widerspiegelt. „D-Du hast dich geoutet?", fragt er mit zitternder Stimme. „Ja...", sage ich in die unheimlich bedrängende Stille.Stumm sehen wir uns für ein paar Sekunden in die Augen und ich merke, dass er keine Antwort darauf weiß, keine Reaktion.
„Er... Er ist enttäuscht von mir. Er... er hat mir gedroht...", meine ich dann und setze mich etwas auf, weswegen Jimin dies auch tun muss. „Warum genau?"
„Weil ich eine Hure bin..."
„Sag das nicht."
„Dann sag mir, was bin ich?!", frage ich provozierend mit erhobener Stimme und wünschte sogleich ich hätte das nicht getan. Ich wünschte, ich müsste dieses vor Angst zuckende Wesen nun nicht vor mir haben, wie es mich ansieht. So wie ich Appa früher angesehen habe, als er kurz davor war wieder einmal die Hand auszustrecken.„Jimin, t-tut mir leid, i-ich..."
Schluckend mustert er mich. „Schon okay."
„Ich wollte nicht ausfällig werden, e-es-"
„Jungkook, es ist okay." Starr und ernst blickt er mir in die Augen und legt seine Hände auf meine. Schwer atmend erwidere ich den Blickkontakt und schäme mich für meinen Ton. Nicht vor ihm. Nicht vor meinem Engel. Nie wieder. „Du bist keine Hure. Du bist mein Freund, mein fester und ich würde dich niemals anlügen. Es war einfach deine Art so mit Sachen umzugehen. Aber ich bin jetzt da, ja? Du hast mich und kannst den alten Jungkook jetzt hinter dir lassen. Dein Vater weiß nicht, wer du bist und was gut für dich ist. Ich schon. Weil ich dich kenne und dich verdammt nochmal liebe."Tränen sammeln sich bereits an seiner Wasserlinie, während ich nur leer in seine feuchten Augen sehe. „Ich liebe dich auch, Jimin", flüstere ich darauf und werde eilends in seine Arme gezogen, wobei sich seine rechte Hand in mein Haar vergräbt.
Ich versuche dem zu glauben. Ich versuche zu glauben, dass ich kein Arschloch bin, dass ich ein besserer Mensch bin. Aber die einzige Person, die mir das Gefühl gibt, ist bald Kilometer von mir entfernt. Also bald nicht mehr bei mir. Und dieses bald macht mir Angst, denn es wird mich zerstören. Ihn nicht mehr in den Armen halten zu können, ihn nicht mehr küssen oder berühren zu können. In keinem Universum möchte ich das je durchmachen. Nicht, wenn wir noch ein Paar sind.
~~~
Was Jungkook wohl damit meint?
Und da ich neun Tage verschollen war, möchte ich mich kurz entschuldigen. Ich hatte Corona von der wahrscheinlich schlechtesten Sorte haha, deswegen hab ich mich einfach nicht fit gefühlt, um zu schreiben.
Aber jetzt bin ich zurück mit einem Kapitel, dass in meinen Augen eines meiner besten in meiner Autorenlaufbahn ist !!
Deswegen hoffe ich, dass es euch gefallen hat <3
DU LIEST GERADE
Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}
Fanfiction» 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒕𝒆𝒍𝒍 𝒎𝒆 𝒔𝒆𝒙 𝒊𝒔 𝒐𝒏𝒍𝒚 𝒑𝒉𝒚𝒔𝒊𝒄𝒂𝒍 « Die beiden Schüler Jungkook und Jimin führen eine unzertrennliche Freundschaft und das schon seit dem Kindergarten. Jedes noch so kleine Geheimnis ist dem anderen offenbart, sodass e...