Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}

⇴68/make up

{Jimin}

Noch eine kurze Zeit stehe ich verletzt inmitten des Zimmers. Ich denke darüber nach, wie ich das regeln könnte. Wie ich es klären könnte. Aber nur ein trostloses Seufzen verlässt meinen Mund.
Angeschlagen gehe ich zu meiner Tasche und hole den Anzug heraus, den wir, Jungkook und ich, zusammen gekauft haben.

Der Tag, an dem wir sicher ziemlich viel Geld aus dem Fenster geworfen haben, war auch einer wie heute. Ein Tag, an dem einfach alles perfekt war. Wir aßen danach nämlich noch Eis, waren im Kino und spazierten durch die Stadt. Auch die Sonne schien die ganze Zeit. Ich war an diesem Tag so verliebt. Ich fühlte mich ihm näher als sonst. Es war magisch. Bezaubernd.

Ich weiß noch ganz genau, wie ich ihm den Anzug in dem Laden präsentiert habe. Ich ging aus der Kabine und habe mich noch nie im Leben so schick gefühlt. Und das bestätigte Jungkook mir an dem Tag auch. Er bekam seinen Blick nämlich nicht mehr von mir. Er starrte mich einfach mit offenem Mund an, sodass er beinahe zu sabbern drohte. Er kam auf mich zu und starrte. Starrte weiter und ich wurde rot. Er war hin und weg. Wie verzaubert.

Ja, so war es. Doch jetzt musste wieder alles eskalieren. Es sind immer nur Kleinigkeiten, die uns zum Streiten bringen. Wir provozieren uns gegenseitig und dann platzt alles. Ich hasse es. Wirklich. Ich hasse es. Ich hasse es so sehr, dass ich am liebsten schreien möchte. Denn es passiert so oft. So oft geraten wir aneinander und meistens immer wegen demselben Thema. Ich hasse es.

Nachdenklich fahre ich über den schwarzen Stoff der gefalteten Kleidung in meiner Hand. Ich bin sauer. Ja, sehr sogar. Aber ich zeige es nicht. Ich will erwachsen wirken. Deswegen lasse ich das jetzt einfach. Ich höre einfach auf, darüber nachzudenken und rede dann mit ihm. Ja. Das ist das Beste.

Langsam wende ich mich von der Tasche und lege die Kleidung aufs Bett. Seufzend betrachte ich die Sachen vor mir, ehe ich mich ausziehe.
Zuerst das Hemd, dann die Hose und zu guter Letzt das Jackett. Monoton sehe ich in den Spiegel und mustere mich. Das Jackett ist an der Taille etwas eng genäht, der Kragen ist schmal. Wieder kommen mir die Erinnerungen, wie Jungkook mich angesehen hat.
Mein Herz beginnt zu rasen, als ich mir vorstelle, wie er mich jetzt wieder in dem Anzug erblicken würde. Wird er genauso überwältigt sein wie damals?

Und ehe ich, weiter darüber nachdenken kann, öffnet sich die Tür zum Badezimmer. Jungkook tritt heraus, er trägt seinen Anzug. Elegant schmiegt sich der Stoff an seinen Körper, während eine Fliege seinen Hals umschließt.
Wie vorhergesagt, fängt meine Wenigkeit sofort seinen Blick. Kurz sieht er mich starr an und muss merklich schlucken. Dann wandert sein Blick in meine Augen, worauf ich in meiner Haltung anspanne. Er sieht mich so düster, aber auch so geheimnisvoll an, weshalb ich gar nicht ausmachen kann, was er da eben denkt.

„Wir sollten reden, Jungkook", sage ich aber dann und verbessere meine Position. Stumm nickt er und bleibt einfach dort vor der Tür stehen. Überlegend atme ich tief ein und aus, ehe ich mich ihm ein wenig nähere, jedoch nur so, dass noch ein ziemlich großer Abstand zwischen uns ist.
„Ich ... Ich will einfach eine normale Beziehung", fange ich mit einer Schwere auf meiner Brust an, die mich beinahe zu Boden zieht. Er sagt nichts und sieht unbestimmt zu mir.
„Ich will Tage, an denen wir einfach zusammen etwas machen können, ohne bestimmte Dinge zu tun. Denn ich bin einfach nicht der Mensch für sowas", gestehe ich und warte nun mit stechendem Kopf und angehaltenem Atem, bis er mir antwortet.

„Mhm", brummt er, „ich will auch vieles, Jimin."
Ist das sein Ernst? Ist das jetzt wirklich sein Ernst?

„Aber ich bin einfach anders, wenn es um sowas geht. Ich brauche das. Ich brauche das von dir ...", murmelt er, doch ich sehe ihn einfach fassungslos an.
„Verstehst du mich nicht? Hörst du mir überhaupt zu?", sage ich und werde wieder etwas lauter, da ich es einfach nicht glauben kann, was er da eben gesagt hat.