⇴60/offspring

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{Jimin}

Nach langem Zögern und dem Hinauskitzeln der Stille, sage ich kleinlich und nervös: „Ich geh kurz ins Bad... Ja?" Und sofort nickt er schmunzelnd und scheint zu verstehen, wieso.
„Ich ziehe mich währenddessen an...", meint er und löst sich von mir.
Schnell nehme ich mir frische Sachen aus meinem Schrank und husche mit leisen Schritten ins Badezimmer, mit der Hoffnung von niemandem erspäht zu werden. Dies gelingt mir gottseidank auch problemlos, weshalb ich auch gleich den Schlüssel im Schloss umdrehe, damit auch wirklich niemand reinkommt.

Ich seufze. Aber nicht, weil mir alles zu Kopf steht, sondern weil ich voll und ganz in diesen Jungen verknallt bin. Er ist so süß, sanft und zärtlich. Es bringt mich um, ihm jedes mal in die Augen zu sehen und zu spüren, wie sehr er eigentlich für mich fühlt. Trotzdem ist da diese Angst. Diese Angst, die an dem Vertrauen in unserer Beziehung nagt.
Ich will mich jetzt aber nicht von diesen Gedanken runtermachen lassen.
Ich sollte einfach an die schönen Dinge denken, die mich und Jungkook verbinden und nicht die Dinge, die sich unterhalb der Gürtellinie abspielen.

In weiteren Traumwelten bei ihm, wasche ich mich zügig und ziehe mir darauf meine frischen Sachen über. Eine graue Jogginghose, die locker an meiner Hüfte hängt, ziert meine Beine, wobei ein schwarzer Pulli den Jungkook mir mal gegeben hat, meinen Oberkörper bedeckt. Dieser ist aber ziemlich groß, weshalb man meinen könnte, ich würde in dem Kleidungsstück beinahe untergehen.
Schmunzelnd betrachte ich mich im Spiegel. Die zerzausten Haare auf meinen Kopf beginne ich dabei zu kämmen, während mir auffällt, dass die blonde Farbe langsam verblasst und der Ansatz bereits dunkel geworden ist. Ich überlege schon lange, die Farbe raus wachsen zu lassen und zu warten, bis sie wieder schwarz werden, doch ich finde mich ausgesprochen hübsch und gut aussehend mit solch hellem Haar, weshalb ich wahrscheinlich nochmal darüber nachdenken werde, sie mir nicht doch nachfärben zu lassen.

Nachdem meine Haare aber wieder ihre Gleichmäßigkeit erhielten, mustere ich meinen Hals und streiche vorsichtig mit meinen Fingern über die violett angelaufenen Stellen. Es sind zwar nur zwei Stück, jedoch sind Beide ziemlich groß und besitzen dazu noch tiefdunkle Farben. Man könnte fast meinen, jemand habe mir brutal weh getan.
Doch wenn ich an die Momente zurückdenke, wo diese gemacht wurden, fängt keine Sekunde später mein Bauch an zu kribbeln. Sofort röten sich auch meine Wangen, weshalb ich peinlich berührt von meinem Spiegelbild wegsehe und die Badtür aufsperre. Leise gehe ich hinaus, mache das Licht aus und begebe mich zurück zu meinem Zimmer.

Ich mache aber nur die Tür auf, die angelehnt war, bleibe somit im Rahmen stehen und finde sogleich ihn auf meinem Bett liegen, das Handy in seinen Händen haltend. Schmunzelnd betrachte ich seine mysteriöse Gestalt, schmiege meinen Kopf an das Holz des Türrahmens und schmunzle, während meine Wangen vor Hitze glühen.
„Willst du nicht reinkommen?", fragt er dann plötzlich und scheint mich wirklich bemerkt zu haben. Schüchtern beiß ich mir auf die Unterlippe, worauf er erwartungsvoll zu mir sieht.
Es herrscht Stille in den Räumen, doch sie ist ganz anders, als die, die ich zuvor wahrnahm. Sie ist aufregend, aber doch fühle ich mich so unglaublich wohl in dieser. Sie ist so neu.

Doch als ich dann einen Schritt in mein Zimmer wage, durchbricht die gedämpfte Stimme meiner Mutter die Ruhe. „Kinder! Essen!", ertönt es aus der Küche.
Aber anstatt Vorfreude auf das Abendessen zu haben, fängt mein Herz an panisch zu rasen, während ich geschockt meinen Blick auf meinen Freund richte. „Meine Eltern sind doch da..."
Aufgebraust zieht er die Luft ein, steht auf und kommt mit zusammengepressten Lippen auf mich zu. Mit großen Augen sehe ich ihn an mit einem Blick, der ihn fragt, was wir denn jetzt tun sollen. „Wird schon nicht so schlimm sein", meint er dann, ich aber sehe ihn nur provozierend an. „Klar. Nicht so, als hättest du mich gegen diese alte Tür genagelt, ich dir einen geblasen und wir hatten beinahe Sex!", zische ich und reiße meine Augenbrauen in die Höhe.

Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt