Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}

⇴55/accomplished

{Jimin}

„Sorry, ich berichte nur das, was ich gehört habe", grinst Kira und wirft einen vielsagenden Blick zu ihrem Verlobten, ehe ihre Augen verschmitzt zu mir und Jungkook wandern, was mich noch unsicherer fühlen lässt.
Es kam nämlich alles so plötzlich. Mein Outing, die überraschend positive Reaktion meines Vaters, Kira...
Ich sollte froh sein, dass sie es so aufnehmen, aber müssen sie jetzt Witze darüber machen? Und muss ausgerechnet Jungkook noch darüber lachen? Verdammt! Das Alles ist doch Privatsache. Es soll sie wirklich nicht interessieren, wie oft, wann, wo oder wie lange, es schon zwischen mir und Jungkook funkt. Deswegen war ich auch so beklemmt und ängstlich wegen der ganzen Sache. Es hat niemanden was anzugehen.
Und jetzt bereue ich es. Ich bereue, dass ich Taehyung davon erzählt habe.

Wie kann ich auch nur so dumm sein? Aber war es nicht sowieso klar, dass ich mich mit der Zeit verplappern würde?
Das liegt alles nur an mir, an meiner Naivität. Fast zwei Jahre konnte ich es für mich behalten. Zwei Jahre!
Und jetzt wird über unser... Liebesleben gelacht? Und er lacht auch?

Sie haben sich langsam beruhigt, nur meine Mutter scheint das noch nicht ganz verarbeitet zu haben. So sieht sie mich nämlich an. Mit einem unwissenden, fragenden, ungläubigem Blick. Ich jedoch weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Scheint es okay für sie, dass ich schwul bin? Oder hat sie was dagegen? Ich weiß es nicht und ich kann es auch nicht aus ihrem Blick herauslesen, so sehr ich auch will.
Doch nun spüre ich erneut seine Hand auf mir, wie sie über meinen Rücken schlendert und mich versucht aufzumuntern. Er hat es bemerkt, dass mir nicht ganz wohl bei der Sache ist. Natürlich hat er es bemerkt. Er kennt mich besser als jeden anderen. Selbst meine Eltern wissen nicht so viel über mich, wie er es tut. Ich bin mir zudem auch sicher, dass Taehyung, meine Eltern und Kira nicht wissen, was gerade in mir vorgeht. Klar, stellt man sich dann die Frage, wie es Jungkook wissen kann. Aber ich spüre es einfach, wenn er mich versteht. Ich spüre es, wenn er mir seine ganze Aufmerksamkeit und Zuneigung schenkt. Und dies schon Ewigkeiten. Allein eine Berührung reicht aus, um das Alles wahrzunehmen, was er mir gegenüber fühlt und mir geben will.

„Aber hey! Wenigstens bist du jetzt diese Last von deinen Schultern los", meint Kira lächelnd und sieht mich auch so an. Sie weiß nicht, was das aber jetzt in mir auslöst. Die halbe Schule weiß es, meine Familie weiß es... Ein unheimlicher Druck baut sich in mir auf, der mich auf jeder Ebene so elend fühlen lässt.
Ich nicke ihre Aussage mit einem gekonnten gefälschten Schmunzeln ab.
Er aber wirkt plötzlich besorgt. Okay, vielleicht gibt es doch Nachteile daran, dass eine Person einen allein mit einem Blick auswendig zu kennen vermag.

„Jimin...", erhellt aber auf einmal wieder die Stimme meiner Mutter den Raum. „Wie... bist du darauf gekommen, dass du schwul bist?"
Ich stocke, denn ein Kloß scheint sich in meinem Hals zu bilden und etwas schnürt mir gewaltig fest die Luft ab.
„Ich...", fange ich an, doch muss mich Gedanklich erstmal zu dieser Frage sammeln.
Wie bin ich darauf gekommen?
Taemin. Ja. Klar.
Aber wie soll ich das denn meiner Mutter erklären, dass ich mich in einen Fuck-Boy verliebt habe und mich nach einer Affäre mit meinem besten Freund von ihm vögeln gelassen habe?
Ist das überhaupt erwähnenswert?
Meine Gedanken geben mir keine Ruhe mit diesen ganzen Fragen, die ich mir eben selbst stelle. Und diese Stille. Diese verfluchte Stille, die voller Erwartungen geprägt ist. Sie bringt mich um.

„Du... musst mir das nicht jetzt erklären, also...", meint sie nun, doch ich schüttle den Kopf. Ich will es jetzt klären. Ich will jetzt alles von meiner Seele reden.
„Ist schon gut...", sage ich ruhig und versuche dabei etwas gelassen zu wirken, woraufhin sie ein sanftes Lächeln auf den Lippen trägt.
„I-Ich... A-Also... War da so in einen Jungen verliebt-"
„Jungkook!", unterbricht mich Kira plötzlich von der Seite, doch ich weise ihre Aussage mit einer Handbewegung ab. „Nein... Jemand anderes..."
Nun ist ihre Mimik geschmückt von Unsicherheit, aber auch Überraschung.
„Ein Junge auf unserer Schule... E-Er ist eine Klasse über uns. Somit hat alles angefangen. Ich... h-habe gemerkt, dass mir an Mädchen nichts liegt... i-ich... mag Frauen, ja, aber ich spüre eh- keinerlei A-Anziehung", bringe ich gerade noch so stotternd über meine Lippen und hoffe, das ist Antwort genug. Ein verstehendes Nicken und ein schief schmunzelndes Gesicht meiner Mutter verrät mir, dass es so ist.

„Es ist okay, Jimin. Und auch Jungkook. Ich weiß zwar nicht wie euch das Schicksal zu sowas gebracht hat und ehrlich, das müssen wir auch nicht wissen", meint nun mein Vater. „Aber ihr könnt euch sicher sein, dass wir kein Problem damit haben. Sicher ist es etwas neu für uns und... naja, anders, aber deswegen verurteilen wir euch nicht..."
Ich lächle dankend, traue mich jedoch nicht etwas dazu zu sagen.
„Aber ich bin nicht schwul...", kommt es plötzlich von Jungkook, weshalb sich der ganze Tisch erschrocken zu ihm dreht und mein Herz mit einem weiteren Stich geprägt ist.
Was?!
„Bei Gott, was hast du genommen?!", beschwert sich Kira lautstark, worauf Jungkook aber nur zu lachen beginnt. „Oh mein Gott, das war ein Scherz!", lacht er und hebt seine Hände unschuldig nach oben.
„Ein Scherz?!", zische ich fassungslos und boxe ihm in die Schulter. „Mach noch einmal einen Scherz darüber und deine Eier machen Bekanntschaft mit einer Schere, klar?!"

Schockiert reißt er seine Augen auf. „Okay, okay! Chill, Mann."
Ich schnaufe dabei einfach wütend und auch wenn ich weiß, dass mich niemand mit meinem wütenden Gesicht ernst nehmen kann, lass ich es mir ansehen.
Ein Lachen ist wieder von den anderen zu hören, da sie das natürlich unfassbar witzig finden, dass Jungkook diesen Witz gerissen hat.
„Ach, komm schon...", meint Kira und grinst mich an. Ich aber fühle mich einfach nur fehl am Platz, weshalb ich keine Reaktion von mir gebe.
„Wollt... ihr zurück ins Zimmer? Ich meine... es ist sicher nicht einfach gewesen, uns das zu sagen, oder Jimin?", schlägt mein Vater vor, wobei ich meine Lippen aufeinander presse.

„Ich denke, das wäre gut... Oder?", höre ich nun seine Stimme und spüre sogleich reine Zufriedenheit in meiner Brust, weshalb ich zu ihm sehe, in seine Augen blicke und nicke.
„Gut...", schmunzelt er und guckt dann zu den anderen, während seine Hände schon an mir liegen. „Danke fürs Essen, Mrs Park."
Meine Mutter lächelt daraufhin, wonach wir aufstehen und uns zurück in mein Zimmer begeben.

Dort angekommen schmeiße ich mich mit den Nerven am Ende auf mein Bett und lasse ein anstrengendes Stöhnen aus mir. Dabei setzt sich Jungkook neben mich und streicht mir behutsam über den Rücken. „Das hast du toll gemacht, Baby."
Ich seufze nur. „Ich fühle mich aber nicht so..."
„Ja... ich weiß...", murmelt er, „Tut mir leid, dass ich-"
„Nein, ist schon gut. Du bist halt so... Aber trotzdem hättet ihr nicht lachen sollen..."
Entschuldigend und verständnisvoll nickt er. „Es war ja nicht so gemeint."
„Trotzdem!", protestiere ich nun mit einem Schmollgesicht und sehe hoch in seine Augen, wodurch er sich ein Grinsen nicht verkneifen kann.
„Du weißt, dass du unfassbar süß aussiehst, wenn du wütend bist?", lacht er leicht fragend. „Ja...", presse ich aus meinen Lippen hervor, drehe mich jedoch um, sodass mein Rücken nun zu ihm zeigt.

„Was soll das jetzt?", fragt er gespielt deprimiert und legt sich hinter mich, woraufhin er seinen Arm um mich schlingt. „Ich ignoriere dich jetzt."
„Das funktioniert ja blendend", kichert er und streicht sanft mit der Hand über meinen Arm. „Ja, tut es!"
Wieder lacht er leicht, wobei ich mich selbst kaum ernst nehmen kann. „Ach, Jimin...", haucht er verliebt und küsst meinen Nacken, weshalb sich eine Gänsehaut meinen Rücken hinunter bahnt, da auch sein Atem an den kleinen Härchen dort kitzelt. 

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Hab wieder Motivation gefunden und endlich wieder ein Kapitel mit Spaß und Ehrgeiz geschrieben und nicht zwanghaft hihi

Was wohl zwischen Jungkook und Jimin noch so Aufregendes passiert...