Little Love

39. Morgenmuffel

7.34 Uhr.

Es war viel zu früh zum Aufstehen.

Allerdings sah das Niall ganz anders.

Er hüpfte gut gelaunt aus dem Bett und versuchte mich irgendwelchen Mitteln aus dem Bett zu bekommen, jedoch wehrte ich mich strikt und vergrub mein Gesicht mehr in mein kuscheliges Kissen.

Ich war ein Morgenmensch, ich weiß.

...nicht.

Mit mir den Morgen zu verbringen oder mich zu einer ungünstigen Zeit zu wecken, war definitiv - und das meine ich auch so - eine der schlechtesten Erfahrungen, die man erleben konnte.

Es ist, als würde man die Höhle des Löwen betreten und versuchen wollen, ihm sein Fleisch wegzunehmen.

Tot ist man so oder so.

Aber Niall war ja so lebensmüde und hatte sich in die Höhle des Löwens gewagt, nur mit dem Unterschied, dass ich ihn deshalb niemals umbringen würde.

So ein Mensch war ich nicht.

Schon seit zehn Minuten versuchte er - erfolglos - mich aus dem Bett zu kriegen.

„Och, komm schon!"

Ich würde wetten, dass er jetzt seinen allerbesten Welpenblick aufgesetzt hatte, aber da ich die Augen geschlossen hatte, konnte ich ihn ja schlecht sehen. Ich wäre sowieso dabei zerflossen wie ein Stück flüssige Schokolade.

Ich schüttelte meinen Kopf.

Nicht einmal in tausend Jahren kriegst du mich aus diesem Bett. Dafür war es viel zu kuschelig und ultra bequem.

Schade nur, dass du auch mal essen musst, deine anderen Bedürfnisse befriedigen musst, Training hast, an Wettkämpfen teilnimmst..., zählte meine innere Stimme auf und runzelte ihre nicht existierende Stirn.

Ach, halt doch die Klappe...

Würde ich ja gerne, aber du zwingst mich dazu auf dich einzureden. Es dient nur zu deinem Besten.

Sie fing an zu lachen, was mich unwillkürlich zum Seufzen brachte.

Sie hatte doch schon nicht mehr alle, musste sie mich damit auch noch unbedingt anstecken?

„Bitte! Ich hab Hunger..."

Sein Ernst?!

Und deswegen machte er jetzt diesen Aufstand?

Er konnte doch auch gut alleine zu der Cafeteria gehen, da musste ich nicht unbedingt mit! Den Weg würde er sich auch - irgendwie - zurechtfinden können.

Ihr seht, ich hatte eine Bombenlaune.

Wie sehr meine Laune doch bestätigte, dass ich absolut kein Morgenmensch war...

„Du kannst auch alleine dahin gehen...", murmelte ich meine Gedanken laut und seufzte (mal wieder).

„Ich will da aber nicht alleine sein..."

„Da sind auch noch Sean, Haley, Jam, Jessie und noch ganz viele andere Leute. Alleine wirst du auf jeden Fall nicht sein", erwiderte ich und drehte meinen Kopf in seine Richtung.

Niall hatte sich auf die Bettkante gesetzt und sah mich immer noch mit diesem zuckersüßen Welpenblick an.

Ich floss im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Stück flüssige Schokolade.

Wieso hatte ich das nur gewusst? Und wieso hatte ich auch ausgerechnet mitten in seine Augen geschaut? Kein Wunder, dass ich jetzt nachgab!

„Okay...nur noch fünf...Minuten..."

Ich ließ meinen Kopf wieder ins Kissen sinken und atmete einmal tief aus.

Hätte mir jemand gesagt, dass ich hätte lieber früher aufgestanden wäre und dieses „Unterfangen" hätte verhindern können, hätte ich das getan. Aber so hatte ich ja keine Ahnung...

Die Matratze hob sich wieder - ein Zeichen dafür, dass Niall vom Bett aufgestanden war.

Jedoch hätte ich nie im Leben daran gedacht, dass er sein „...und wenn ich dich aus dem Bett ziehen muss, damit du endlich aufstehst" in die Tat umsetzen würde.

Ich gab ein erschrockenes „AHH!" von mir als er mich doch Tatsache aus dem Bett zog und Richtung Bad schleifte.

Wenn ich nachher deswegen blaue Flecke habe, werde ich mich an ihm rächen.

Aber sowas von!

„Niall...Lass. Mich. Aufstehen. Bitte!"

„Jetzt sind wir sowieso im Bad. Ich hab doch gesagt, dass ich alles ernst meine. Und jetzt beeil dich! Ich hab immer noch Hunger!", gab der kleine Ire gequält von sich und half mir auf die Beine.

Dann sollte er sich einen begehbaren Kühlschrank in seinem Körper einbauen, damit er zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas Essbares dabei hat, scherzte sie.

In Windeseile putzte ich mir meine Zähne, kämmte meine Haare, die ich jedoch zu einem unordentlichen Dutt zusammenband und unter Niall's IRISH LOVE-Mütze versteckte, und zog mich eben schnell um.

Zum Schluss hüpfte ich in meine schwarzen Vans und gähnte noch einmal ausgiebig als ich aus dem Bad trat.

Niall hatte sich schon perfekt getarnt.

Okay, nein, tarnen ist etwas anderes.

Er hatte sich lediglich anders angezogen.

Ist doch auch egal, erwiderte meine innere Stimme genervt und rollte mit den Augen.

...und noch einer, der genauso wie ich kein hyperaktiver Morgenmensch war.

„Noch langsamer hättest du aber nicht sein können, oder?", neckte mich mein Freund und hielt sich die Arme auf den Bauch vor Lachen.

„Ich bin ja auch nicht wie du ein Junge, die sich eben die Zahnbürste in den Mund stecken, die Haare schnell nach oben gelen, damit niemand sieht, dass die überhaupt nicht gekämmt sind, und sich irgendwelche Gammel-Klamotten anziehen", erwiderte ich grummelnd und schlürfte vor ihm aus dem Zimmer.

Niall machte sich einen Spaß daraus, mich den ganzen Weg zur Kantine zur ärgern, und ich war auch noch so blöd und fiel darauf rein. Daraufhin war ich dann so schlecht gelaunt, dass ich bei jedem Kommentar bissiger und bissiger wurde.

Aber Niall wäre nicht Niall, wenn er sich davon einschüchtern lassen würde.

„Schlecht drauf, kleines Laylinchen?"

Er fing wieder an zu lachen und hielt mir die Tür auf.

„Arsch", murmelte ich und machte mich mit stapfenden Schritten auf den Weg zum Buffet. Ich konnte ihn hinter mir lachen hören.

Also, ich muss ja schon sagen. Dein irischer Freund da hinter dir versteht was von Humor.

Schön, dass du mich so sehr unterstützt, gab ich sarkastisch zurück.

Besser konnte es ja nicht mehr werden...

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...danke für's Lesen ;D

Ich hab mal eine Frage: Kommen euch die Kapitel auch so unendlich kurz vor? Mir zumindest schon...Und falls sie euch so kurz vorkommen, sollen sie noch länger werden oder so bleiben, wie sie momentan sind??? Ich bitte um eure ehrliche Meinung! /:

Lg Lovestory3108

[23. April 2014]