11. Krankenhausbesuch

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Ich wartete noch kurz auf Niall, der im Schnee saß und mit den Scharnieren seines Snowboards. Denn die wollten nicht so funktionieren wie Niall es wollte.

,,Soll ich dir helfen?"

,,Nene, klappt schon...", erwiderte er und zog die Schaniere enger. ,,So... Jetzt können wir."

Ich nahm meine Stöcke in die Hand und fuhr langsam los. Im Gegenteil zu Niall, der sofort beim ersten Mal die Piste hinabsauste. Ich schüttelte nur den Kopf und fuhr ihm langsam hinterher. Er wartete sogar nicht mal auf mich, er stand vor dem Lift und schaute zufrieden zu mir hoch.

,,Schneller geht's nicht mehr, oder?", neckte ich ihn und lachte.

,,Schneller geht's immer!"

Er verschränkte die Arme und sah mich wissend an.

,,Ohne, dass du einen Unfall baust?"

,,Das kann niemand sagen. Aber ich baue-"

Dann war er auf einmal weg. Verwundert sah ich mich um und bemerkte, dass alle anderen anwesenden Personen in eine Richtung starrten. Ich schnallte mir die Skier ab und eilte um das kleine Skihäuschen. Mitten im Schnee - ich hätte Niall und den Mann fast gar nicht erkannt - lagen sie dann, Niall hielt sich mit einem schmerzverzogenen Gesicht seinen Fuß, während der Mann sich wieder aufrappelte und meinem Freund keine Beachtung schenkte.

,,Alles okay?", fragte ich ihn besorgt und hockte mich vor ihm hin.

,,Mein Knöchel tut ein bisschen weh." Er warf dem Mann einen wütenden Blick zu. ,,Hab ich alles diesem Vollidioten zu verdanken", knurrte er.

,,Tut mir leid! War nicht extra!", entschuldigte sich der Mann sofort, aber es sah nicht so aus, als ob es ihm WIRKLICH leid tun würde. Ich meinte sogar, die Ansätze eines schadenfreudigen Lächelns zu erkennen.

,,Wenn Sie nicht ordentlich fahren können, dann sollten Sie erst recht nicht fahren", knurrte Niall weiter. Er versuchte, aufzustehen, aber jeder Versuch misslang.

,,Warte, ich sag dem Typen im Skihäuschen Bescheid, dass er uns nach oben fahren soll und dann bringen wir dich und Krankenhaus", meinte ich und hielt ihn davon ab, nocheinmal aufzustehen.

,,Woanders kann ich sowieso nicht hin..."

Ich drehte mich um und ging zu diesem Typen im Skihäuschen und erklärte ihm die Situation. Er schien nett zu sein, denn er bot sogar selber an, uns nach oben zu fahren und sein Kollege würde sich derweil um den Lift kümmern. Mir vereinten Keäften hielten wir Niall auf den Anhänger des Schneescooters und schnallten ihn fest.

,,Ich kann mich doch festhalten!"

,,Das ist steiler als es aussieht", erwiderte der Typ jedoch und fuhr los. Ich hatte vorher noch Niall's Snowboard und meine Skier plus Stöcke ebenfalls auf den Anhänger verfrachtet.

,,Ich hasse Krankenhäuser..."

,,Da musst du jetzt wohl oder übel durch, mein Lieber", entgegnete ich und lachte. Niall gefiel das alles ganz und gar nicht. Er zog eine dunkle Miene auf und verschränkte die Arme. Oben angekommen wartete schon ein Krankenwagen, keine Ahnung wie er so schnell gekommen war, und wollte uns ins Krankenhaus verfrachten. Niall wurde auf die Trage gesetzt und ihm eine Decke übergelegt, während ich auf der 'Bank' neben ihm Platz nahm.

,,Irgendwie ist das unbequem...", kam es von Niall, nachdem die zwei Türen des Wagens geschlossen wurden und der Sanitäter vorne am Steuer saß und losfuhr.

,,Ist ja auch eine Trage und nicht jede Trage ist bequem."

,,Liam hat eine, für's Zelten, und die ist ultra bequem!!!"

Little LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt