7. Moment

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,,Ist das kalt!", stotterte ich vor Kälte. Ich spürte schon meine Finger nicht mehr. Niall öffnete die Haustüre, er hatte natürlich an seine Handschuhe gedacht, aber ich war ja zu doof und hatte sie hier vergessen, und trat ein. Es war schön warm drinnen.

,,Gib mal deine Hände her", forderte Niall mich auf und kickte die Tür mit dem Fuß ins Schloss. Ich hielt ihm meine fast abgefrorenen Hände hin. Er nahm sie zwischen seine und rieb erst einmal kräftig. Es war für mich ein Wunder, dass seine Hände noch immer so heiß waren. Ihm schien auch nicht kalt zu sein oder irgendwas in der Art, seine Hände waren wohlig warm.

,,Besser?", fragte er nach einer Weile.

,,Ein wenig."

,,Gut, dann gehst du jetzt mal schön heiß duschen. Danach wird dir nicht mehr kalt sein."

,,Okay..." Ich drehte mich und ging Richtung Treppe. Kurz davor blieb ich stehen und drehte mich noch einmal zu Niall um.

,,Niall?"

,,Ja?"

,,Ich liebe dich."

,,Ich liebe dich auch." Er lächelte mich zarghaft an. Dann ging ich endgültig die Treppen hoch um mich zu duschen. Das heiße Wasser brannte wie diese Steine bei der Massage auf meiner Haut. Kurz darauf wurde die Tür aufgemacht, Niall kam rein um sich irgendetwas zu suchen. Dabei mied er aber den Blick zu mir.

Hat der etwa noch nie ne nackte Frau gesehen?!, fragte meine innere Stimme herablassend und verschränkte ihre nicht exestierenden Arme vor ihre nicht exestierenden Brust.

Ich musste daraufhin ein wenig lachen. Niall war schon einer. Ihm war es anscheinend peinlich ins Bad zu kommen, während seine eigene Freundin duschte. Hach....

Deswegen öffnete ich die Duschtüren ein Stückchen und packte Niall an seinem Kragen. Er stand mit dem Rücken zu mir und merkte gar nicht, was mit ihm geschah. Ich kicherte wieder, seine Haare wurden nass genauso wie seine Klamotten. Ich verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken und küsste ihn.

Niall erwiderte den Kuss sofort und legte seine Arme um meine Taille. Mein ganzer Körper kribbelte, besonderes die Stelle, wo Niall's Arm meinen Körper berührte.

Habt ihr schon einmal so stark für einen Jungen gefühlt? Erinnert ihr euch noch als ich ihm damals die Zür geöffnet hatte und er mir total überwichtig vorkam? Wo ich gedacht hatte, dass ich ihn nicht leiden könnte?

Gerade als ich mich mit meinem Frühstück ins Wohnzimmer setzten wollte, klingelte es an der Haustür. Seufzend stellte ich die Schüssel auf den teuren Glastisch und öffnete die Haustür. Vor mir stand ein junger Mann, so ungefähr 20 Jahre alt, mit blonden Haaren und Sonnenbrille auf dem Gesicht.

,,Ist Simon da?", fragte er anstatt mich zu grüßen. ,,Nein, er ist in sein Büro gefahren", erwiderte ich patzig. Der Typ war ja irgendwie unsympathisch.

,,Kannst du ihm das hier geben? Sag, es ist von einem Mr. Horan."

Er drückte mir einen Briefumschlaf in die Hand und wandte mir den Rücken zu und verschwand. Wer war denn das?! Jedenfalls einer, den ich von nun an nicht leiden konnte. Achselzuckend ließ ich die Haustür ins Schloss krachen und schmiss den Briefumschlag mit der Aufschrift 'Tour' auf den Tisch und aß nun endlich mein Frühstück.

Und jetzt war er hier. Wir waren zusammen. Es gab keinen Harry mehr, der uns unsere Beziehung kaputt machen wollte. Kein Harry, der Niall einen verpasste, weil er mich auch liebte und sich Harry zur Wehr gesetzt hatte. Niall hatte mich vor Harry geschützt.

,,Du musst dich überhaupt nicht entscheiden!"

,,Oh doch. Das muss ich. Seit ihr mich kennt, ist Harry nicht mehr wirklich dein bester Freund. Und ich wollte niemals, dass eure Freundschaft kaputt geht!"

,,Layla, sieh mich an." Ich starrte stur aus dem Fenster. Ich konnte ihn nicht ansehen. Ich war einfach nicht stark genug dafür. Dafür wurde ich von zwei Fingern in seine Richtung geschoben, sodass ich ihm in die Augen blicken musste.

,,Du bist an nichts Schuld. Das war allein meine Entscheidung. Allein meine. Ich bin derjenige, der an allem Schuld ist. Vielleicht hast du Recht, vielleicht wäre es besser gewesen, wir hätten uns nie getroffen. Aber sonst hätte ich niemals das Mädchen meiner Träume gefunden. Harry versteht das nicht. Er weiß nicht wirklich wie sich Liebe anfühlt. Er hat jedes Mal ne andere im Bett und sagt dann, sie wäre die Richtige und dann lässt er sie fallen. Ich hab dich jediglich vor ihm beschützt. Ich wollte einfach nicht, dass er das selbe mit dir macht."

Ich war das Mädchen seiner Träume. Er war meine große Liebe. Gab es da noch etwas falsch zu machen? Ich glaube nicht. Es sollte sich auch niemals ändern.

Niall's durchnässte Kleidung klebte an seiner Haut, genauso wie seine Haare. Meine Hände wanderten von seinem Nacken runter zum Saum seiners Pullis, welcher keine Sekunde später von Niall auf den Boden der Dusche geschmissen wurde. Mit seinen Händen umfasste er mein Gesicht und drückte mich gegen die Wand. Dabei küsste mich als gäbe es kein Morgen mehr.

Geschickt öffnete ich den Reisverschluss seiner Hose und streifte sie ihm ab, na ja, eigentlich tat er es und schmiss sie samt Boxershorts, die ebenfalls total durchnässt war, zum Pulli.

Langsam ging mir die Luft aus. Wieso atmete man beim küssen eigentlich nicht?! Dann könnte man ewig so verbleiben und musste sich nicht ständig von einander lösen! Niall geriet langsam ebenfalls in Atemnot. Er löste sich kurz von mir, damit wir beide einmal kurz durchatmen konnten ehe unsere Lippen wieder aufeinandertrafen.

Dann machte Niall die Dusche aus und hob mich hoch, aber er dachte nicht im Traum daran, sich von mir zu lösen. Ich schlang meine Beine um seinen Körper während meine Arme wie immer um seinen Nacken ruhten.

Er kickte die halb offenstehende Tür zum Schlafzimmer auf und legte mich sanft auf das Bett. Ich zog ihn noch näher zu mir, dass er nun wirklich über mir war und sein Gewicht mit seinem Armen abstützen musste.

Das wird noch ein langer Abend für dich werden, murmelte meine innere Stimme und verschwand in die hinterste Ecke meines Gehirns.

*

*

Hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich in solchen Szenen soooo schlecht bin???

(Wenn nicht, dann wisst ihr es jetzt!! ;D )

Hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Eeeehm, jaaa :)

Lg Lovestory3108

Little LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt