12. Wilde Träume

250 15 2
                                        

,,Nein....Nein....Nicht!", flüsterte jemand neben mir und bewegte sich ständig, sodass mir irgendwann die Decke vom Leib gezogen wurde. Genervt richtete ich mich auf und sah zu Niall. Er kniff die Augen krampfhaft zusammen und hörte gar nicht mehr auf, ständig zu plappern.

,,Niall", ich rüttelte ihn sanft an der Schulter. Aber alles, was danach geschah, war, dass ich mich schnell aus der Schussbahn regelrecht warf, denn nun fing er an um sich zu schlagen.

,,Niall!", rief ich dieses Mal und rüttelte noch stärker an seiner Schulter. Aber er wollte einfach nicht aufwachen. Er redete wildes Zeug und so langsam machte ich mir wirklich Sorgen.

,,NIALL!!!", schrie ich, aber auch jetzt hörte ich nicht. Also setzte ich mich auf seinen Bauch, griff nach seinen Armen und drückte sie weg. Er wurde immer noch nicht wach und hörte nicht auf zu reden. Kurzer Hand verpasste ich ihm eine nicht allzu dolle Ohrfeige. Okay, es war hart, aber es war ja nur für Niall's Wohlbefinden!

Dieser riss augenblicklich die Augen auf und richtete sich so abrupt auf, dass ich von ihm runter auf den Boden flog.

,,Aua...", kam es von mir.

,,Aua! Was hast du mit meiner Wange gemacht?!", entgegnete Niall jedoch und hielt sich eine Hand an seine leicht gerötete Wange.

Ich stand auf und ließ mich auf meine Seite des Bettes fallen. ,,Ich habe dafür gesorgt, dass du endlich aufwachst! Du hast die ganze Zeit von irgendwelchen Sachen geplappert und wild um dich geschlagen!", erklärte ich ihm.

,,Und deswegen hast du mir eine Ohrfeige verpasst?!"

,,Was hätte ich sonst machen sollen? Dich deinen Traum austräumen lassen und dabei riskieren, von deinen Schlägen attackiert zu werden?", entgegnete ich und lachte kurz höhnisch auf. Das er mir aber dafür nicht dankte!

,,Genau das! Jetzt tut meine Wange weh..."

,,Weichei...", murmelte ich leise, in der Hoffnung, er würde es nicht merken. Doch leider hat Niall Ohren wie ein Fuchs und hörte es trotzdem.

,,Was?"

,,Nichts...", gab ich unschuldig zurück und versuchte wieder zu schlafen. Ich hörte Niall noch irgendetwas murmeln, bevor ich wieder ins Land der Träume glitt...

*

*

Ich öffnete wieder meine Augen. Aber der Unterschied war, dass die Sonne seelenruhig ins Zimmer schien und Niall still vor sich hinschlummerte. Und das ein riesen Abstand zwischen uns war.

Soll der jetzt nicht einen auf beleidigt spielen!, murrte meine innere Stimme. Spielt sich auf wie ein Kleinkind. Anstatt dir zu danken, könnte man fast denken, er würde dich fragen, ob du sie eigentlich noch alle hast!!!

Wo du recht hast, hast du recht, gab ich zurück und richtete mich auf. Ich hasste Streitereien. Aargh, sie kotzten mich soooo an!!! Das nächste Mal lasse ich ihn einfach in Frieden und verziehe mich in ein anderes Zimmer. Ein guter Plan!

Unten in der Küche machte ich mir erst einmal einen Kaffee. Das brauchte ich jetzt einfach. Dafür, dass ich in der Nacht nicht sonderlich gut geschlafen hatte, fühlte ich mich gar nicht so unausgeschlafen. Und heute war Silvester! Wie schnell die Tage vergingen...

,,Musst du dieses Gebräu trinken?", murrte eine verschlafene Stimme hinter mir.

,,Ich wüsste nicht, dass du das zu entscheiden hättest, wenn du mir nicht einmal erlaubst, dich von einem Alptraum zu wecken", erwiderte ich bissig. Ich sah Niall nicht an, aber ich konnte es fast vor mir sehen, dass er direkt hinter mir stand.

Little LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt