Niall's Sicht
Es war vollkommen ruhig.
Die Lichter des Hotelflures gingen flackernd an als ich den ersten Schritt vom Aufzug auf den dunkelroten Teppich setzte.
„Ich sag dir, wenn du da heil ankommst und Liam dir nicht die Haut vom Leib reißt, spendiere ich dir die nächsten zehn Runden Bier", hallte die Stimme meiner Freundin durch den Kopf. Layla hatte noch darüber gelacht, aber jetzt würde ich am liebsten wieder kehrt machen und aus dem Hotel rennen.
Ob man's glauben wollte oder nicht, ich hatte scheiß viel Angst vor Liam.
Verdammt viel Angst.
Zum Glück hatten wir alle unsere eigenen Hotelzimmer. Hätte ich ein Zimmer mit ihm, wäre ich hundert Pro tot. Sowas von.
Ich musste jetzt einfach auf mein Zimmer huschen und mich für den Rest der Nacht dort aufhalten, bevor wir in fünf Stunden in das nächste Flugzeug steigen würden.
Jetlag hallelulia. Und Armen.
Ich hatte einen vierstündigen Flug hinter mir und meine Beine waren vollkommen eingeschlafen. Und in der Minute fielen mir meine Augen ungefähr drei Millionen Mal zu. Wann ich das letzte Mal eine Nacht richtig durchgeschlafen habe, hatte ich keine Ahnung.
Auf Zehenspitzen schlich ich zu der Zimmertür und kramte die Karte aus meiner Hosentaschen, die ich vorhin in der Lobby von Paul bekommen habe. Ich hab mich echt gefragt, wieso der um zwei Uhr nachts noch wach war.
„Aus dem Grund, weil irgendjemand ja darauf aufpassen muss, dass ihr mir nicht davonläuft." Erst hatte ich gar nicht gecheckt, was er meinte, aber mir ist dann der Vorfall von vor ein paar Jahren eingefallen, als Harry Louis' Plastiktaube Kevin aus dem Fenster geworfen hat und Louis nach draußen rennen musste. Glücklicherweise stand ja mal ein ganzer Schwarm Fans und haben das ... Ding aufgefangen. Nur Louis kam nicht um eine Runde Fotos machen und Autogramme geben drum rum.
Bedauern tu ich das bis heute nicht.
Das Schloss machte ein leises Klick und die Tür öffnete sich.
Gut.
Jetzt hatte ich den schwierigen Teil schon hinter mir.
Nun musste ich die nächsten Stunden überleben und dann konnte ich dem Leben Lebewohl sagen, weil ich dann eins auf die Mütze von Liam bekommen werde.
Aber jetzt ernsthaft, der wird mich sicherlich umbringen, weil ich das letzte Konzert verpasst habe, weil ich Layla das Missverständnis erklären musste. Und sowas konnte man ja schlecht per Telefon machen, also war das schließlich der einzig weise Weg gewesen, das Problem aus der Welt zu schaffen.
Ich machte mir nicht die Mühe, mich für's Schlafen extra umzuziehen. Ich schmiss Jacke, Jeans und Schuhe in irgendeine Ecke, sodass ich nur noch das Amerika-Tanktop und die Boxer anhatte und schmiss mich ins Bett.
*
Ich hätte wenigstens gedacht, dass Paul krachend ins Zimmer hereinspazieren und sein alltägliches Aufwach-Ritual vollenden würde, aber ich hätte nicht gedacht, mir die schlechte Version von Hey Mama anzuhören, die Louis und Harry gerade von sich grölten und auf dem Flur trampelten.
...warte Mal, wieviel Uhr hatten wir überhaupt.
Ein Blick auf mein Handy reichte, und ich rastete aus.
„Seid ihr irgendwie auf Drogen?!", rief ich den beiden Irren zu, nachdem ich wütend die Tür aufgerissen hatte. „Es ist halb vier Morgens! Und ich wollte noch schlafen!"
DU LIEST GERADE
Little Love
Fiksi Penggemar~ZWEITES BUCH DER LITTLE-REIHE~ Endlich herrschte Frieden. Aber wie lange hättest du geglaubt, dass er anhält? Ich glaube nicht an "friedvolle" Zeiten, denn mein Leben besteht eigentlich nur aus In-Ein-Flugzeug-Steigen-Wieder-Aussteigen-Zum-Nächsten...