31. Marcel Nowitzki

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Ich zog die Jacke enger um mich und schlurfte durch den Schnee Richtung Eissporthalle. Dort sollte nach Jessie´s Angaben nach das Training stattfinden. Sie und Jam würden aber nicht dabei sein, sie mussten noch total viel Papierkram erledigen und spätestens beim Abendessen würde ich sie sowieso sehen.

Von Haley und Sean habe ich gestern weder was gehört noch was gesehen. Vielleicht war das auch besser so, denn ich war gestern eher damit beschäftigt gewesen meine Wut auf Amanda und meine Trauer wegen Mom´s Tod auseinanderzuhalten.

Ich hatte letzte Nacht auch fast gar nicht geschlafen, dementsprechend war meine Laune auch auf null. Unter meinen Augen hatten sich Ringe gebildet und meine Haare hatte ich notdürftig zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden und unter meiner IRISH LOVE-Mütze versteckt, die eigentlich Niall gehörte und ich sie ihm lediglich ausgeliehen hatte.  

Mein Handy fing an zu vibrieren und Rihanna sang die ersten Zeilen von The Monster.

„Hallo?“, fragte ich leise in den Hörer.

„HALLOOOOOOOOOOOOO, LAYLINCHEN!!!!“, rief jemand von der anderen Seite des Hörers aus. Es war sogar so laut, dass ich mein Handy einige Zentimeter von meinem Ohr weghalten musste.

Okay, es gab ganze zwei Personen auf dieser Welt, die mich nur mit Laylinchen ansprachen. Und das waren die verrücktesten zwei Australier namens Ashton Irwin und Luke Hemmings.

Aber wieso riefen die von Niall´s Handy aus an? Nebenbei hatte ich nämlich bemerkt, dass der Anruf von seinem Handy aus getätigt wurde.

„Wieso ruft ihr von Niall´s Handy aus an? Ihr habt doch auch meine Nummer auf euren Handys“, erwiderte ich und runzelte die Stirn.

„Ashton´s Handy ist leer und meins benutzt gerade Harry um FIFA zu zocken“, meinte Luke und lachte. „Und Calum lenkt in der Zeit Niall ab, damit der nicht uns sein Handy abnimmt.“

„Ja, aber wieso ausgerechnet seins?“

„Weil wir uns nicht sicher waren, ob du bei den anderen rangehst(hm, da hatte er wohl recht…)und da du es bei Niall immer tust, haben wir uns einfach mal sein Handy ausgeliehen“, kam es von Ashton und flötete scheinheilig, „das nennt man Logik, liebe Laylinchen.“

Ha, ha, ha. Als ob ich noch nie davon gehört hätte.

Ihr seht, heute hatte ich wirklich Bombenlaune.

„Ah ja…“ Ich machte mich weiter auf den Weg zur Eishalle. Irgendwie dauerte es länger als ich erwartet hatte.

„Und wie geeeeeeht´s dir so?“

Hm, ja, wie ging es mir so? Soll ich lieber die Wahrheit sagen und vermeiden, dass sie mich volllabern, oder doch eine Notlüge verwenden?

Ich entschied mich für ersteres.

„Hm, mal so, mal so. Also eigentlich…nicht gut.“

Und wie ich gesagt hatte, begann Ashton wie ein Wasserfall zu reden, bombardierte mich mit Fragen voll und fragte sogar allen Ernstes, ob er einen Krankenwagen rufen sollte.

„HAT JEMAND MEIN HANDY GESEHEN?!“, riss jedoch jemand Ashton aus seinem Redefluss.

So viel zu ihrem Plan, mich anzurufen ohne dass Niall bemerkt hat, dass sie sein Handy ausgeliehen haben.

„Oh fuck….“

„Das haben doch Ashton und Luke“, sprach jemand im Hintergrund, der sich ganz nach Zayn anhörte.

Man hörte Schritte, die stammten wahrscheinlich von Niall.

„Sag bloß nichts“, flüsterte Ashton leise in den Hörer.

Ist ja nicht so als ob ich das vorgehabt hätte. Deswegen antwortete ich einfach nicht und betrat die Eishalle. Jetzt hatte ich recht erst nichts mehr zu sagen, denn ich wurde so von dem Luxus von Eishalle überfallen, dass mir im wahrsten Sinne des Wortes die Worte im Hals stecken geblieben sind.

Sie sah einfach nur….wow.

Ich hatte echt keine Worte dafür. Eigentlich hatte ich mit einer stinknormalen Eishalle gerechnet, aber die hier….die hier war der pure Luxus. Da konnte sich ja die Eishalle, in der wir immer trainierten, ja eine Scheibe abschneiden. Die sah einfach nur…Woah.

„Was macht ihr an meinem Handy?“, riss mich Niall´s Stimme im Hintergrund wieder ins Hier und Jetzt.

„Wir telefonieren mit deinem lieeeeeeeben Schatziiiiiiiiiiiiiiiii!“ Ashton zog das e und i so übertrieben lang, dass es sich schon fast kindisch anhörte. Luke neben ihm fing an zu lachen und ich musste ebenfalls kichern. Die beiden wussten, wie man einen wieder auf Laune brachte. Besonders Ashton.

Ich sah von weitem einen Mann, der diesem Marcel sehr ähnlich sah und beim näheren Betrachten auch er war.

„Könnt ihr Niall sagen, dass ich ihn heute Abend anrufe? Danke, das ist sehr nett von euch!“ Ich legte ohne ein weiteres Wort auf und ging zum anderen Ende der Halle, schulterte meine Sporttasche und stellte mich vor diesen Marcel, der in irgendwelche Papiere vertieft war.

„Ähm…hi?“, sagte ich schüchtern.

Aus irgendeinem Grund hatte ich Angst, dass dieser Marcel einer dieser Trainer ist, die es maßlos übertreiben. Als ich noch eine Anfängerin war und Jessie noch in Dublin unterrichtet hat, hatte ich einen Lehrer, der genau so war. Und das war echt kein Zuckerschlecken.

Dieser Marcel blickte auf und sah mich erst einmal an – und dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ich erwiderte es leicht schüchtern.

„Du bist bestimmt Layla, richtig?“, fragte er mit einem perfekten britischen Akzent und ich nickte.

Beim näheren Betrachten fiel mir auch auf, wie unglaublich gut er aussah. Zu gut. So gut sahen nicht einmal die 1D-Jungs oder Sean aus oder alle Jungs, die ich kannte.

„Ich bin Marcel, aber das weißt du ja schon.“ Er reichte mir seine Hand, die ich freundlich schüttelte. „Und du bist das erste Mal hier bei den Olympischen Spielen?“

Ich nickte erneut.

Wow, eure Kommunikation ist ja eigenartig…aber irgendwie ist er auch heiß. Also ich meine seeeeeehr heiß, wenn du verstehst, was ich meine. Er sieht aus wie ein Gott, begann sie zu schwärmen und stützte ihren nicht existierenden Kopf auf ihre nicht existierende Hand.

Du hast irgendwie Probleme, kann das sein?, erwiderte ich. Währenddessen erklärte mir Marcel den Ablauf von allen Wettbewerben, die ich absolvieren musste. Gespannt gehörte ich ihm zu.

„Hast du alles verstanden?“

„Ich hoffe schon!“, erwiderte ich und lachte. Marcel begann ebenfalls zu lachen, dabei sah man seine schneeweißen Zähne. Mein zweites Ich hatte irgendwie Recht, er sah echt aus wie ein Gott.

„Dann kannst du jetzt deine Eislaufschuhe anziehen, wir wollen ja auch mal mit dem Training beginnen.“

Ich nickte wieder – oh, welch ein Wunder – und setzte mich auf die nächstbeste Bank, um meine Schuhe anzuziehen.

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Marcel wird von Tom Cruise *-* verkörpert. An der Seite -----> oder für die, die die App - oh Gott, drei Mal die hintereinander - haben ist das Bild oben ;)

Was ist euer erster Eindrcuk von Marcel? Schreibt´s in die Kommentare :)

Lg Lovestory3108

Little LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt