Wie zu Eis erstarrt stand ich hier mitten auf dem Gang und hatte nichts Besseres zu tun, als zu dem Empfangsraum zu starren.
Dort stand er.
Er war in Mütze, Sonnenbrille und weiß ich nicht sonst noch all was versteckt, aber ich würde ihn immer und überall wiedererkennen.
„Es tut mir Leid, Sir..."
„Wieso können Sie mir nicht diese scheiß Zimmernummer sagen? Dann wäre ich schon wieder längst weg!"
Der hat's ja eilig, wieder zu seinen Kumpels zu fliegen, bemerkte meine innere Stimme und runzelte die Stirn.
Was du nicht sagst...
„Ich würde Ihnen ja gerne weiterhelfen, aber leider darf ich Ihnen nicht die Zimmernummer von Ms. Cowell sagen, tut mir leid." Der Empfangstyp hinter der Theke lächelte ihn schüchtern an, aber Niall's Antwort war ein genervtes Seufzen.
Wäre nicht dieses Bild, was genau vor zwei Sekunden vor meinem inneren Auge erschienen war, aufgetaucht, wäre ich ihm sicherlich schon längst um den Hals gefallen.
Aber jetzt blieb ich einfach stehen und starrte ihn wie ein dummer Fisch an.
Meine Beine bewegten sich keinen Zentimeter.
Vielleicht sollte ich ihm auch erst einmal aus dem Weg gehen, Flug hierhin hin oder her. Ich brauchte ein wenig Abstand, und doch stand er genau zehn Meter von mir entfernt.
Ich drehte mich um und marschierte in die Cafeteria.
Ich brauchte jetzt Kaffee.
Sehr viel Kaffee.
Ich zapfte mir am Automaten zwei Tassen Kaffee und ging mit den beiden Tassen auf jeweils einer Hand zu einem Platz hinten in der Ecke. Beide trank ich in einem Zug aus.
Mein Handy hatte bereits ein paar Mal vibriert, aber ich ignorierte - wieder - alle Nachrichten.
Ich wusste so oder so, dass sie alle von Niall stammten.
Ich wollte hier nicht raus.
Am liebsten würde ich einfach für immer hier sitzen bleiben. Dann müsste ich ihm nicht gegenübertreten-
Wartewartewartewartewarte!
Eigentlich müsste ICH diejenige sein, die eine Erklärung von IHM verlangt, schließlich war ich nicht diejenige, von der ein Bild aufgetaucht war, dass so aussah, als würde ich fremdgehen.
Aber nein, statt dass ich sauer bin, verkrümele ich mich hier in die Ecke und versuche, ihm aus den Weg zu gehen.
Wieso ist das mal so wieder typisch Ich?
Gott, ich brauchte dringend eine Umwandlung meines Charakters.
Ist ja nicht auszuhalten mit mir.
Ich stand auf, räumte die Tassen in die Ablage und verschwand Richtung Zimmer.
Doch genau davor stand er jetzt.
Und jetzt konnte ich nicht mehr verschwinden, denn er hatte mich bemerkt. Aber ich sagte kein Wort, er sollte anfangen.
Aber das tat er nicht.
Er stand einfach nur da und sah mich an.
Er ist jetzt aber nicht nur deswegen hergekommen,
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Little Love
Fanfiction~ZWEITES BUCH DER LITTLE-REIHE~ Endlich herrschte Frieden. Aber wie lange hättest du geglaubt, dass er anhält? Ich glaube nicht an "friedvolle" Zeiten, denn mein Leben besteht eigentlich nur aus In-Ein-Flugzeug-Steigen-Wieder-Aussteigen-Zum-Nächsten...