Das Bild brannte sich in meinem Kopf ein.
Egal, ob ich die Augen schloss, ich sah es immer und immer wieder.
Nein.
Bitte, lass das alles nur ein Missverständnis sein!
Aber ich wusste, es war keins.
Es war alles einfach nur eine verdammte Lüge.
Einfach alles.
Jedes Wort. Eine einzige Lüge.
Nichts war wahr gewesen, alles war vorgespielt gewesen.
Meine innere Stimme regte sich so sehr auf, wie ich es in der kurzen Zeit, in der sie nun meinen Kopf besetzte hatte, noch nie erlebt hatte.
Aber ich hörte nicht zu.
Alles in mir war taub.
So taub von dem Gefühl, hintergangen worden zu sein.
Es war ein scheiß Gefühl.
Mein Herz war gesplittert, in tausend Teile. Ich konnte sie nicht alle wieder einsammeln, eins würde immer fehlen.
Und ich war auch noch so dumm zu glauben, dass ich ihm vertrauen konnte.
Wieso waren alle Jungs gleich?!
Ich konnte einfach niemandem mehr trauen, sonst würde ich am Ende gedemütigt am Rande stehen während sich alle über mich lustig gemacht haben.
Ich würde nun auch ihn aus meinem Leben lassen, ihn ignorieren. Sein Leben leben lassen.
Wir befanden uns in derselben Welt, aber auch irgendwie nicht.
Und das war der Punkt, der uns voneinander unterschied.
Er kam von der einen, ich von der anderen.
Er war ein Superstar, ich nur die Tochter eines berühmten Produzenten.
Uns entfernte Welten voneinander.
Ich öffnete die Augen, merkte, wie eine heiße Flüssigkeit meine Wange hinunterfloss und Bekanntschaft mit meinem Handydisplay machte.
Genau auf sein Gesicht.
Sein Gesicht, das ein wunderbares, ehrliches Lächeln aufgesetzt hatte.
Doch mich störte etwas.
Und zwar das Mädchen, welches seine Hand genommen hatte und ihn nicht durch New Jersey zog.
Nein, die beiden waren in Paris.
Da, wo wir beide immer zusammen hinwollten.
Und jetzt war er da, mit einem anderen Mädchen.
„Manchmal ist es Zeit, loszulassen", hatte meine Mum mir einmal gesagt.
Und genau das tat ich jetzt auch.
Einfach loslassen.
Es würde mir viele Dinge leichter machen lassen. Mein Herz würde nicht ständig unter der Entfernung leiden. Und ich musste mir nichts mehr antun.
Ich wollte nicht mehr verletzt werden.
Und doch wurde ich das einfach zu oft. Und es wird erneut passieren, das stand zu 10000 Prozent fest.
Und was hatten alle Bemühungen mir gebracht? Das hier.
Ich sank auf mein Bett und starrte mit Tränen in den Augen das Bild an.
Ich sollte mich nicht in noch mehr Teile zerstückeln lassen, aber ich konnte einfach nicht anders.
Ich war so naiv. Dem Herrn sei Dank.
- nicht.
Wieso noch einmal war ich mit ihm zusammen? (Oder gewesen?)
Weil du ihn liebst, aber jetztwürdeichihnamliebstenumbringen!!!!
Sie rastete schon wieder aus, aber ich stellte mein Gehirn auf Stumm.
Ich ließ mich in das Kissen fallen und starrte an die Decke. Einzelne Tränen rannen meine Wange hinab, aber ich machte mir keine Mühe, sie wieder wegzuwischen.
Einerseits wunderte es mich schon, dass ich überhaupt noch weinen konnte. Ich dachte, Mum's Tod hätte mich schon emotional abgestumpft.
Aber das war genau dasselbe.
Nur dass er mir noch den restlichen Teil meines Herzens in Stücke gerissen hat.
Ich schloss meine Augen.
Und da tauchte schon wieder dieses Bild auf.
Wie glücklich er lächelte, neben ihm dieses Mädchen.
Wie ehrlich dieses Lächeln war.
Und wie sehr es mich innerlich tötete.
Ich fing an zu weinen. Vergrub mein Gesicht in das Kissen und schluchzte. Ich schluchzte so heftig, dass ich nach kurzer Zeit keine Luft mehr bekam und hustete.
Das Kissen war von meinen Tränen schon ganz nass. Zum Schlafen könnte ich das überhaupt nicht gebrauchen.
Langsam rappelte ich mich auf und schlurfte rüber ins Bad. Den Blick in den Spiegel mied ich extra, ich wusste auch schon ohne einen Blick dorthin zu werfen, dass ich aussah wie ein Zombie. Da musste er dieses Gefühl nicht auch noch bekräftigen.
Ich schnappte mir meine Zahnbürste und fing an, meine Zähne zu putzen.
Ich sollte nicht alles glauben, was die Presse schreibt. Aber dieses Mal wirkte es so real. So echt, wahr.
„Scheiß Leben", brummte ich, „kannst mich aber auch nicht mit deinen Problemen alleine lassen, oder? Immer ich."
Hab ich jetzt endlich die Erlaubnis, ihn umbringen zu dürfen?
Oh, sie hatte ich ja ganz vergessen. Ich war vielmehr damit beschäftigt, nicht endgültig zusammenzubrechen.
Ich nickte stumm.
Gut, warte einen Moment...
Ich verdrehte die Augen.
So langsam wurde ich ja echt reif für die Anstalt. So bescheuert ich schon im Kopf war...
Ich spuckte die Zahnpasta aus meinem Mund, spülte noch einmal und schlurfte zurück in mein Zimmer. Ich hatte schon Gammelklamotten an, deswegen brauchte ich mich auch nicht mehr umzuziehen.
Mein Handy ruhte immer noch auf der Matratze, die App noch immer geöffnet.
Ich ließ mich auf's Bett fallen und starrte das Bild erneut an.
Dann wurde er plötzlich dunkel, stattdessen kündigte er mir einen Anruf an.
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Habt ihr mit sowas gerechnet?Ich meine, habt ihr wirklich mit sooo etwas gerechnet?
Schreibt eure Meinungen in die Kommentare, das würde mich schon sehr interessieren :D
Lg Lovestory3108

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Little Love
Fiksi Penggemar~ZWEITES BUCH DER LITTLE-REIHE~ Endlich herrschte Frieden. Aber wie lange hättest du geglaubt, dass er anhält? Ich glaube nicht an "friedvolle" Zeiten, denn mein Leben besteht eigentlich nur aus In-Ein-Flugzeug-Steigen-Wieder-Aussteigen-Zum-Nächsten...