Wie ein hungriger Wolf stopfte sich Niall sein und mein Essen rein - zumindest den Teil meine Essens, den ich nicht mehr essen konnte, weil ich dann die Befürchtung hatte, dass ich gleich platzen würde.
Und das wollte ich um Gottes Willen verhindern.
Jedoch sah es ganz und gar nicht appetitlich aus, wie er sich den Milchreis mit einem riesen Löffel Stück für Stück in sich hineinstopfte.
„Willst du nicht, vielleicht, was langsamer essen?"
Er hielt in seiner Bewegung inne, der Löffel befand sich schon bereits in seinem Mund, und schaute mich an.
„Wiescho?", erwiderte er mit vollem Mund und schluckte den Milchgreis runter.
„Nialler, man spricht nicht mit vollem Mund", sagte ich stattdessen und lachte leicht. Er antwortete ein geäfftes „Ja, Mummy" und verdrehte dazu seine Augen. „Und außerdem sollte man nicht so viel auf einmal essen. Davon bekommt man Bauchschmerzen."
Niall zuckte nur mit den Schultern und aß sorgenlos weiter. „Dann bin ich eine Ausnahme."
Ich zog eine Augenbraue hoch. „Ach ja?"
Er nickte zustimmend und schaufelte sich noch das kleine Bisschen Milchreis in sich rein.
Gott, wieso kann er so viel essen? Und wieso wird er davon nicht dick? Der könnte ja glatt eine ganze Kuh und ein Schwein auf einmal verdrücken! Ich glaub', ich fress nen Besen, meldete sich meine Stimme wieder und zog eine verwirrte Miene auf.
Da fragst du mich leider zu viel, meine Gute.
Niall ließ den Löffel in die Schüssel fallen und stellte sie auf das Tablett. Dann sah er sich um.
„Ich hab immer noch Hunger."
Wieso wundert mich das nicht?
Ist der Junge überhaupt IRGENDWANN mal satt oder könnte er das den ganzen Tag weitermachen?
Haley ließ sich mit ihrem vollen Tablett bis obenhin neben mir auf den Stuhl fallen.
Sie sah ganz und gar nicht gut aus.
Dunkle Augenringe zierten ihre helle Haut, ihre Haare waren vollkommen durcheinandergewirbelt und ihre Wangen waren leicht rot gefärbt. Das schrie nach einer Erkältung.
Oder Dr. Dr. Dr. Niall muss wieder Psychiater spielen, weil sie gleich an Liebeskummer stirbt. Das arme Mädchen, sie tut mir Leid, seufzte sie wieder.
Haley gab Niall ohne ein weiteres Wort ihre Milchreisschüssel, die er herzhaft annahm und bereits den Löffel genommen hatte, stieß ich ihm in die Seite und deutete ihm mit einem Blick zu Haley an, dass er gefälligst den Löffel weglegen sollte.
Das tat er auch nach einigen Kommunikationsproblemen und setzte eine genauso besorgte Miene auf wie ich. Haley dagegen starrte wie gebannt auf ihr belegtes Brot.
„Hale, alles in Ordnung?", fragte ich vorsichtig und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie hob langsam den Kopf und sah mich für einen kurzen Moment ausdruckslos an.
Im nächsten Moment brach der Damm in ihr und Tränen liefen ihr ununterbrochen die Wange hinunter. Sie versteckte ihr Gesicht in meiner Schulter und schluchzte. Ich strich ihr ein paar Mal durch ihre blonden Haare und murmelte ein paar „Alles ist gut" und „Du brauchst nicht zu weinen".
Niall saß einfach nur da und sah abwechselnd von mir zu Haley und wieder zurück.
„S-Sie hat i-i-ihn mit-ten a-auf dem G-Gang ge-ge-gekü-üst", schluchzte Haley und krallte sich mit ihren Fingern an den Saum meines Pullis.
Dass sie mit ihren ganzen Tränen meinen Pulli nass machte, störte mich keines Wegs. Ich tat den Job als Taschentuch gerne, sie war meine beste Freundin und als beste Freundin sollte man sich gegenseitig in schlechten Situationen helfen. Wenn man das nicht tat, so finde ich, hatte man den Titel 'Beste Freundin' gar nicht verdient.
„Wer?", hackte Niall nach.
„A-A-Amanda..."
Mehr musste ich auch gar nicht wissen.
Dieses verlogene Miststück, knurrte meine innere Stimme säuerlich, wenn ich sie in die Finger bekomme, dann kann sie sich darauf einstellen, dass sie sich nicht mehr einen Meter vorwärts bewegen kann. Ich schwöre bei Gott.
Meine Wut auf Sean und mein Hass auf diese ... von Amanda stieg von 0 auf 1000, so rasant und so schnell, dass man hätte nicht 1 sagen können.
Jetzt hatte ich erst recht einen Grund, weshalb ich Sean in die Eier treten konnte.
„Oh."
Niall's Blick deutete auf Mitleid und Besorgnis hin, bis er seinen Blick plötzlich auf etwas hinter uns richtete und sich seine Miene änderte.
Ich drehte mein Gesicht in dieselbe Richtung und erblickte Amanda, die mit erhobenen Hauptes und einem lächerlichen Lächeln auf den Lippen die Cafeteria betrat. Sie sah mich und Haley mit einem fiesen Grinsen an ehe sie Richtung Buffet schritt.
Diese...uurgh.
Meine innere Stimme war genauso sprachlos wie ich.
Kurz danach kam Sean, sein Blick schweifte durch die Cafeteria bis er bei uns hängen blieb.
Oh-oh, ganz schlechtes Timing mein Lieber...
Haley wollte sich gerade ihre Tränen wegwischen, als sie ihn bemerkte. Sie warf ihm einen enttäuschten Blick zu und wandte ihm den Rücken zu.
Er winkte uns schüchtern zu, doch alles, was er von mir bekam, war der wütendste Blick, den ich drauf hatte.
Was hatte der Junge auch anderes erwartet?
Dass wir ihm mit offenen Armen empfangen würden, ihn für seine Tat loben und Friede, Freude, Eierkuchen, oder was?
Wenn er das jetzt wirklich dachte, dann Himmel, Arsch und Wolkenbruch, dann hatte ich eine Ahnung mehr, wie viele Gehirnzellen der Alkohol schon bei ihm abgetötet hatte.
Niall stand auf und ging auf ihn zu, legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn freundlich, aber bestimmt aus der Cafeteria. Kurz bevor sie den Raum verließen, drehte sich Niall's Kopf in unsere Richtung, zwinkerte einmal, dann hatten sie den Raum verlassen.
Wieso kriegst du immer die guten Kerle ab?!
Weil du nicht einmal existierst, wenn ich dich daran erinnern darf.
Ich weine gleich. Wieso ist das Leben so ungerecht???
*
_____________
...ja genau! wieso ist das Leben nur so ungerecht?! :(Tut mir leid, wenn letztens kein Update kam....Ich hatte keine Lust mehr, noch spät am Abend was zu schreiben, weil ich total müde war. Vielleicht passiert das jetzt mal öfters, ich weiß es nicht. Momentan hab ich so viel Stress...Zuhause als auch in der Schule *würg*
Naja, ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen und vielen Dank für's Lesen! Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr fleißig auf's kleine Vote-Sternchen ;) drücken und dazu ein kleines, aber feines Kommentar abgeben würdet ;D
Bis dann!!!
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Little Love
Fanfic~ZWEITES BUCH DER LITTLE-REIHE~ Endlich herrschte Frieden. Aber wie lange hättest du geglaubt, dass er anhält? Ich glaube nicht an "friedvolle" Zeiten, denn mein Leben besteht eigentlich nur aus In-Ein-Flugzeug-Steigen-Wieder-Aussteigen-Zum-Nächsten...