Pov. Louis
„I can't take the look he's giving. Your body rocking, keep me up all night. One in a million. My lucky strike"
Die Musik rauschte durch meinen Kopf, erschrocken schlug ich meine Augen auf. Was zum Teufel, ich konnte mich nicht daran erinnern, dieses Lied als Wecker gewählt zu haben. Mit meinen Händen versuchte ich den Schlaf aus meinen Augen zu reiben um dann einen Blick auf die Uhr zu werfen. Zu meinem Pech war es schon so spät, dass ich mich wirklich beeilen musste um den Zug nicht zu verpassen.
Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, stand ich zügig, ein letztes Mal aus meinem Bett aus. Fast ein wenig zu schnell denn kurz blickte ich in eine schwarze Leere, ich schüttelte mich einmal und erlangte dann aber meine klare Sicht wieder zurück. Damit ich nicht direkt schwitzend und stinkend in meiner neuen Wahlheimat ankommen würde, huschte ich schnell noch unter die Dusche und zog ein paar frische Klamotten drüber. Die Wahl der Klamotten beschränkte sich jedoch auf das, was ich hier ließ und nicht schon in meine unzähligen Taschen gepackt hatte.
Nach dem Duschen sprang ich runter in die Küche , wo schon ungeduldige Gesichter auf mich warteten.
„Du weißt, dass wir gleich los müssen, damit du deinen Zug noch bekommst?" Mein Vater schaute mich mit hochgezogener Braue an und nippte an seinem Kaffee.
„Schon klar, ich beeile mich ja. Es hätte mich ja auch mal einer wecken können." Mit einer eleganten Drehung, schnappte ich mir das letzte Brötchen und eilte wieder zurück in mein Zimmer.
Man konnte von Glück reden, dass ich die letzten Tage schon alles für meinen Umzug gepackt hatte, sodass ich jetzt nur noch Kleinkram in meinen Rucksack stopfen musste. Als ich alles eingepackt hatte, setzte ich mich nochmal für ein paar Sekunden auf mein altes Bett und schaute mich in meinem Kinderzimmer um. Die weißen, leeren Wände strahlten eine gewisse Kühle aus, die nicht mehr nach zu Hause schrien. Es war definitiv der richtige Zeitpunkt zu gehen und meinem alten Leben den Rücken zuzuwenden.
Nach Monaten des Wartens und Planens stand ich nun mit meinem Gepäck am Bahngleis und wartete auf den Zug, der mich zu meinem neuen Leben bringen sollte.
Der Zug fuhr ein und ich wusste, es war Zeit sich zu verabschieden. Ich hasste Verabschiedungen, denn sie waren immer von einer gewissen Stimmung getrübt. Heute aber überwog die Freude auf mein neues Leben.
„Pass auf dich auf und melde dich bitte wenn du angekommen bist." Dieser Satz brachte mich wieder zurück in die Realität. Grinsend nickte ich und nahm meine Mutter ein letztes Mal in die Arme.
"Ich werde euch vermissen", sagte ich und fast blieb mir ein kleiner Klos im Hals stecken, doch den schluckte ich gekonnt runter.
Danach verabschiedete ich mich noch von dem Rest der Familie, meiner Schwester und zum Schluss von meinem Vater.
"Jetzt bekomme ich endlich dein Zimmer. Mach's gut." Waren die letzten Worte meiner Schwester, wobei ich ihr noch einen letzten Bösen Blick zuwarf.
Ein allerletztes Mal winkte ich ihnen noch, bevor ich hinter den schweren Türen des Zuges verschwand.
Während ich durch den Zug stolzierte, ließ ich meinen Blick über die anderen Menschen schweifen um meinen reservierten Platz zu finden. Diesen fand ich letztendlich im vorletzten Wagon. Erschöpft ließ ich mich auf einen der vier Sitze fallen und atmete erst einmal tief durch. Mit einem breiten Grinsen lehnte ich mich zurück und dachte an die nächsten Monate, welche mit Sicherheit geprägt von neuen Eindrücken, Menschen und natürlich Wissen sein würden. Das Polizeistudium war schon ein Kindheitstraum, der nun endlich in Erfüllung ging. Dafür nahm ich auch in Kauf, Familie und Freunde hinter mir lassen zu müssen.
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Lucky Strike
Teen FictionAufgeregt reist Louis in seine neue Wahlheimat, um dort sein neues Leben inklusive Polizeistudium zu beginnen. Zusammen mit Sophie, seiner neugewonnen Freundin, stürzt er sich nicht nur voller Freude in das Studium, sondern auch in das typische Stud...