Okaaay es ist kein Montag und trotzdem war der Tag heute eine einzige Katastrophe...hoffe eurer war besser! <3
Pov. Nicholas
Zu sagen es würde mir am Arsch vorbei gehen wäre gelogen. Zu sagen es würde mir nicht auch weh tun, genauso gelogen.
Er drehte sich einfach um und ging. Natürlich tat er das, denn ich gab ihm keinen Anlass zu bleiben. Der Junge hatte mir gerade mehr oder weniger seine Gefühle gestanden, was mich schon unglaublich überrascht hat und ich versuchte ihm einzureden, dass es eine dumme Idee war etwas mit ihm anzufangen. Aber nicht nur ihm versuchte ich es einzureden, sondern mir auch. Obwohl ich genau wusste, wie gut er mir getan hatte.
Es war gefährlich, das war mir bewusst. Dennoch bin ich das Risiko eingegangen, weil Louis besonders war. Der einzige Grund wieso ich das ganze beendete war Kian. Kian war der einzige Grund, wenn er nicht wäre, hätte ich mein ganzes Leben für Louis riskiert.
Doch jetzt war er weg. Ich kannte Louis, zwar noch nicht so gut, aber ich wusste dass er meine Worte als endgültig ansah und damit musste ich jetzt erstmal zurechtkommen.
Vor lauter Zorn und Trauer wollte ich gerade die Tür hinter mir zuschmeißen, da hörte ich jemanden rufen.
„Nicholas warte".
Es war nicht die Stimme die ich gehofft oder erwartet hätte, nein. Ich drehte mich wieder um und sah Kian aus dem Schatten laufen.
„Verschwinde, aber sofort", schrie ich wütend. Mein Kopf pochte, die Emotionen die gerade in mir waren ballten sich zusammen.
„Warte doch mal, Nicholas. Ich möchte nur reden", versuchte er mich zu beruhigen, grinste dabei aber wieder so provozierend wie er es immer tat.
„Es gibt nichts zu reden. Wie hast du überhaupt herausgefunden wo ich wohne? Du hast hier absolut nichts verloren", sagte ich fest überzeugt und verschränkte vielleicht auch etwas schützend meine Arme vor der Brust. Mir gefiel es gar nicht, dass Kian mein zu Hause gefunden hatte. Das war der einzige Platz gewesen, wo ich meine Ruhe und Privatsphäre vor ihm hatte.
„Ich bin deinem Kumpel hinterher gelaufen. Irgendwie hatte ich eine Vorahnung, dass er zu dir geht", schmunzelte er und kam immer weiter in Richtung der Haustür.
„Bitte was? Wem?", ich versuchte mich dumm zu stellen, mir war aber klar, dass ich ihn nicht verarschen konnte. Dass Kian wusste, dass Louis heute hier machte mir große Gedanken, denn ich wollte mir nicht vorstellen, was er mit dem Wissen anstellen könnte
„Na Louis, deine Freundschaft plus, deine Affäre oder wie du es nennen magst. Du schaust so verwundert, seid ihr vielleicht schon ein richtiges Pärchen? So weit haben wir es damals nicht geschafft. Du wolltest ja nicht mehr".
Wieso schaffte er es immer wieder mich zu provozieren? Wieso lies ich es mir gefallen?
„Zwischen Louis und mir läuft nichts und ist noch nie etwas gelaufen", versuchte ich es erneut.
„Erzähl mir doch nichts, ich hab euch eben zugehört". Das hätte ich mir ja denken können. „Lernst du denn nicht aus deinen Fehlern, Schätzchen? Nach all den Jahren müsstest du es doch besser wissen, oder? Scheinbar nicht", er kam mir immer näher, gefährlich nahe. Ich musste mich zusammenreißen nicht auszurasten, aber gegen ihn würde ich sowieso den Kürzeren ziehen. Das war schon damals so und würde sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch heute wiederholen.
„Was willst du von mir, Kian? Wieso lässt du mich denn nicht einfach in Ruhe?", fragte ich ihn während mein Körper versuchte nicht schwach zu werden.
Er lachte herzhaft auf. „Ich will dich, Nicholas. Ganz allein dich und du weißt, ich bekomm immer das was ich will. An deiner Stelle wäre ich in Zukunft etwas vorsichtiger wo du dich mit deinem Freund triffst, nicht dass ihr noch erwischt werdet", jedes Wort was aus seinem Mund kam hörte sich wie eine Drohung an und beschaffte mir eine nicht angenehme Gänsehaut. Mir war nun bewusst, dass er alles daran setzen würde mir das Leben die nächsten Woche zu Qual zu machen, wenn ich nicht das tun würde was er mir sagte. Ich wusste nicht einmal wie ich dem ganzen aus dem Weg gehen sollte, denn es konnte mir dabei keiner helfen. Würde ich irgendjemandem davon erzählen, wäre ich fällig, dann würde er mit allem was er weiß an die Öffentlichkeit gehen. Er zwang mich so, das zutun was er wollte.
Kaum zu glauben, dass es noch einmal so weit war. Diesmal würde ich das ganze nicht überleben. Mein Schutzschild, was ich mir die letzten Jahre aufgebaut hatte, war in jener Sekunde vollständig zerstört. Er hatte es wieder geschafft, der wahre Nicholas war zurück und das verhieß nichts Gutes.„Ich denke unser Gespräch ist damit für heute Abend beendet. Wir sehen uns in der Uni", er zwinkerte mir zum Abschluss noch ein Mal zu und spazierte dann wieder aus meinem Vorgarten raus.
Sobald er um die Ecke war und ich sicher gehen konnte, dass er nicht mehr vor meiner Haustür war, schmiss ich die Tür hinter mir zu, und eilte so schnell es ging zurück in meine Wohnung. Dort verriegelte ich die Tür doppelt und rannte in mein Badezimmer, wo ich es gerade noch so schaffte mich über die Kloschüssel zu hängen. Ohne Vorwarnung kam dann mein ganzer Mageninhalt wieder aus mir heraus. Ich hustete und würgte was das Zeug hielt und ich hatte das Gefühl es hörte nicht mehr auf. Normalerweise verschwand die Übelkeit nachdem alles aus meinem Magen war, diesmal jedoch nicht. Ich fühlte mich fast noch schlimmer wie vorher, mein ganzer Körper zitterte sodass ich mich kaum auf den Knien halten konnte. Mir liefen die Schweißtränen die Stirn hinunter und einzelne Haarsträhnen klebten in meinem Gesicht. Irgendwann verlor ich auch noch die restliche Kraft und sackte einfach in mich zusammen.
Dann lag ich da, auf den kalten Fließen des Badezimmers, völlig fertig und mental komplett am Arsch.
Ich dachte wirklich all die Jahre ich hätte das ganze hinter mir, dabei habe ich mir immer nur was vorgemacht. Das Problem war so präsent wie noch nie, nicht nur da Kian in der Stadt war, sondern weil ich in diesem Moment merkte, wie ich mir die ganze Zeit nur etwas vorgemacht hatte. Die Hoffnung ein Schutzschild gegenüber fast allen Menschen auf dieser Welt zu bauen, würde mir helfen über alles was passiert ist hinweg zu kommen, war der größte Mist denn ich mir je hätte einreden können. Um meiner mentalen Gesundheit zu helfen, hätte es so viel mehr gebraucht, doch dafür war es jetzt zu spät und alles zahlte sich wieder aus.
Die nächste Woche meldete ich mich komplett krank, denn ich schaffte es gerade so mühsam aus dem Bett um auf die Toilette zu gehen oder mir notwendiger weise etwas zu trinken zu holen. Meine Wohnung von außen sah ich nur ganz früh morgens und nachmittags wenn ich eine kleine Runde mit Sam um den Block ging. Doch ich fühlte mich nicht mehr wohl außerhalb meiner Wohnung, zu groß die Angst Kian könnte um die Ecke kommen oder mich verfolgen. Diese Gedanken machten mich wahnsinnig und trieben mich immer weiter an das Ende meiner Kräfte.
Ansonsten lag ich den ganzen Tag im Bett und dämmerte so vor mich hin. Ich bildete mir ein krank zu sein, obwohl ich nicht krank war, mir ging es psychisch einfach abartig und ich wusste nicht wie ich meine Psyche unter Kontrolle bringen sollte. Meine Wohnung sah ungefähr genauso schlimm aus wie ich. Überall lagen Sachen auf dem Fußboden und in der Küche staute sich schon die Spüle. Normalerweise hasste ich es, meine Wohnung so unordentlich zu sehen, doch in meinem Kopf drehte sich alles um die eine Sache.
Lydia hatte ich schon des Öfteren diese Woche besuchen wollen, jedoch erzählte ich ihr jedes Mal etwas von einer ansteckenden Grippe. Bisher hatte das immer geklappt, dennoch wusste ich dass das auf Dauer nicht funktionieren würde. Es war ja nicht so, dass ich es Lydia nicht alles erzählen wollte, ihr nicht mein ganzes Herz ausschütten wollte. Nichts lieber würde ich tun, in der Hoffnung es würde mir helfen. Einzig und allein stellte sich mein Ego dagegen, denn ich wollte dieses Mal alleine kämpfen. Ich wollte sie nicht noch einmal mit der ganzen Sache belasten, auch wenn sie mich dafür erwürgen würde, wenn sie herausfinden würde, dass ich alles mit mir alleine ausmachte. Umso mehr redete ich mir ein, selbst einen Weg aus der ganzen Scheiße zu finden. Bisher war mir allerdings noch nicht viel eingefallen außer krank zu feiern.
Dennoch wusste ich, dass ich irgendwann, spätestens nächste Woche wieder auf die Füße kommen musste. Was hieß, dass ich auch Kian nicht weiter aus dem Weg gehen konnte. Seit jener Nacht hatte er mich immer mal wieder versucht anzurufen, doch ich drückte ihn jedes Mal weg. Zu meiner Verwunderung stand er nicht ganz zufällig mal wieder vor meiner Haustür. Vielleicht hätte ich mich darüber aber mal nicht zu früh freuen sollen...
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Lucky Strike
Teen FictionAufgeregt reist Louis in seine neue Wahlheimat, um dort sein neues Leben inklusive Polizeistudium zu beginnen. Zusammen mit Sophie, seiner neugewonnen Freundin, stürzt er sich nicht nur voller Freude in das Studium, sondern auch in das typische Stud...