10. Kapitel

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Willkommen zurück! Wir sind schon beim 10. Kapitel...unglaublich. Und heute wird es richtig spannend, deshalb direkt viel Spaß!

Pov. Nicholas

Eigentlich wollte ich heute nur eine kleine Runde mit Sam durch den Wald laufen gehen, doch auf einmal hörte ich laute Hilfeschreie. Ich eilte in die Richtung, wo sie herkamen und blieb vor dem Abhang, welcher runter zum Teich führte stehen. Etwas weiter unten sah ich die Person welche anscheinend um Hilfe gerufen hatte. Ich musste zweimal hinschauen, bis ich erkannte wer da wirklich lag und um Hilfe rief.

So langsam dachte ich das Schicksal will mich auf die Probe stellen. So oft wie ich diesen Jungen sah, war das doch nicht mehr normal. Jedenfalls half ich ihm zuerst seinen Fuß, welcher eingeklemmt zwischen einem Stein und Ast war, zu befreien. Das war relativ schnell erledigt, sodass ich ihm nun noch den Abhang hochhelfen musste. Ich reichte ihm meine Hand, damit er sich aufstellen konnte. Einen kurzen Moment zögerte er, doch ich war schneller und griff nach seiner Hand. Das war das erste Mal gewesen, dass sich unsere Köper berührt hatten und es machte mich wahnsinnig und das obwohl es nur unsere Hände waren. Mit der einen Hand bekam ich ihn aber immer noch nicht den Hang hoch, weshalb ich unterstützend einen Arm um seine Hüfte legte. Währenddessen kamen wir uns noch näher, was sich aber gerade nun mal nicht ändern ließ.

„Geschafft." Meinte ich und ließ einen tiefen Seufzer los, als wir oben angekommen waren. Etwas widerwillig entfernte ich meinen Arm von ihm und klopfte einmal den Dreck von meinen Klamotten.

„Ich werde nie wieder versuchen einen Abhang runter zu klettern." Bemerkte der Blondschopf worauf ich ihn schmunzelnd von der Seite anschaute. So langsam bekam sein bleiches Gesicht wieder etwas Farbe, so gefiel er mir definitiv besser.

„Was macht dein Fuß? Tut er sehr weh, kannst du auftreten?" fragte ich ihn besorgt.

Er streckte seinen angewinkelten Fuß aus und versuchte einige Schritte drauf zu gehen. Doch schon beim ersten Schritt verzog er das Gesicht.

„Das sieht nicht gut aus." Sagte ich daraufhin. „Ich kann mal einen Blick drüber werfen, natürlich nur wenn du das möchtest."

„Ich dachte du bist Polizist und kein Arzt?" fragte er berechtigterweise.

„Das stimmt auch, aber mein Vater war Arzt und hat mir über die Jahre einige Sachen beigebracht. Ich meine du kannst auch gerne zu einem richtigen Arzt gehen, es war nur ein Vorschlag." Sagte ich und zuckte mit den Schultern.

„Tut mir Leid, so war das nicht gemeint. Ich möchte dich nur nicht noch weiter belästigen, aber wenn das für dich okay ist, gerne." Erwiderte er dann und schaute mich dankbar an.

„Meine Wohnung ist nicht weit von hier. Wenn du möchtest können wir schnell rüber gehen."

„Schnell, du bist lustig. Aber ja, alles klar." Antwortete er und ich nickte.

Bevor wir losgingen, bot ich ihm an, ihm wieder unter die Arme zu greifen, doch er lehnte dankend ab. Ich schaute mir das Kunststück ein paar Meter an und ging dann ohne zu fragen auf ihn zu und legte seinen Arm wieder über meine Schultern. Er schaute mich zuerst verlegen an doch ging dann nichtssagend mit meiner Unterstützung weiter. Sam lief uns verlässlich hinter uns her.

Keine zwei Minuten später waren wir am Ende des Waldes angelangt und mussten nun nur noch wenige Meter zu meiner Wohnung laufen. Ich war wirklich froh ein wenig Grün in der Nähe meiner Wohnung zu haben trotz dass sie mitten in der Innenstadt lag. So hatte ich einen gewissen Ausgleich, der mir mein Leben in einer Großstadt wesentlich angenehmer machte.

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