12. Kapitel

1.3K 120 44
                                    


Willkommen zurück an diesem wunderschönen *hust hust* Montag. Ich hoffe ich kann euch diesen Montag mal wieder mit einem neuen Kapitel versüßen. Wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Pov. Louis

Wir fuhren in das Untergeschoss und standen direkt in einem langen Flur mit vielen Türen. Das ganze Gebäude bestand meines Erachtens nur aus langen Fluren und vielen einzelnen Büros. Zumindest das, was ich bisher gesehen hatte.

„Die Räume hängen hier teilweise zusammen, wunder dich nicht. Ganz da vorne ist der Gemeinschaftstrainingsraum. Den schauen wir uns gleich noch an", sagte sie und zeigte auf die Tür am Ende des Flures. „Rechts sind die Duschen für uns Frauen und links die für euch Männer. Davor sind die Umkleiden und Spinds, die hängen mit den Duschen zusammen. In deinem Spind findest du deine ganze Uniform und weitere Ausrüstung. Wenn du auf Streife fährst oder generell im Außendienst unterwegs bist, ziehst du dich normalerweise erst hier um", erklärte sie weiter.

Wir gingen den Flur weiter und mit einer Karte öffnete sie die letzte Tür. Vor uns lag ein riesengroßer Raum mit sämtlichen Trainingsgeräten und einer großen Matte in der Mitte des Raumes. Vereinzelnd trainierten Männer und Frauen an den Geräten aber es war definitiv nicht so viel los wie beispielsweise in einem Fitnessstudio, was mir gefiel.

„So und hier ist unser Trainingsraum, der ist für jeden Angestellten hier nutzbar. Der Raum wird auch öfter für Trainingseinheiten während der Arbeitszeit genutzt um Techniken zu üben oder um Szenen nachzustellen. Ansonsten ist hier nicht allzu viel los, es sind eigentlich immer die gleichen Leute, die den Raum benutzen. Ich kann es auf jeden Fall nicht nachvollziehen, denn billiger kann man nirgends trainieren", erzählte sie mir und zuckte mit den Schultern. Ich nahm es so hin und wir verließen den Raum wieder.

„Wir können uns gerade noch deinen Spind anschauen, dann würde ich dir noch die Kantine zeigen und dann können wir wieder hochgehen und ich erklär dir den weiteren Ablauf", sagte sie worauf ich ihr zustimmte.

Wir liefen zu den Spinds und ich fand meinen direkt am Fenster. Da ich meine Karte noch nicht bekommen hatte, öffnete Lisa den Spind und ich fand eine Reihe Klamotten, sowie sämtliche Ausrüstung vor. Es fühlte sich noch total irreal an, seine eigene Uniform in den Händen zu halten. Ich freute mich ungemein, sie endlich anziehen zu dürfen, doch meine Freude wurde direkt zurückgehalten.

„Für heute brauchst du deine Uniform noch nicht. Wir haben oben noch einiges zu erledigen und heute wird für dich nicht mehr so viel passieren", meinte Lisa und legte meine Klamotten wieder zurück an Ort und Stelle.

Ein wenig enttäuscht folgte ich ihr dann in Richtung Kantine.

Der Feierabend rückte immer näher und gegen Nachmittag verabschiedete ich mich von Lisa und beendete meinen ersten Arbeitstag.

„Schönen Feierabend", rief ich dem Pförtner zu und verließ dann das große Gebäude.

Die frische Luft schlug mir direkt entgegen und es fühlte sich großartig an seinen ersten Arbeitstag hinter sich gebracht zu haben. Natürlich hatte ich heute noch nicht großartig gearbeitet, dennoch war ich zufrieden mit dem ersten Tag.

Nachdem Lisa mir die Kantine ausführlich gezeigt hatte, sind wir wieder zurück ins Büro gelaufen und haben uns um restliche Formalitäten gekümmert. Es ging hauptsächlich um Kram wie Datenschutz oder Einverständniserklärungen. Danach haben wir einen Blick in die ganzen Programme auf der internen Polizeiplattform geworfen, welche gar nicht so kompliziert waren wie sie auf den ersten Blick ausgesehen hatten. Sie waren hauptsächlich dazu da, die verschiedenen Vorfälle von dem Tag zu dokumentieren oder verschiedene Daten zu erfassen. Denn wie alle bei der Polizei wussten, bestand die Arbeit nicht nur aus dem Außendienst, sondern auch aus einer Menge Bürokratie. Ich stellte mir das zwar als den langweiligeren Part des Tages vor, jedoch musste das eben auch erledigt werden.

Ich lief in Richtung Innenstadt, da ich mich dort mit Sophie treffen wollte um uns ein wenig über den ersten Tag auszutauschen. Sie war bei der Kriminalpolizei eingeteilt und die hatten einen ihrer Standorte außerhalb des Hauptpräsidiums, weshalb wir uns auch in der Stadt trafen. Da sie noch etwas länger wie ich arbeiten musste spazierte ich gemütlich den Bürgersteig entlang und genoss noch ein wenig das schöne Wetter. Ich blieb kurz stehen um nach zu sehen, ob ich bereits eine Nachricht von Sophie hatte. Das war nicht der Fall, weswegen ich mein Handy wieder wegpackte und nach vorne schaute. Ein etwas größerer Mann mit Sporttasche in der Hand kam mir entgegen gelaufen und bei genauerem Hinsehen, erkannte ich meinen Ausbilder. Er trug eine kurze, schwarze Sporthose, sowie ein dunkelgrünes Muskelshirt. Da er die ganze Zeit auf sein Handy starrte hatte er mich noch nicht gesehen. Wir liefen uns weiter entgegen und irgendwann hob er seinen Kopf und blieb einige Meter vor mir stehen.

„Hallo", grüßte ich ihn und lief noch ein wenig auf ihn zu.

„Hey, Louis", begrüßte er mich ebenfalls und brachte dabei sogar ein wenn auch kaum sichtbares Lächeln auf die Lippen. Nicholas ging tatsächlich sehr sparsam mit seinem Lächeln um, was mich manchmal noch immer irritierte. Er war doch ein wirklich netter Mensch, wie ich ihn einschätzte, gerade nach letzter Woche. Deshalb fragte ich mich wieso er so kühl rüber kam.

„Wie war dein 1. Tag heute?", fragte er mich. Ich mich freute, dass er daran gedacht hatte, jedoch kam mir dann direkt der Gedanke, dass er mein Ausbilder war und es sein Job war, daran zu denken.

Ich erzählte ihm kurz wie der Tag heute war und zwischendurch nickte er immer mal wieder.

„...und wo willst du noch hin?", fragte ich ihn am Ende meiner Erzählung.

Er hob die Sporttasche an und sagte: „Noch eine Runde Sportmachen. Ich schätze du weißt mittlerweile, dass wir einen extra Fitnessraum bei der Polizei zur freien Verfügung haben?"

Wissend nickte ich. „Du gehst joggen und noch zusätzlich trainieren?"

„Ja?" fragte er verwirrt. Ich merkte, dass ich mich ein wenig blöd ausgedrückt hatte, weshalb ich mich verbesserte. „Ich meinte nur, dass du wirklich viel Sport treibst. Aber es zahlt sich ja immerhin aus", dabei starrte ich auf seine Muskeln welche in den Klamotten natürlich sehr zur Geltung kamen.

„Danke", murmelte er verlegen und lief, wenn auch nur ein wenig rot an.

Kurz herrschte eine etwas unangenehme Stille, da ich nicht so recht wusste, ob der letzte Satz so angebracht war. Ob es normal war seinem Ausbilder Komplimente zu machen? Dabei hatte er wirklich einen sehr gutaussehenden Körper, nicht zu breit , genau richtig. Er gefiel mir schon gut...

„Ähm...und wie geht es deinem Fuß?" hakte er dann aber nochmal nach und schaute mich mit einem sehr fürsorglichen Blick an.

„Besser auf alle Fälle. Ich kühle ihn noch regelmäßig und schone ihn soweit es möglich ist. Aber ich würde nächste Woche gerne wieder mit dem Joggen anfangen."

„Du solltest es wirklich langsam angehen. Vielleicht wäre es besser du nutzt für den Anfang eher den Fitnessraum im Präsidium, anstatt wieder über Stock und Stein zu joggen. Nicht dass du nochmal umknickst oder ähnliches", legte er mir ans Herz und ich war wirklich überrascht wie sehr er sich um mich sorgte.

„Das ist kein schlechter Rat", meinte ich und stimmte ihm zu.

„Merk dir eins, ich gebe nie schlechte Ratschläge", witzelte er. „Ich muss dann auch weiter".

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufhalten".

„Hast du nicht...ich unterhalte mich gerne mit dir", gab er zu und lief dann ohne noch etwas zu sagen an mir vorbei.

Etwas erstaunt über den letzten Teil seines Satzes blieb ich stehen und schaute ihm nach. Dieser Mann brachte mich jedes Mal aufs neue durcheinander. Im selben Moment wie ich das dachte klingelte mein Handy und Sophies' Name leuchtete auf.

„Hey du, Feierabend?" fragte ich durch den Hörer.

„Eben ausgestochen. Ich mache mich jetzt auf den Weg", sagte sie.

„Alles klar, dann bis gleich", ich legte auf und drehte mich ein letztes Mal um und sah Nicholas gerade den Eingang des Präsidiums reingehen. Was sollte das noch geben?

Lucky StrikeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt