15. Kapitel

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Mit etwas Verspätung...ich wette mit euch, dass ihr alle auf dieses Kapitel gewartet habt...

Pov. Nicholas

Heute war ein guter Tag gewesen. Meine Arbeit im Büro, die sich die letzten Tage ein wenig angehäuft hatte, da ich hauptsächlich an der Hochschule zu Gange war, konnte ich alles erledigen. Dazu habe ich es endlich geschafft meinen Urlaub einzureichen, denn ich wollte über die Feiertage zu meiner Familie nach England fliegen. Zwar war es noch einige Monate hin, aber so wie ich mich kannte, würde ich es sonst vergessen. Letztes Jahr konnte ich aufgrund meiner Fortbildung nicht zu meiner Familie fliegen, weshalb ich mich jetzt umso mehr freute alle endlich mal wieder zu sehen. Ganz besonders freute ich mich auf meine Mama, wir hatten ein sehr inniges Verhältnis. Nachdem mein Vater von uns gegangen war, schweißte es uns noch mehr zusammen. Mein Vater ist gestorben kurz vor meinem Umzug nach Deutschland. Damals hatte ich lange drüber nachgedacht, ob ich wirklich so weit weg ziehen und meine Mama zurücklassen sollte. Sie zwang mich damals trotzdem zu gehen, denn es war schon, seit ich klein war mein Traum, nach Deutschland zu ziehen. Mit dem Wissen, dass sich mein großer Bruder gut um sie kümmerte entschied ich mich dann letztendlich doch dafür. Dennoch versuchte ich so oft wie möglich, nach England zu fliegen und sie zu besuchen. Mein Job ließ es Gott sei Dank auch zu, was mir von Anfang an wichtig war. Direkt nachdem ich meinen Urlaub eingetragen hatte, rief ich meine Mama an und erzählte ihr von den großartigen Neuigkeiten. Natürlich freute sie sich riesig. Doch wie auch bei den unzähligen Anrufen vorher, fragte sie mich natürlich wie immer ob ich noch jemanden mitbringen würde. Genau wie die letzten Jahre verneinte ich dies.

„Ach Nicholas...wir möchten doch auch mal wieder jemanden vorgestellt bekommen", war ihre Antwort auf mein verneinen. Wie sonst auch versuchte ich schnell das Thema zu wechseln, denn ich wollte selbst nicht darüber reden und in Versuchung kommen, wieder zu viel an Louis zu denken. Ich sehnte mich selbst so sehr nach einer Beziehung und konnte mir dann nicht noch das Gerede von meiner Mama anhören...

Aber trotz dass ich über das Thema reden musste, versaute es mir nicht meinen guten Tag. Da ich alles an Arbeit vor dem Abend erledigt hatte, konnte ich noch eine Runde trainieren gehen. Meine Trainingstasche nahm ich morgens schon mit an die Arbeit, damit ich direkt unten im Trainingsraum anfangen konnte und nicht noch einmal nach Hause musste.

„Ich mache Feierabend für heute", verabschiedete ich mich von meinen Kollegen, schnappte mir meine Tasche und lief zu den Aufzügen. Ich fuhr in das Untergeschoss und machte lief schnurstracks zu den Umkleidekabine. Dort entledigte ich mich meinen Büroklamotten und schlüpfte in meine Sportsachen. Bevor ich mir meine Schuhe band sprühte ich noch etwas Deo unter meine Arme, schnappte mir mein Trinken und verschwand in den Trainingsraum. Zu meinem Erstaunen war heute tatsächlich etwas los, ungefähr drei, vier Leute, was wirklich viel war im Gegensatz zu sonst. Da sich in meiner sonstigen Trainingsecke heute alle tummeln, ging ich auf die andere Seite und setzte mich auf den Crosstrainer um meine erstmal ein wenig abzuschalten und zu warten ob die anderen irgendwann verschwinden würden.

Stück für Stück verschwanden die Leute wirklich und ich konnte schließlich die Seite wechseln. Dort schnappte ich mir die üblichen Hanteln und fing an richtig zu trainieren. Dabei schaute ich mir dabei Spiegel zu und sah wie langsam die Schweißtropfen über meine Stirn rollten. Ich liebte es in völliger Ruhe zu trainieren, da war keiner da der dich beobachtete oder irgendwelche Geräusche von sich gab. Manchmal steckte ich mir Kopfhörer in die Ohren aber wenn ich mich richtig fokussieren wollte, lenkte mich die Musik nur ab.

Ich hörte wie die Tür plötzlich wieder aufging und verdrehte schon genervt die Augen. Normalerweise kam so spät keiner mehr hier her, es musste also jemand neues sein. Unauffällig drehte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite und lugte wer da gekommen war. Und es war kein geringerer als mein blonder Student. Er schaute sich ein wenig verloren um und blieb dann mit seinem Blick an mir hängen. Kurz schien er zu überlegen, was er nun tun sollte doch kam dann letztendlich auf mich zu. Ich legte die Hanteln ab und schnappte mir mein Handtuch um den Schweiß in meinem Gesicht ein wenig wegzuwischen.

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