Kapitel 34

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,,Ich denk ständig an dich, seit wir uns kennengelernt haben und du bist mir wichtig, auch wenn es nicht immer so rüber kommt", sein ernster Blick, durchbohrte mich förmlich, während er das sagte.
,,Ok",antwortete ich kurz.
Diese Feststellung, wirkte tatsächlich ein wenig ernüchternd auf mich, denn immerhin hatte ich ihm mein Herz doch schon einige Male, auch wenn etwas indirekt, auf einem Silbertablett serviert. Aber ich wollte abwarten, ob er mir nicht vielleicht doch, noch etwas zu sagen hatte.
Er blickte mich weiter an und das dämmrige Licht, ließ seine braunen Augen tief schwarz erscheinen. Eine eiserne Stille umgab uns und ich wurde das Gefühl nicht los, das gleich etwas folgte, was ich nicht hören wollte.
,,Ich weiß, du willst mehr als das und ich weiß auch, was du für mich empfindest, aber du kennst nicht alles aus meinem Leben!"
,,Dann lass mich daran teilhaben!", platzte ich heraus und setzte mich auf.
,,Das ist alles nich so einfach!"
,,Es wäre einfach, wenn du mir einfach nurmal vertrauen würdest!"
Kasimir setzte sich ebenfalls auf und fuhr sich mit einem Seufzer durch sein Haar, ,,Wenn du manches wüsstest - du hast keine Ahnung, worauf du dich da einlassen willst!"
,,Ich denke ich kann ganz gut selbst  entscheiden, worauf ich mich einlassen und worauf nicht! Ich bin ja immerhin kein kleines Kind!", entgegnete ich trotzig und verschränkte die Arme.
Kasimir lächelte, was mich erst recht aufbrachte.
,,Was gibt's da zu lachen?"
Statt zu Antworten, stand er schweigend vom Bett auf und fing an, sich einen Joint zu bauen. Ich blieb weiterhin schmollend auf dem Bett sitzen. Was für eine Frechheit! Dachte ich und beobachtete ihn. Als er fertig war, ging er rüber zu meinem Fenster, öffnete es und lehnte sich mit Blick zu mir an die Fensterbank. Ich sah zu, wie er einen Zug nahm und der Rauch langsam aus dem Fenster, in der Dunkelheit verschwand. Dieser Junge war einfach so unglaublich Eigen und gleichzeitig so verdammt anziehend! Kasimir gab mir ein Zeichen, das ich zu ihm rüber kommen sollte.
Für einen Moment zögerte ich, entschied mich dann aber doch, meine Trotzphase, kurz zu unterbrechen. Also stand ich auf und ging zu ihm. Mit seinem süßen Grinsen im Gesicht, griff er nach meiner Hand und zog mich zu sich. Ich spürte, wie sich sein Arm, um meine Taille legte und die Wärme die sein Körper ausstrahlte.
,,Du bist süß, wenn du schmollst",sagte er und sein breites Grinsen, war direkt vor meinem Gesicht.
,,Lenk jetzt ja nicht vom Thema ab!", drohte ich schnippisch und wandte mich aus seiner Umarmung. Kasimir wollte erst protestieren, entschied sich dann aber doch zu schweigen und nahm stattdessen einen zug, von seinem Joint. Klar fand ich das Kompliment gerade süß, doch zu oft, hatte er es geschafft, vom Thema abzuweichen und nun war Schluss! Ich stütze meine Ellenbogen auf das Fensterbrett und legte meinen Kopf auf meinen Händen ab. Mit einem Seufzer, blickte ich nach draußen. Es war mitten in der Nacht. Am tiefschwarzem Himmel, konnte man die klar funkelnden Sterne sehen und es herrschte absolute Stille, da es hier im Dorf, so gut wie kein Verkehr gab. Ich blickte mich um, in keinem der Einfamilienhäuser, brannte noch Licht. So oft schon, hatte ich hier am Fenster gechillt und das ein oder andere mal, widerwillig mit ansehen müssen, wie Herr und Frau Krüger, nackt in ihrem Garten herumliefen. Die beiden waren Fans der freien Körperkultur, oder Frau Wiegand wie sie ihre Karate Übungen im Wohnzimmer machte. Zumindest sah es so aus. Herr Peters, der immer um die gleiche Zeit, seine Runden mit seinem Hund drehte oder Familie Wolters, die immer Sonntags essen bestellten. Aus meinem Schmollgesicht, wurde ein trauriges Lächeln. Wie sehr würde mir selbst das alles fehlen, wenn unser Haus verkauft war.
Mit einem Schnipser, beförderte Kasimir, den Rest vom Joint aus dem Fenster und wandte sich zu mir. Er legte seine Arme von hinten um mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.
,,Versuchen wir's!"
Ich zog irritiert die Augenbrauen hoch. Hatte ich mich gerade verhört? Mit einem Ruck drehte ich mich zu ihm um.
,,Meinst du das ernst?"
Er sah mich an, als dachte er das gleiche über mich. Alles in mir fing plötzlich zu kribbeln an. Ich spürte wie meine Mundwinkel Stück für Stück nach oben wanderten und ein Gefühl von Glück meinen Körper durchströhmte. Er wollte mit mir zusammen sein! Das hatte er quasi gerade gesagt! Versuchen wir's!
Ich sprang ihm vor Freude um den Hals. Kasimir musste lachen und stolperte mit mir im Arm ein paar Schritte zurück. Er hatte uns gerade noch davor bewahren können, den Boden zu küssen. Wie ein kleines Kind, das sich mega freute stand ich vor ihm, was Kasimir sichtlich belustigte. Als ich mich wieder beruhigt hatte, blickte ich zu ihm auf. Wir sahen uns für einige Sekunden einfach nur an.
,,Ich sag es dir jetzt offiziell! Ich liebe dich!" Bevor Kasimir antworten konnte, sprach ich weiter, ,,Nur damit du das weisst!" Ich gab ich ihm schnell einen liebevollen Kuss auf den Mund, denn ich wollte gerade keine Antwort von ihm. Der Schritt, den er gerade gegangen war, reichte mir vorerst aus.
,,So! Da wir das nun geklärt hätten, werde ich dich nun wieder in mein Bett entführen", sagte ich verführerisch, nahm seine Hand und zog ihn hinter mir her.

Ohne Dich/Kasimir Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt