Kapitel 45

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Die Sonne blendete mein Gesicht, als ich langsam erwachte und versuchte, die Augen zu öffnen. Mein Kopf schmerzte und jeder Muskel meines Körpers, fühlte sich an, als wäre ich um fünfzig Jahre gealtert. Wieso verdammte scheiße, musste ich gestern so viel Alkohol trinken? Und was war das bitte für ein heftiger Traum von Kasimir?
Ich streckte meine Arme von mir und stieß mit einem der beiden, gegen etwas, oder besser gesagt, gegen jemanden. Mit einem Ruck, riss ich die Augen auf und zog meine Arme wieder an mich.
Fuck! Es war kein Traum!
Ich blickte rüber. Dort lag Kasimir, mit dem Rücken zu mir und rieb sich den Kopf. ,,Du hast mir voll die Schelle verpasst!", nuschelte er müde und drehte sich nun zu mir um.
,,Sorry", stammelte ich und rutschte tiefer unter die Decke. Kasimir dagegen, schien die ganze Situation normal zu finden , lächelte und fuhr mit seinen Fingern, langsam über mein Gesicht. Was geht nur in deinem Kopf vor? Merkst du nicht, das das ganze hier, grotesk war? Dachte ich nur und erwiderte fragend seinen Blick.
,,Was ist los?", fragte er nun und hielt mit seinen Fingern inne.
,,Ach nichts", erwiderte ich und versuchte so gut es ging, einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Gerade als er etwas sagen wollte, klingelte sein Handy. Er verdrehte die Augen, drehte sich um und Griff zum Nachttisch, auf dem das Handy lag.
,,Was los?", fragte er mit genervtem Unterton.
Ich hörte wie Dilo ihm durch das Telefon eine Standpauke hielt, warum er noch nicht mit gepackten Koffern, draußen stehen würde und das es jedes Mal, das gleiche mit ihm wäre. Dann ertönte von draußen mehrmaliges Hupen.
,,Digga, ich komme doch gleich! Hup mal nich hier rum! Kein Bock, das die Nachbarn hier rumstressen."
Dilo, wurde nun noch lauter und schimpfte weiter, als Kasimir einfach auflegte. Dilo war nun sicher rasend vor Wut.
,,Zum Glück, hab ich gestern alles gepackt, sonst würde er mir gleich den Kopf abreißen",sagte Kasimir und ein schelmisches Grinsen, machte sich in seinem Gesicht breit, was mich dazu verleitete, es zu erwidern. Dann beugte er sich zu mir vor und gab mir einen Kuss auf die Stirn, stand auf und fing an, seine Sachen, die auf dem Boden lagen zusammen zu suchen. War ich irgendwie im falschen Film oder warum verhielt er sich, als wären wir wieder zusammen? Ohne etwas zu sagen, tat ich es ihm gleich. Keine Frage, es ist komisch. Doch ich bin definitiv noch zu verkatert, um die Situation vernünftig zu verarbeiten, geschweige denn, überhaupt zu verarbeiten.

Als Kasimir und ich, gemeinsam durch das Gartentor, zur Straße gingen, sah ich Dilo an sein Auto gelehnt, stehen. Mit zusammen gekniffenen Augen und ernstem Blick, starrte er auf sein Handy. Als er uns bemerkte, sah er erst zu Kasimir und wollte etwas sagen, bis er mich sah und seine Miene sich erhellte. Daraufhin, folgte ein breites Grinsen. ,,Junge! Sag doch gleich, das deine Lady da ist",er zwinkerte mir zu, ,,Wie geht's Bonnie?"
Ich hob leicht verschämt, meine Hand und begrüßte ihn, ,,Gut und selber?"
,,Auch. Wir...",sein Handy unterbrach ihn, mit einem Anruf. Er entschuldigte sich und ging ran. Ich wandte mich Kasimir zu.
,,Ich meld mich, wenn ich angekommen bin",sagte er sofort und nahm meine Hand. Er zog mich vorsichtig und mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen zu sich. Dann legte er seine Arme um meine Hüfte und ich lehnte meinen Kopf an seine Brust. Zuerst war ich etwas versteift, weil mich seine Aufmerksame und liebevolle Art verunsicherte. Nicht das ich es nicht kannte. Natürlich denken viele immer, er wäre genauso drauf, wie in seinen Songs, aber das entsprach eben nicht immer der Wahrheit. Das hatte sich in der Zeit in der wir zusammen waren, absolut raus kristallisiert. Doch wir waren nicht mehr zusammen! Und ich hatte ihn verlassen. Wieso verhielt er sich mir gegenüber nun so? Das schlimme war jedoch, das ich nun nicht wollte, das er wieder ging. Je länger, er mich hielt, je mehr entspannte sich mein Körper.
,,Ihr könnt nach dem Urlaub weiter kuscheln. Wir müssen jetzt los!", rief Dilo zu uns rüber. Langsam löste Kasimir sich von mir. Er lächelte mir nochmal zu, nahm seinen riesigen Koffer und ging rüber zum Auto. Dilo, half ihm, seine Sachen hinein zu packen. Im gleichen Moment, kam mein Taxi.

Auch Tage danach, versuchte ich noch zu begreifen, was das eigentlich von ihm sollte. Er hatte sich nach seiner Ankunft, tatsächlich bei mir gemeldet und schrieb mir beinahe täglich. Ich antworte ihm zwar, beließ es aber bei kurzen und knappen Sätzen. Warum tat er das bloß?
Ich hatte den Mädels, von dem Abend erzählt und auch wie der aktuelle Stand zwischen uns war. Die Spekulationen gingen in sämtliche Richtungen. Er will sich rächen und wird dich früher oder später abservieren, er liebt dich immer noch, er spielt ein Spiel mit dir und Aylin, er weiß nicht was er will!
Nach dem Gespräch, war ich keinesfalls schlauer. Was auch immer seine Beweggründe waren, ich hatte ebenso meine, die mich zu dieser Entscheidung bewegt hatten und das ganze, machte es nicht leichter.
Als ich eines Abends im Bett lag, entschloss ich mich dazu, Kasimir zu sagen, das wir den Kontakt abbrechen müssen. Es war nun eine Woche vergangen und diese ganze Situation quälte mich. Es war ein Wechselspiel zwischen, ich versuchs nochmal mit ihm und nein, das wird nicht funktionieren. Doch je länger es sich hinzog, je mehr Mindfuck war es für mich. Ich atmete nochmal tief ein und aus. Steh zu deiner Entscheidung! Es ist das richtige! Sagte ich mir selbst. Also schrieb ich ihm eine Nachricht, in der ich ihm schonend erklärte, das die Nacht ein Fehler war und wir besser keinen weiteren Kontakt haben sollten.
Noch während ich schrieb, kullerten mir schon die Tränen über die Wangen und nachdem ich auf senden geklickt hatte, brach es aus mir heraus. Nun war es endgültig! Aus und Vorbei! Und es tat weh. Ich liebe ihn noch, doch ich weiß er wird mir weh tun, wenn ich bei ihm bleibe!

Ohne Dich/Kasimir Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt