Kapitel 29

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,,Guten Tag, Christopher Denver! Ich bin hier, für die Hausbesichtigung" ,begrüßte mich ein elegant gekleideter junger Mann im Anzug, als ich die Tür öffnete. Er streckte mir, mit einem freundlichen Lächeln, die Hand entgegen. Ich schätze ihn auf Ende zwanzig. Er hatte kurze gestylte, hellbraune Haare und erinnerte mich irgendwie an eine junge Version von David Beckham.
,,Hallo Bonnie Tielsen. Ich bin die Tochter und werde Ihnen das Haus zeigen, da meine Mutter verhindert ist", antwortete ich und gab ihm ebenfalls die Hand.
,,Kannst ruhig du zu mir sagen, so alt bin ich noch nicht", er zwinkerte mir zu und sein charmantes Lächeln steckte mich sofort an.
,,Na dann, komm rein, Christopher", ich hielt ihm die Tür auf. Er zog einen sehr gut riechenden Duft nach Parfüm hinter sich her. Attraktiv war er, das musste man ihm lassen.
,,Ja – also, ich würde sagen, wir legen direkt los", sagte ich entschlossen und führte ihn als Erstes im Erdgeschoss herum. Christopher folgte mir und machte einen ziemlich begeisterten Eindruck, als ich ihm die Zimmer zeigte. Außerdem war er dazu noch absolut sympathisch, machte Witze, erzählte ein paar Dinge über sich und seinen Job, sowie über seine Reisen. Er selbst war Single, Immobilienmakler und verkaufte Luxusvillen. Dabei kam er viel herum und kannte eine Menge Leute. Als ich das so hörte, beneidete ich ihn total. Es klang wie ein absoluter Traumjob. Bei unserem Rundgang, hatte ich mich ebenso gefragt, wohin Kasimir eigentlich verschwunden war. Als ich mit Christopher gerade im Wohnzimmer stand und ihm den Raum erklärte, sah ich Kasimir durch die Fenster im Garten stehen. Für einen Moment, war ich erleichtert, dass er noch da war.
Da ich Christopher eh noch den Garten zeigen wollte, beschloss ich, mit ihm hinauszugehen. Kasimir spielte gerade mit Chicco, in dem er ihm einen Ball zuwarf. Als wir näher kamen, kroch mir plötzlich der Geruch von Weed in die Nase und ich sah, dass Kasimir in der anderen Hand einen Joint hielt. Innerlich wurde ich stocksauer. Für einen Moment zögerte ich und überlegte, ihn einfach zu ignorieren und mit Christopher weiterzugehen. Allerdings war dieser schon an mir vorbeigehuscht und auf direktem Wege zu Kasimir. Dieser drehte sich um, als er hörte, dass sich jemand näherte.
,,Hey, was geht?", begrüßte Christopher ihn. Ich schnellte dazu, um beide vorzustellen. ,,Christopher, das ist mein Freund Kasimir, Kasimir Christopher, der Interessent für unser Haus!", betonte ich das letzte Wort und versuchte Kasimir mit meinem Blick klarzumachen, dass er den verdammten Joint ausmachen sollte. Doch er ignorierte es.
,,Freut mich, alles klar?"
,,Könnte nicht besser laufen. Wenn du mich mal ziehen lässt, würde das dem ganzen noch eins drauf setzen", antwortete Christopher mit einem breiten Grinsen. Kasimir reichte ihm den Joint. Eh ich mich versah, waren die beiden in ein Gespräch verwickelt und waren zusammen am rauchen. Irritiert beobachtete ich das ganze und kam mir plötzlich vor wie das fünfte Rad am Wagen. Kannten, die sich etwa? Oder war das so ein typisches Männerding? Was es auch war, ich war erleichtert, dass Christopher so locker drauf war und wegen des Joints kein Aufriss machte.
,,Hat mich gefreut dich kennenzulernen Kasimir. Wenn du dir was Schickes holen willst, sag mir Bescheid", sagte Christopher nach einer Weile und drückte Kasimir seine Visitenkarte in die Hand.
,,Auf jeden, danke Mann."
,,Na dann können wir uns ja nun oben umsehen", redete ich mit einem aufgesetzten Lächeln im Gesicht dazwischen. Christopher warf Kasimir ein kurzes Nicken zu, welches er erwiderte und folgte mir dann.

Nachdem die Hausbesichtigung durch war und ich Christopher verabschiedet hatte, ging ich mit schnellen Schritten zurück in den Garten. Kasimir chillte auf der Hollywood Schaukel und telefonierte. Als er mich kommen sah, beendete er zügig das Gespräch und verstaute das Handy in seiner Hosentasche. Wie immer! Ich war sowieso gerade geladen und die Aktion setzte dem ganzen noch eins drauf. Ich blieb vor ihm stehen und blickte ihn skeptisch an.
,,Warum versteckst du eigentlich ständig dein Handy vor mir?", platze ich heraus und verschränkte die Arme. Er stand mit ernster Miene auf und stellte sich direkt vor mich. Für einen kurzen Augenblick machte mich das nervös. Bis sich ein breites Grinsen über sein Gesicht zog. Dann legte er seine Arme um meine Hüfte, während sein Grinsen noch breiter wurde. ,,Bist du etwa eifersüchtig?"
,,Nein!", antwortete ich trotzig und warf ihm einen bösen Blick zu.
,,Klar! Du denkst, ich schreib' mit einer oder sowas."
,,Gar nicht wahr!"
Er versuchte an meinen Augen abzulesen, ob ich log, also drehte ich den Kopf zur Seite und blickte schmollend in den Garten.
,,Ich will dich nicht mit meinem Kram belasten! Außerdem stresst mich mein Handy, wenn ich bei dir bin."
Fragend sah ich ihn an. ,,Dein Handy stresst dich?"
,,Anrufe, Nachrichten, dies, das, weißt du, wie viel Leute mir ständig schreiben oder irgendwas wollen?"
Ich schwieg für einige Sekunden. Jetzt fühlte ich mich schlecht!
,,Ok – das versteh' ich! Aber was sollte das gekiffe?"
,,Er war doch locker drauf", antwortete Kasimir und grinste.
,,Gott sei Dank!"
,,Babe! Entspann dich, alles is ok." Er zog mich an sich, sodass ich ganz nah an seinem Gesicht war und sah mich mit seinen braunen Augen an.
,,Ok!", antwortete ich kleinlaut. Ich konnte einfach nicht lange böse auf ihn sein. Er gab mir einen Kuss und vernichtete damit endgültig meine zickige Stimmung.

Ohne Dich/Kasimir Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt