Kapitel 8

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Nachdem ich aus dem Badezimmer gekommen war, stieg meine Laune im Laufe des Abends stetig an. Es war schwer, dieses Gefühl zu beschreiben, doch es ging mir großartig. Ich war hellwach, sowas von in Partylaune und fühlte mich extrem selbstsicher. Zudem verspürte ich den häufigen Drang, Wasser zu trinken. Das war wahrscheinlich das sogenannte, „Pappmaul", von dem immer alle sprachen.
Es interessierte mich auch überhaupt nicht, was ich da genommen hatte, denn es hatte funktioniert! Ich konnte Lauras Geflirte mit Kasimir tatsächlich für eine Weile ausblenden. Sevtap ihr Freund Nino, war mittlerweile auch zu uns gestoßen. Er war später der Fahrer für die Mädels. Wobei ich mir noch nicht sicher war, ob wirklich alle Mädels später zu sich nach Hause fuhren. Nicole und Dilo redeten die ganze Zeit noch davon, in Berlin den ein oder andern Club zu besuchen.
Ich stand in der Küche und holte mir ein Glas Wasser. Mein Blick schweifte zur Uhr, es war kurz nach zwei. Noch sehr früh dachte ich und ging grinsend zurück in den Garten. Alle saßen am Tisch, lachten, tranken und unterhielten sich lautstark. Ich sah, wie Kasimir, Laura irgendetwas auf dem Handy zeigte. Ich hatte sein Handy in der ganzen Zeit, gerade mal für ein paar Sekunden, zu Gesicht bekommen. Es machte mich erneut eifersüchtig, doch ich wollte mir dieses Mal nichts anmerken lassen. Er war auf ihr Geflirte total eingegangen, was ich ihm auch eigentlich nicht verübeln konnte. Immerhin hatte ich ihn, in die Friendzone geschickt. Ich setzte mich wieder neben die beiden und hörte, wie Laura Anspielungen machte, dass er bei ihr übernachten solle. Allein bei der Vorstellung, fing es an in mir zu kochen. Ich musste es unbedingt schaffen, sie von ihm wegzubekommen. Er sollte mir, seine Aufmerksamkeit schenken, so wie vorher!
,,Mädels, lasst mal tanzen gehen!", rief ich quer über den Tisch und stupste Laura in die Seite, die nun schon fast an seinen Lippen hing. Sie drehte sich zu mir, nickte und sagte Kasimir Bescheid, dass sie mit uns tanzen ging. Die Tanzfläche neben dem Gartentisch, sowie die Boxen, waren vom Pavillon überdacht und mit Girlanden geschmückt. Ich schaltete meine Lieblingsplaylist ein, in der ein paar geile Songs zum Tanzen waren. Laura fing an, mich wegen Kasimir voll zu quatschen, wie toll er doch wäre. Doch ich hörte ihr kaum zu. Ich weiß, sie ist meine beste Freundin, aber die ganze Sache mit den beiden regte mich gerade einfach auf. Vor allem wen sie von ihm redete, als würde sie ihn schon ewig kennen. Selbst ich kannte ihn kaum, doch immerhin, lernte ich ihn so kennen wie er ist und nicht über Interviews oder irgendwelchen Erzählungen aus den sozialen Netzwerken. Zumindest hatte ich sie immerhin schonmal von ihm weg bekommen. Ich schenkte meine Aufmerksamkeit lieber dem Tisch, an dem die Jungs saßen. Da ich super tanzen konnte, hatte ich mich extra so platziert, dass Kasimir mich gut sehen konnte. Schon nach kurzer Zeit bemerkte ich dann auch schon seine Blicke auf mir. Zuerst nur ab und zu, da er sich noch mit den Jungs unterhielt, doch als ich ihm zulächelte und dabei besonders intensiv meine Hüften schwingen ließ, war seine Aufmerksamkeit komplett bei mir und er klinkte sich aus dem Gespräch aus. Das war mein Stichwort!
Laura und Sevtap waren zur Toilette gegangen und Mona und Nicole am Trinken und Quatschen. Mir war vom Tanzen ziemlich heiß geworden und die Drogen machten es nicht besser, doch das sollte mich in meinem Vorhaben nicht aufhalten. Entschlossen ging ich zum Tisch rüber.
,,So Jungs, trinken wir ne Runde? Außer du Nino, du musst ja fahren!"
,,Na klar, mit dir immer", sagte Dilo. Ich beugte mich, direkt neben Kasimir, über den Tisch, um nach dem Wodka zu greifen, denn ich wusste, dass er dadurch einen kleinen Einblick unter mein Kleid hatte. Was Dilo und Nino natürlich nicht sehen konnten, da sie gegenüber von ihm saßen. Kasimirs Biss in seine Faust, sagte mir, dass er sah, was ich ihm präsentierte.
,,Dikka, ganz schön heiß heute, oder?", stichelte Dilo ihn und lachte.
,,Auf jeden!", Kasimir grinste in sich hinein und fuhr sich ein paar mal durch die Haare. Nachdem ich den beiden und mir was eingegossen hatte, setzte ich noch einen drauf und platzierte mich direkt auf Kasimirs Schoß. Keine paar Sekunden später, spürte ich auch schon seine warme Hand auf meinem nackten Oberschenkel. In der anderen hielt er den Schnaps.
,,Auf dich und deinem baldigen Album Release!", sagte Dilo laut und wir stießen gemeinsam an.
,,Du bringst ein Album raus?", fragte ich erstaunt, drehte mich halb zu Kasimir um, sodass ich seitlich auf seinem Schoß saß und legte meinen Arm um seinen Hals.
,,Ja man, das wird fett, aber ein Song muss ich unbedingt noch nachträglich draufballern."
,,Ok krass, welchen denn?"
,,Dafür musst du dir schon mein Album anhören, wenn es draußen ist. Wenn alles glattgeht, erscheint es am 23.07."
,,Du kannst es mir doch trotzdem sagen, oder?"
,,Hörs dir an!", sein schelmisches Grinsen dabei, war mega süß. Ich betrachtete ich ihn etwas genauer. Er war mega süß! Nein, er war mega süß und hatte gleichzeitig etwas Badboy mäßiges an sich! Und seine braunen Augen, die sich förmlich in meine bohrten, brachten mich fast um den Verstand.
,,Gefällt dir die Party?", fragte ich und kraulte seinen Hinterkopf.
,,Jetzt noch mehr,"er fuhr mit seinem Finger nun meinen unteren Rücken entlang, wodurch ich eine Gänsehaut bekam, während seine andere Hand weiterhin auf meinen Oberschenkel ruhte.
So sehr ich mich innerlich auch dagegen wehrte, mich in irgendeiner Form auf ihn einzulassen, so sehr sehnte ich mich auch nach seinen Berührungen und seiner Nähe. Ich wusste, das könnte mir irgendwann gewaltig zum Verhängnis werden!
Plötzlich kamen die Mädels wieder zum Tisch.
,,Na ihr zwei?", grinste Mona uns an.
,,Bonnie, kannst du mal kurz mitkommen?" Laura stand neben uns und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu. Verdammt!


Ohne Dich/Kasimir Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt