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Ich blieb an der Ecke vom Club stehen. Ich hätte am liebsten eine geraucht. So aufgelöst war ich schon lange nicht. Eigentlich noch nie. Aber das Rauchen gab ich vor langer Zeit auf. Ich blieb eine ganze Weile dort stehen. Irgendwann setzte ich mich vor den Club. Dort war eine alte Bank. Sie war kühl und meine Nackte Haut wurde übersät von Gänsehaut. Ich beugte mich kurz vor und strich etwas resignierend die Haare zurück. Schnaufte dabei vollkommen entnervt und wollte dann nach Hause. Es wurde mir zu kalt und die Laune war eh dahin.

Plötzlich legte jemand eine Jacke über mich. Dieser Geruch. Und als ich zur Seite blickte, stand er tatsächlich neben mir an der Wand gelehnt. Lässig. Wieder mit diesem versteinerten Gesichtsausdruck.

"Was willst du? Lass mich in Ruhe." Dies kam diesmal ziemlich kleinlaut. Ich hatte nicht mal bock mehr zu lamentieren. Mich über irgendwas aufzuregen.

"Wieder so unhöflich. Du brauchst echt noch etwas Erziehung." Ich rollte missmutig mit den Augen.

"Oder einfach meine Ruhe. Ich dachte ich sei dir zu bieder warum folgst du mir dann?"  Er ließ ein kurzes schmunzeln zu sehen. Dann strich er sich durch seine Haare, die stylisch nachhinten gelegt waren.

"Komm, ich fahr dich heim." Bot er ziemlich freundlich an. Es war merkwürdig. Dabei war ich das Gegenteil und habe mich ziemlich zickig benommen. Störte ihn wohl nicht. Oder war das doch ein versuch mich flachzulegen? Oder, er versrscht mich nur und spielt er ein Spiel, was mir eher weniger gefällt. Mich nicht ernst nimmt. Daher nahm ich nicht an, sondern schaute ihn skeptisch entgegen. Plötzlich war er wieder so anders.

"Darf ich dich nach dem Namen fragen?" Wieder keine Antwort von mir. Er grinste dann ziemlich keck.

"Soll ich mir dann einen Namen ausdenken? Mir fallen einige ein." Er sollte es bloß nicht wagen!

"Ariana. Ariana Green. Normalerweise sollte sich der Mann zuerst vorstellen." Dabei wirkte ich wieder so arrogant.

"Unwichtig." Sein ernst?

"Hey! Mr ich habe Manieren ... wenn du wirklich welche hättest, würdest du deinen auch verraten." Ich schlug genervt die Beine von links nach rechts und schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

"Noch unwichtig. Aber wenn du eine Anrede wünscht, Sir würde mir reichen." Zwinkerte er lässig und beugte sich zu mir runter. Irgendwie unangenehm und wieder erregend zu gleich. Ich wusste teils nicht wie ich mich benehmen sollte, mit ihm umgehen. Er lächelte und schaute mich immer noch erwartungsvoll an. Schien eine Antwort zu erwarten.

"Dann weißt du wo ich wohne ..." kam es vorsichtig von mir. Er schüttelte den Kopf, schien irgendwie meine Art amüsant zu finden. Und ich mich immer noch verarscht.

"Es war nur ein Angebot. Es ist egal wo ich dich vergewaltige." Er musste sich das lachen verkneifen.

"Haha! Sehr witzig. Und wenn genau DAS mir egal wäre? Vielleicht habe ich andere Sorgen als von dir gefickt zu werden." Er rückte seine Kapuze zu recht, die er am Hoodie hatte. Ich fand es interessant, das ein relativ normaler Typ, so drauf war. Ich kannte das eher von den reichen schnöseln und Schlipsttäger. Aber nicht von Hoodie tragenden Punks. Er sah jedenfalls so aus.

"Das Angebot gilt nicht lange, ich frage nicht zweimal. Aber deinen Wunsch kann ich dir nicht erfüllen." Dann erfasste er mein Kinn. Sein Blick wurde intensiv und die Geste war so intim. Mein Herz blieb fast stehen.

"Auch mich muss man sich verdienen." Hauchte er mir ziemlich herrausgefordernd entgegen.

"Ein Mann hat gar nicht das recht dazu!" Dabei streckte ich ihm die Zunge raus was ihm zum lachen brachte.

"Wenn du wüsstest ... Aber da du nicht willst, wünsche ich einen ..."

"Ok! Ja ... ich meine ... warum nicht?" Unterbrach ich ihn ganz plötzlich. Er hielt mir dann die Hand hin, die ich zögerlich entgegen nahm. Ob das so eine gute Idee war?

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Die fahrt war ruhig. Ab und zu versuchte ich ihn zu beobachten. Einen kurzen Blick auf ihn zu werfen.  Viel Zeit blieb mir nicht dazu, aber er war einfach zu interessant. Warum auch immer ich so dachte, da ich normal die Gehirnlosen suchte. Weniger Stress. Sie denken nur das eine und lassen mich dann in Ruhe. Also warum ließ ich mich auf einen Mann ein, der komplett anders ist?

"Du sagtest siebzehn? Dann sind wir da." Aber irgendwie reagierte ich nicht. War irgendwie in Trance.

"Miss Green!" Ich zuckte kurz zusammen und schaute mich dann irgendwie erschrocken um.

"Wir sind da." Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er Aufstieg um mir die Tür zu öffnen.
Ich zögerte beim aussteigen, da er so nah war. Drückte mich dann ans Auto als ich mich doch bewegte.

"Willst du ..." ich stoppte. Da ich ohne tu überlegen ihn einladen wollte.

"Gute Nacht, Miss Green. Galant küsste er mir den Handrücken und schien dies einfach zu ignorieren.
Ich konnte es nicht fassen und blieb wie angewurzelt stehen. Ich konnte das nicht glauben. Ein Mann, der mich links liegen ließ. Ich hörte nur, wie er davon fuhr. Und irgendwie fühlte ich mich, als hätte ich eine Chance verpasst.

Etwas gefrustet stapfte ich in meine Wohnung. Meckerte innerlich. Aber das innerliche wurde laut und brach irgendwann aus.

"So ein Vollidiot!" Ein räuspern ließ mich umsehen. Mein Nachbar stand an seiner Tür, war wohl wieder neugierig.

"Problem?" Er zog den Kopf nach meiner patzigen Frage wieder zurück in seine Wohnung und ich ging in meine. Schleuderte die Schuhe durch die Gegend. Ließ mein Täschchen fallen und mich auf die Couch.

"Was tu ich bitte? Er ist noch nicht mal mein Typ." Dachte ich laut. Aber in Wirklichkeit wollte ich nicht wahr haben, wie gut er eigentlich aussah. Nicht typisch Frauenschwarm, aber doch hatte er was animalisches. Etwas, was mich schwach werden ließ.  Und doch strahlte er immer so sine ruhe aus. Er war außergewöhnlich. Und genau das machte ihn so besonders. Aber sollte ich nicht lieber die Finger davon lassen? Immerhin lief mein leben ziemlich gut und Risiken gehe ich genug mit fremden Männern ein. Da brauche ich nicht noch sowas.

Mit diesen Gedanken ging ich unter die Dusche. Den ganzen Dreck wegspülen und hoffentlich vergessen.

Between Us - Wenn die Liebe lügtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt