Es war merkwürdig. Ein Kerl in meinen Leben, denn ich öfter als ein mal sehe und das noch freiwillig. Und sogar gern. Ich freute mich, wenn er morgens mich weckte und Abends kurz vorbeikam oder eine gute Nacht
Nachricht schickte. Und das jetzt seit fast einer Woche durchgehend. Er hatte wirklich geduld und versuchte mir zu zeigen, dass es wirklich um mehr ging. Ich ihm vertrauen konnte. Ich ihm wichtig war. Er wollte mich kennenlernen. Stück für Stück und nahm sich deswegen viel Zeit."Guten Morgen meine liebe. Ich habe heute frei und wollte fragen, ob du lust hast diesen Tag mit mir zu verbringen, falls du Zeit hast. Sonst könnte ich auch einfach heute Abend mich noch mal melden."
Natürlich wollte ich ihn nicht warten lassen. Jede Minute mit ihm war besser als alleine zu sein. Oder mich zu verkaufen. Irgendwie vermisste ich das auch nicht. Wollte nur noch ihn. Tag wie Nacht. Leider musste ich mich wohl auch noch etwas gedulden um genau das Tag und Nacht zu bekommen. Ich war noch nie so lange ohne Sex. Ohne jemanden an mich ran zu lassen.
"Jederzeit bereit. Das gilt immer." Kurz. Aber bestimmt verstand er die Nachricht. Ich wollte auch etwas, dass er entscheidet. Sagt was ER will. Und mir auch ab und zu in den Hintern treten. Manchmal brauche ich das.
"Immer? Gut. Dann komme ich vorbei." Was meinte er. Hat er es jetzt doch zu wörtlich genommen? Ist es jetzt so weit? Ich traute mich gar nicht zu antworten. Starrte nur auf die Nachricht. Dann lief ich etwas nervös hin und her. Nach zehn Minuten klingelte es und ich öffnete stürmisch die Tür. Stolperte dabei voll gegen den Rahmen. Ich vergaß dabei noch die untere Tür zu öffnen und drückte mit achmerzender Nase den Knopf. Als er hoch kam, schaute er mich verwundert an.
"Was hast du jetzt wieder angestellt?" Grinste er. Das ist nicht das erste mal das ich mich verletzte. Ich war schon mal so schuselig und rutschte beim Duschen aus, als das Handy klingelte. Seit ich ihn kenne, passiert mir öfter sowas. Bin total schusselig geworden. Ständig nervös und aufgeregt.
"Du bringst mich noch um." Flüsterte ich dann.
"Alles ok. War wieder etwas zu schnell." Fügte ich hinzu, als er mich mit hochgezogener Augenbraue ansah.
"Schnell und Schmerzen ... Muss dir wohl beibringen wie es richtig geht." Zwinkerte er. Ich verstand keik Stück was er meinte. Er zog mich aber dann an der Taille zu sich und gab mir den ersten richtigen Kuss. Intensiv. Leidenschaftlich und irgendwie erotisch. Damit hätte ich null gerechnet.
"Deine Nase scheint es aber gut zu gehen. Dann bin ich beruhigt." Und als wäre es ganz normal ging er in meine Wohnung und ließ mich schwankend, immer noch vom Kuss berauscht, stehen. Normal fragte er immer noch oder wartete bis ich ihn reinbat. Ich sah aber, dass er mich dann beobachtete. Er blieb direkt hinter mir stehen und wartete wohl irgendwie auf eine Reaktion. Im Grunde war es toll, dass er es tat und doch merkwürdig. Wusste noch nicht ganz mit umzugehen.
"Wenn du noch irgendwas zu erledigen hast, wegen deinem Shop, tu dies ruhig. Wenn nicht, möchte ich dir die Chance geben, Fragen zu stellen, denen ich auswich, nicht beantwortete oder dir vielleicht noch nicht einfielen, die du aber jetzt beantwortet haben möchtest. Auch ich möchte offen und ehrlich mit dir umgehen. Auch ich brauchte meine Zeit. Und jetzt ist diese gekommen." Ja. Einiges wollte er noch nicht beantworten. Ich war unser letztes Gespräch ziemlich neugierig. Wegen dem Skandal. Wie weit er damit drinsteckte. Was nun stimmte und wirklich passierte. Auch über Expartnerin habe ich gefragt. Und warum er nicht gleich will, beziehungsweise warum er so vorsichtig ist. Er hat nur über banale Dinge geredet. Dinge, die er mag oder auch nicht. Über seine Arbeit im Groben und das er Einzelkind ist, obwohl er sich immer Geschwister gewünscht hatte. Solche Sachen halt.
"Wunder dich nicht. Aber ich denke, jetzt wo wir mehr Zeit haben und du mir langsam vertraust, können wir einen Schritt weiter gehen und unsere Gespräche vertiefen. So weit du das auch wünscht." Ich dachte dann an unsere letzten Nachrichten und ich dachte er würde mich Vögeln wollen. Und jetzt dachte ich wieder dran und wurde das erste mal in meinem Leben rot. Hoffte so drauf, aber hatte auch irgendwie Angst davor. Als wäre es mein erstes Mal.
"Einen Schritt weiter ...?" Murmelte ich und dachte nur ans Ficken. Meine Güte! Wie Notgeil ich sein konnte.
Und er schien es auch irgendwie bemerkt zu haben. Aber wie?"Den Schritt meinte ich noch nicht. Es geht nur um Gespräche." Er musste dabei aber schmunzeln. Fand meine Notgeile Art wohl ziemlich belustigend. Mir war das eher peinlich.
"Wie hast du gewusst was ich gerade meinte?" Fragte ich perplex drauf los.
"Soll das deine erste Frage sein? Nun gut. Körpersprache und Mimik. Beides verraten viel. Manchmal zu viel. Vorallem wenn man beides nicht unter Kontrolle hat, wie du." Na toll. Ich bin also ein offenes Buch?
"Ist das ein Grund, warum ich?" Das klang sehr skeptisch und mir tat die Art, irgendwie leid, wie ich ihm das förmlich an den Kopf warf.
"Weil du leicht zu haben bist? Denkst du ich nutze deine Schwächen aus?" Etwas schockiert schien er zu sein, was ich ihn nicht verübeln konnte.
"Tut mir ... So meinte ich das ... doch. Ich dachte genau das, um ehrlich zu sein. Leichtes Manipulieren, da du mich lesen konntest wie ein offenes Buch. Ich ... Ich habe immer noch Zweifel, auch wenn ich sie nicht möchte. Ich will dir vertrauen. Tu es irgendwie auch, aber immer kommen solche Gedanken." Gab ich dann zu. Und wieder erwies er sich als sehr geduldig.
"Gut. Dann reden wir mal offen über deine Sorgen und was ich tun könnte um diese verschwinden zu lassen." Wir setzten uns dann gemeinsam auf die Couch und er wartete auf meine ersten Worte. Wie sollte ich ihm das nur erklären? Ich wusste selbst nicht immer genau warum ich so denke und handle. Und nun muss ich mich damit direkt konfrontieren lassen. Aber vielleicht hilft es. Hoffte ich zumindest.
DU LIEST GERADE
Between Us - Wenn die Liebe lügt
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! Sie ist anders. Ungewöhnlich und scheint für viele nicht ganz normal zu sein. Tief rotes Haar. Immer auffällig gekleidet. Liebt es sich zu verkaufen. Sich als Objekt dazustellen. Für viele vielleicht zu Selbstbewusst, teils sch...