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Leider war nichts mit vergessen. Wieder Tage voller Chaos im Kopf.
Ich musste ihn endlich da raus kriegen. Er ist nicht gut für mich!

Ich wollte einfach mal in ein Café. Was anderes machen als Männer aufreißen und saufen. Aber irgendwie blieb ich vor der Tür stehen. Starrte sie an. Dann holte mich das klingeln der Haustür aus der Trance. Mich besucht normal keiner. Wer das wohl war? Ich nahm den Höhrer, der Sprechanlage ab. Bekam aber nur ein Röchelndes Ja raus. Keine Antwort. Wer zur Hölle! Ich hörte dann etwas vor der Tür und riss sie auf. Plötzlich sah ich ein Paket vor meiner Haustür stehen. Vielleicht hat sich jemand vertan? Es war kein Absender oder Empfänger drauf vermerkt. Ich riss es dann doch vor neugier auf. Ein Stück einer Karte, wo ein Ort makiert war. Ein Datum und Uhrzeit stand da auch drauf. Das ist ein Restaurant in meiner Nähe. Ich merkte, dass das nicht alles war und holte ein schwarzes Kleid hervor. Sehr Edel. Und normal nicht mein Stil. Ich mochte es kurz und knapp. Dann fiel mir ein Kärtchen entgegen.

"Die Einladung gilt einmalig. Für was anderes, als nur Körperliches Vergnügen. Vielleicht bist du interessiert?" Ich war mehr als sprachlos. Völlig überwältigt. Ob Er das war? Ich konnte mir sonst nicht vorstellen wer sonst. Als ich dann noch mal auf das Datum schaute, sah ich das es heute war! In zwei Stunden. Ist das sein ernst? Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Annehmen, oder alles wegwerfen und vergessen?

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So dumm und auch neugierig wie ich war, nahm ich an und stand vor dem Restaurant zehn Minuten zu früh. Aufgeregt stapfte ich von links nach rechts. Kaute auf meiner Lippe rum, teils auch auf meinen Fingern.

"Du ruinierst sie noch. Du solltest das lassen." Mein Herz stand still. Meine Augen wurden groß. Und mein ganzer Körper zitterte. Ich traute mich nicht, hinter mich zu blicken. Tatsächlich. Es erklang seine Stimme. Tief, rau. Wie Bass vibrierte sie durch meinen Körper. Ließ ihn erbeben. Ich schluckte schwer und versuchte mich zusammenzureißen. Drehte mich doch langsam um. Senkte aber den Blick.

"Es steht dir ausgezeichnet." Bemerkten er. Ich war von dem Kompliment erst verwirrt, bis ich wusste was er meinte.
Auch er sah unglaublich aus. Ich sah ihn das erste mal mit Anzug. Nur ohne Krawatte. Sehr locker. Das Hemd lässig geknöpft. Jackett offen. Es sah so lässig und doch elegant aus. Ich mochte den Stil an ihm.

"Ich dachte, ich zeig dir mal, dass es auch anders geht. Meine Einladung war wohl etwas unkonventionell, hat aber wohl gereicht um deine Neugier zu erwecken. Enttäuscht?" Ich schüttelte den Kopf. Ganz und gar nicht. Auch wenn ich tatsächlich noch nie essen war mit einem Mann. Also auf normalem Wege. Wie ein normaler Mensch. Und ohne das er schon in mir drinsteckte, oder es geplant war.

"Wenn ich bitten darf. Ladys First." Irgendwie unangenehm. Da ich mich nicht als Lady sah. Das ganze höfliche war merkwürdig. Aber ich sagte nichts.

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Ich saß da, wie ein Brett. Steif und vollkommen überfordert. So nett und normal ging noch kein Kerl mit mir um.

"Nun. Erzähl von dir. Es interessiert mich, warum eine junge Frau wie du sich Nachts Männern hemungslos an den Hals wirft. Du bist dir doch sicher mehr wert." Die Frage machte mich stutzig. In wie fern Wert? Ich bin was ich bin. Was sollte ich da groß erklären.

"Dir scheint das nicht zu gefallen. Die Frage. Du überlegst sehr lange."

"Du bist ziemlich neugierig. Findest du das nicht zu persönlich? Und findest du nicht, dass das hier eher eine schlechte Idee ist? Was willst du von mir? Nur kennenlernen glaube ich kaum. Kein Mann will einer Frau nur ein paar Worte entlocken. Da muss mehr dahinterstecken!" Er schien nicht überrascht, dass ich so reagierte. Hatte es gar erwartet, wie es schien.

"Ich bin nicht jeder. Und mir war klar, dass du wieder mit deiner wiederspenstigen Art versuchst dich rauszureden. Ich möchte eine normale Konversation führen. Das ist doch nicht zu viel verlangt." Eigentlich nicht. Aber trotzdem war es höchst merkwürdig. Reden. Dass kann er mit seinen Kumpels, aber was will er von mir?

"Gut. Ich rede, wenn ich weiß wer du bist. Ich will einen Namen. Vollständig." Er grinste und lehnte sich ein Stück vor.

"Du willst also verhandeln? Dabei sollte es hier kein Geschäftsessen werden." Scherzte er und wich wieder meiner Forderung aus.

"Julez. Ich hoffe du bist damit zufrieden." Grinste er.

"Wieso? Weil er falsch ist?" Dabei erwiderte ich sein freches grinsen.

"Nein. Oder doch?" Lachte er. Dann lehnte er sich wieder etwas zurück. Zupfte kurz an seinem Kragen und schaute mich amüsiert an.

"Da ich ja eher für deine Belustigung gut bin. Nicht ernst genommen werde und du ziemlich dreißt bist, mir zu persönliche Fragen zu stellen, sollte ich gehen." Dann verschwand sein grinsen plötzlich, als ich wirklich plötzlich aufstehen wollte. Damit hätte er wohl nicht gerechnet.

"Ok. Nolan Juliaz Parker. Und jetzt kannst du entscheiden ob du gehen willst, was wohl jede tun würde." Ich verstand nicht warum? Sollte der Name mir was sagen? Als ich mich wieder setzte schaute er auch ziemlich verwundert.

"Wer ist denn dieser Mr Parker? Gibt es was, was ich wissen sollte?" Immer noch schien er verwirrt. Als er merkte das ich tatsächlich nicht wusste wer er war, lächelte er.

"Nein. Nichts von Bedeutung. Wir sollten dann endlich bestellen. Ich hoffe du hast Hunger?" Ich fand es irritierend. War verwirrt. Warum erst seinen Namen verheimlichen? Weil er wohl dachte, dieser würde was auslösen und dann wechselte er das Thema. Irgendwas ist mit ihm. Und wenn er nicht antworten würde, gibt es zum Glück das Internet. Vielleicht würde mir das einige Antworten geben. Denn, wer ist Nolan Juliaz Parker!

Between Us - Wenn die Liebe lügtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt