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Sie erklärten mir, dass sie eine heftige Unterhaltung hatten. Wo ich das erste mal kurz denn scheiß Gedanken verdrängen musste.

"Das liebe Wort. Aber nein. Er ist nicht mein Typ." Grinste Rick. Er muss gemerkt haben, das mich das Wort wieder Triggerte.

"Ihr beide solltet euch jetzt mal in Ruhe unterhalten. Es wurden wohl Dinge gesagt die man nicht so meinte. Falsch ausgedrückt, können Worte ziemlich verletzen." Ich unterbrach Rick energisch.

"Nein, nicht das stört. Er schaffte es Anfangs sich etwas anzupassen auf mich einzugehen. Aber das waren alles lügen um mich willig zu machen. Er weiß genau was er sagte. Und er wird es auch so gemeint haben. Und schau ihn dir jetzt an! Nur noch auf sich bedacht. Bin ja unterwürfig. Erreicht was er wollte. Jetzt muss er nicht mehr den netten spielen."

"Ich spielte nie! Habe dich nie schlecht behandelt. Das eine mal habe ich vielleicht überreagiert. Ich hasse es nicht kontrolliert sein zu können. Nicht zu wissen was in mir los ist. Du bringst mich ziemlich durcheinander." War seine ausrede.

"Und das gibt dir das Recht über mein Leben zu bestimmen, zu Urteilen und mich zu beleidigen?" Er wurde wieder etwas wütender und wollte darauf auch antworten, aber Rick hielt ihn ab.

"Hey, ganz ruhig! Könnt ihr es nicht normal diskutieren und dabei ruhig bleiben? Du überlegst noch mal genau was du willst Erbschen und Nolan, du solltest überlegen, ob vielleicht doch was geändert werden muss in deiner Haltung. Sie wäre dir sicher immer gefolgt, aber dann musst du sie behandeln, wie du es auch sagtest. Mit Respekt. Unterwürfig heißt nicht die Frau immer am Boden halten."

"Das waren selbst seine Worte. Unterwürfigkeit ist ein Geschenk. Aber er nutzt alles aus was er bekommt." Fügte ich schnell hinzu. Dann wandte ich mich qn Nolan direkt.

"Der Fürsorgliche, einfühlsame, Verständnisvolle Mann vom Anfang. Wo ist er? War das nur Fasade? Alles nir ein spiel? Und jetzt zeigst du wer fu wirklich bist? Du sagtest du seist kein Sardist. Aber davon kam jetzt mehr zum Vorschein als mir lieb ist. Körperlich halte ich viel aus, aber behüte mein inneres vor diesem sardistischen Wesen, sonst muss ich ... sowas hat in meinem Leben kein platz." Aber er sprang auf. War extrem wütend und man sah total durcheinander. Rick hielt ihn dann auch nicht mehr auf.

"Verdammt! Ich bin kein Sardist! Einfach nur ein eifersüchtiger Mann der dich liebt! Und das macht mir Angst! Es macht mich unberechenbar. Ich werde unkontrolliert. Nichts läuft so, wie ich es plante. Und normal wäre jetzt Schluss für mich, weil ich es hasse, nichts unter kontrolle zu haben. Aber ich bekomme dich nicht aus meinem Kopf! Es tut weh ... Es ... ist gerade beschissen! Ich ... Verzeih. Ich sollte ..." ihn so reden zu hören war wirklich neu für mich und wieder lief er weg. Rick hinterher. Ich hörte sie dann auch sich lauter unterhalten, bis Rick richtig das Wort ergriff in einer Lautstärke die mich zusammenzucken ließ.

Sie standen bestimmt zehn Minuten vor der Tür, und mir ging Nolans Worte durch den Kopf. Er liebte mich ... Warum war er dann so? Irgendwann kam Rick alleine rein. Er schien etwas genervt. Ich fand es erstaunlich, dass er versuchte uns zu helfen. Er hätte Rick einfach gehen lassen können und sich an mich ran schmeißen. Wieso tat er das alles?

"Wir lassen ihn mal Zeit. Er ist es nicht gewohnt, das eine so ehrlich sagt, was sie denkt. Er meinte, die ersten zwei hat er freiwillig gehen lassen und die dritte wurde dann so eingeschüchtert dass sie anfing zu lügen. Und er sieht ein, dass wohl auch er daran schuld sein musste. Er wolle alles noch mal überdenken und hofft du gibst ihm noch eine Chance."

"Und wenn ich nicht will?" Gab ich etwas enttäuscht und niedergeschlagen wieder.

"Er ist ein guter Mann. Der leider alles unterdrückt was menschlich ist. Triebe, Gefühle, Emotionen. Selbst seine Mimik versucht er Krampfhaft zu kontrollieren. Wenn er etwas freier sein könnte, würde ihm das etwas helfen. Vorallem euch."

"Und wenn ich nicht will?" Kam es erneut von mir und blickte ihn traurig an.

"Ihn! Wenn ich ihn nicht will." Er schien dann zu wissen was ich meinte.

"Ich sagte dir, tu das nicht. Du bist einfach nur verletzt. Du weißt nicht was du ..."

"Und wenn doch! Ich will nicht warten und hoffen. So lange musste ich schon warten. Hoffnung habe ich eh kaum noch. Lass mich nicht zurück. Bitte ... Ich ertrage gerne Schmerz, aber dann sollte es das auch wert sein."

"Vielleicht ist er das! Gib ihn noch nicht auf. Zwei Wochen sind nichts. Es kann sich so viel ändern. Vielleicht werde ich auch zum Arsch. Oder du kannst mich genauso wenig leidem wie am Anfang." Aber mein Blick sagte immer noch das gleiche wie meine Worte.

"Bitte. Versuch es wenigstens. Ich bin ja trotzdem bei dir. Ich verspreche, ich weiche nicht mehr von deiner Seite. Und wenn es doch dazu kommt, dass du fällst und er dich nicht auffangen kann oder will. Werde ich der jenige sein der dich fängt. Aber noch hält er dich. Ich sehe es. Und so lange du auch innerlich nicht loslassen kannst, würde es kein Sinn machen. Ich will kein Trostpflaster sein. Wenn ... will ich ..." Dann klingelte sein Handy. Er schaute verwundert und ging schnell ran. Blieb aber einfach sitzen.

"Was los? Geht es Dad wieder schlechter?" Ich wollte nicht lauschen. Aber er saß immer noch neben mir. Als er dann etwas bedrübt schaute versuchte ich den Blick von ihn zu wenden. Aber irgendwie stieg sein Gefühl auf mich über. Ich schaute ihn besorgt an.

"Soll ich was besorgen? Ich muss aber erst noch was erledigen. Ich mach so schnell es geht." Er bemerkte dann, dass ich ihn mitfühlend anblickte. Er nahm meine Hand und lächelte kurz. Als er meine Hand hielt wurde mir ganz warm. Es war merkwürdig.

"Gut. Gib mir eine halbe Stunde. Und Sis. Versuch ihn zu beruhigen. Bis später." Er legte auf und guckte kurz noch mal aufs Handy. Dann zu mir.

"Kleines, kann ich ... ach egal. Zieh dich an. Du kommst mit."

"Wohin?" Ich wurde ziemlich überrumpelt. Und schaute etwas perplex.

"Zu einem Schamanen. Dad braucht medizinische Hilfe. Seine Schmerzmittel ist leer." Ich setzte mich dann auf und starrte ihn an.

"Wo? Welche Schmerzen? Würdest du auch mir vertrauen?" Erst sah ich Skepsis. Dann einen fragenden Blick.

"Er hat Nervenstörungen und oft Schmerzen im Brustbereich, bis in den Rücken. Zum richtigen Arzt wollte er nie."

"Bis Rücken? Rundum?" Er nickte.
Das war nicht gut. Vielleicht Bauchspeicheldrüse.

"Komm ich kann dir auch helfen." Wieder diese Skepsis. Aber die hatte jeder. Aber ich wusste was ich tat und hoffte, er würde mir vertrauen.

Between Us - Wenn die Liebe lügtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt