Ich war fast eine halbe Stunde bei ihm. Erklärte die Medizin und Wirkungen. Er wollte auch über mich als Mensch mehr wissen. Auch über mich als Hexe. Er war sichtlich erstaunt und so dankbar über meine Hilfe und Offenheit. Er war so herzlich. Es war schön mit ihm zu reden. Aber er wurde müde. Ich gab ihn was vom Schmerzmittel und ging dann auch aus dem Zimmer.
"Du lächelst. Schön das ihr euch so gut verstanden habt." Ich nickte.
"Ich hoffe. Er ist so lieb. Schade das es jemanden wie ihn treffen muss. Er hat es nicht verdient. Manchmal Zweifel ich daran, was die Götter tun."
"Das ist der Grund, warum ich ungern dran glaube." Ich ging dann näher zu ihm. Mein Blick war fragend und irgendwie hatte ich das Gefühl das da mehr sei.
"Du sagtest unser Glaube. Und das ich dies tun soll. Die Tatoos und deine Art. Du glaubst auch. Oder hast. Sie haben dich aber enttäuscht und du hast von ihnen abgesagt. Stimmts?" Er schaute kurz zu Seite und schien wie ertappt.
"Du bist ein cleveres Mädchen. Ja. Der Glaube gehört zu uns allen. Aber ich will nicht glauben. Bei den Sachen die auf der Welt geschehen. Auch wenn Dad sagt, dass hat nichts mit den Göttern zu tun. Wir sind selbst Schuld. Aber wozu gibt es dann welche, wenn sie nicht helfen können. Uns unterstützen? Uns leiden lassen!" Ich erfasste mit einer Hand sein Gesicht. Drehte es zu mir. Er schaute mich dann an. Schien enttäuscht. Aber auch etwas betrübt.
"Störe ich?" Kam es von seiner Schwester. Ich nahm schnell die Hand weg und er entfernte sich plötzlich von mir. Er räusperte kurz und ich wurde irgendwie unruhig.
"Nein. Warum?" Sie grinste. Wusste wohl was hier los war. Das war mega peinlich. Aber zum Glück kam sie um die Ecke, ich war kurz davor ihn zu küssen. Er war so nah. Blickte mir direkt in die Augen. Seine Warme Haut unter meinen Fingern. Es ließ mich alles um uns rum vergessen.
"Wie geht es ihm?" Die Frage ging an mich. Denn sie schaute mit traurigen und besorgen Augen direkt in meine.
"Er schläft. Ich habe ihn etwas gegen Schmerzen gegeben. Und Rick. So wie es scheint. Die Bauchspeicheldrüse. Das muss behandelt werden. Und er sollte auf seine Ernährung achten. Diese kann ... sie kann bei versagen ..." Ich wollte ihm keine Angst machen. Aber leider war das der Fakt. Würde diese Drüse versagen, würde er sterben. Eines der Körperteile, die nicht wieder geheilt werden können. Beziehungsweise nicht mehr richtig behandelt, wenn es Chronisch geworden war.
"Er wird aber damit leben können, wenn ihr einiges beachtet. Kein Alkohol. Nicht zu viel fettiges Essen. Und wenn es geht nicht wirklich viel schwer verdauliches. Fette, Eiweiß, Zucker und Kohlenhydrate werden von dieser kontrolliert. Der exokrine Teil der Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungsenzyme, die das alles regeln." Wieder dieser erstaunte Blick.
"Das hast du doch nicht alles im Kopf. Soll ich dich auch mal auf Kabel untersuchen?" Grinste er. Ich verstand sofort was er meinte. Wieder boxte ich ihn leicht gegen den Oberarm. Spielerisch. Mit einem verlegenden Kichern.
"Du bist ein schlaues Gemüse, Erbschen."
"Hör auf damit! Du und deine Erbsen." Ich lief dann aus dem Flur zurück ins Wohnzimmer.
"Wie heißt du eigentlich?" Fragte ich dann seine Schwester die irgendwie fasziniert an mir klebte.
"Ashley. Aber Ash reicht." Sie wirkte so ruhig, ängstlich und trotzdem leicht verspielt. Ich war irgendwie irritiert von ihrer Art und wie sich gab.
"Darf ich noch mal raus? Ich möchte was erledigen. Würdet ihr auf Dad achten?" Fragt die echt nach Erlaubnis?
"Ash, du weißt was ich sagte. Geh einfach. Natürlich können wir aufpassen. Wir haben Zeit. Oder? Wegen deinem Shop." Er dachte tatsächlich an meine Arbeit. Ich war irgendwie Baff, schaute dann aufs Handy, wegen Bestellungen.
"Ja. Klar. Kaum was. Das würde ich im Schlaf schaffen."
"Gut. Wenn nicht, kann ich ja wieder helfen. Und tu mir ein Gefallen. Lass das Handy auf Laut, oder zumindest Vibration. Das du das hörst. Habe ich auch. Er hat mich noch nicht ganz gefeuert." Grinste er. Ich fand es merkwürdig, dass er die Kündigung wieder zurücknahm, für mich sind wir nicht mehr zusammen. Ich weiß nicht mal, ob wir das jeh waren.
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Wir saßen in der Küche und tranken einen Tee. Ich musste auch etwas runter kommen und ab und zu ist ein Lavendel Tee ganz entspannend. Es war interessant was für Sorten sie dahatten. Sein Vater macht alle selbst. Aber momentan eher weniger. Durch seine ständigen Schmerzen.
"Also. Auch wenn ich dich noch ... ablehne, möchte ich trotzdem mehr wissen. Du hast noch nicht viel erzählt." Fing er plötzlich an.
"Dann müssten wir uns mehr Zeit nehmen." Erwiderte ich und schlürfte am Tee.
"Haben wir. Ich denke, so schnell kommt er erstmal nicht mehr auf dich zu. Er muss erstmal mit sich selber klar kommen. Also wäre heute Abend eine gute Gelegenheit." Ich wollte erst was sagen, ließ es dann. Er wollte mehr, hielt sich aber sichtlich zurück wegen Nolan. Er ist einfach zu nett.
"Was? Dein Blick. Als ob du dir gerade was verkneifst. Sag was du denkst."
"Du bist ein Idiot! Das denke ich!" Ein entsetzter Blich traf mich. War wohl etwas perplex.
"Was habe ich jetzt schon wieder getan?" Das brachte mich zum Schmunzeln. Er fragte dies so süß. Wie kann ein so großer Bärtiger Mann so süß sein.
"Und jetzt lacht se wieder." Nuschelte er in seinen Vollbard. Wie ein eingeschnappter Junge. Und dann konnte ich das lachen nicht mehr unterdrücken. Wieder kam diese Blick. Er lächelte so sanft.
"Ich will das du weiterhin Glücklich bist. Lachen kannst. Versuch es, du hast nichts zu verlieren. Geht es langsam an. Ich kann warten." Das ließ mich verstummen. Und Tränen füllten meine Augen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. War irgendwie gerührt, dankbar und traurig zu gleich.
"Es tut mir leid." Flüsterte ich. Er verstand sofort. Aber wollte keine Entschuldigung nur dass ich verspreche, es zu versuchen. Mein Herz entscheiden lasse. Nicht mein Kopf und die Gefühle die momentan verletzt wurden. Denn die können leider trügen und lauter sein als das Herz.
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Between Us - Wenn die Liebe lügt
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! Sie ist anders. Ungewöhnlich und scheint für viele nicht ganz normal zu sein. Tief rotes Haar. Immer auffällig gekleidet. Liebt es sich zu verkaufen. Sich als Objekt dazustellen. Für viele vielleicht zu Selbstbewusst, teils sch...